Politiker werden – ausgesorgt haben!

 

Politiker, wer kennt sie nicht, denn sie stehen ständig in den Schlagzeilen, oft einfach weil ihnen ihre Privilegien einfach nicht reichen, sie den Hals nicht vollkriegen oder einfach, weil gedacht wird, es sei überzogen, wie gehandelt wurde. Sie brauchen ein dickes Fell, aber wer das hat, wer bereit ist zu buckeln und zu kriechen, der führt ein goldiges Dasein!

Mal schauen, was da so alles steckt im Vollversorgungspaket für den Nachwuchspolitiker:

Zuerst einmal muss man gewählt werden, denn man benötigt eine Wahlperiode also vier Jahre, damit sich der steuerfinanzierte Politiker Hartz IV Satz am Ende lohnt, und man muss das sagen, was Vorstandshansel will, dass man sagt. Keine Sorge, wer genug kriecht bekommt einen sicheren Listenplatz und ist gewählt, auch wenn noch gar nicht gewählt wurde, gerade deshalb heißen die Plätze ja sichere Plätze, was inzwischen umstritten ist, denn schon darauf hat Ottonormalwähler keinen Einfluss. Also wer so einen Listenplatz abgesahnt hat, der hat es eigentlich schon geschafft…

Überholt werden kann man hier kaum, neue Parteien müssen Hürden überwinden, die so gut wie unüberwindbar sind, schließlich bestimmt ein von wem auch immer eingesetzter Bundeswahlleiter, ob die Partei zur Regierungspartei passen könnte und ob sie überhaupt erwünscht ist, auch inzwischen umstritten und gut, dass unserer Bananenrepublik diesmal die OSZE auf die Finger schaut, Zeit wurde es ja!

Aber zurück zum Politikernachwuchs, der ist inzwischen gewählt und freut sich:

Wer fliegen muss, der parkt oft am Flughafen umsonst, wenn er sich dahin nicht von unfreundlichen Taxifahrern oder stickigen Bahnen kutschieren lassen will, zumal man nie weiß, wer bei den öffentlichen gerade streikt oder warum auch immer fährt oder nicht. Also Freeparking inclusive Freefly.

Die Diäten-also was da verdient wird, das erhöhen Politiker sich selber, und seit 1995 waren das gerade einmal magere 38%- oder in Zahlen man bekommt den üblichen 7668 Politiker Hartz IV Satz!
Vom 1. bis 27. Jahr der Mitgliedschaft im Bundestag, wenn man es dann da so lange aushält, erhöht sich also nun die Pension um 2,5 Prozent pro Jahr auf maximal 67,5 Prozent. Das bedeutet derzeit einen Mindestpensionsanspruch von monatlich rund 192 Euro nach nur einem einzigen Jahr der Parlamentszugehörigkeit und einen Höchstanspruch von irgendwann 5176 Euro.

Wer als Politiker nicht mehr gewählt wird oder die Faxen dick hat, der ist stets gut versorgt, auch in der Übergangszeit. Für jedes Jahr wird ein Monat Übergangsgeld in Höhe der aktuellen Abgeordnetenentschädigung, von momentan schlappen 7668 Euro, gezahlt. Nach einer Wahlperiode also schon werden diese gezahlt. Da eine Wahlperiode 4 Monaten entspricht, also sich auf vier Monate nach dem Ausscheiden bezieht ist das so, insgesamt aber nur längstens für 18 Monate. Ab dem zweiten Monat nach dem Ausscheiden müssen alle sonstigen Einkünfte auf das Übergangsgeld angerechnet, was bedauerlich ist, und zur Überlegung führt, ob man es überhaupt versuchen sollte als Politiker.

Am meisten lohnt sich der Job übrigens für Rentner, die bekommen das Übergangsgeld nämlich auch dann, wenn sie eigentlich ja arbeitslos gar nicht mehr werden können, weil sie eben schon Pension oder Rente kassieren!

Aber es gibt noch mehr Zuschlag vom netten Steuerzahler! Anspruch auf ein eingerichtetes Büro von 54 Quadratmetern hat jeder Abgeordnete. Dazu kommen Büromöbel, Telefon und Fax. Obendrauf packt der liebe Steuerbürger dem Abgeordneten seiner Wahl eine monatliche steuerfreie Kostenpauschale von gerade mal läppischen 3868 Euro, wovon der eine Zweitwohnung in Berlin, ein Abgeordnetenbüro in der Heimat oder Fahrten im Wahlkreis bezahlen muss, wie hoch die Kosten aber wirklich sind interessiert dabei nicht die Bohne. Er bekommt die Kleinigkeit von 3868 eben auch, wenn er sie nicht nutzt, die aufgezählten Dinge, wenn er zuhause bleibt und nichts tut oder krank ist. Ein Abgeordneter aus Berlin oder dem Umland der keine Zweitwohnung braucht, kassiert also gerade mal so nebenher ein nettes Zweiteinkommen, wie auch all jene, die wir im Bundestag simsen,lesen oder gelangweilt gähnen sehen!

Wer sich nun wundert, warum beim Bürger gekürzt wird, der sollte nochmal lesen, der Wähler interessiert nur am Wahltag, denn ausgesorgt haben die alle, und neue dürfen es nur von derer Gnaden also eher nicht versuchen besser zu machen, auf solche Summen verzichtet keiner freiwillig…

©denise-a. langner-urso