Rente. Wie jetzt, – gibt’s die noch?

Die Rente ist (un)sicher. Kennen Sie den Spruch noch? Norbert Blüm hieß der Rentenpapst, der stets davon schwärmte. Das ist erst wenige Jahre her, und wer Blüm je gehört hat, wer ihn heute reden hört, der weiß, er sagte das mit voller Überzeugung ohne daran wirklich zu glauben. Als Minister muß man das perfekt beherrschen.

Derweil aber waren sie unterwegs, die Rentendiebe, immer wieder wurde die Kasse geplündert, so eine sichere Bank kann es gar nicht geben, als dass unsere Regierungen sie nicht hätten knacken können, denn die 256Bit-Verschlüsselung kam später. Und die Bürger, sahen zwar, was die Robin Hoods dem Sozialsystem da antaten, waren dagegen aber machtlos, schließlich wurden die Ausgaben immer von Radio-Eriwan Sprechern gut begründet waren aber anschließend futsch, denn meist waren die Kanäle dunkel und undurchsichtig in denen das Kapital derer, die es erspart hatten hinweggespült wurde.

Die Rente ist sicher, den Satz glaubte niemand und ungerecht ist das, was man herausbekommt ohnehin, bei den Sätzen, die man monatlich abbezogen bekommt. Zwangsabgezogen, wohlgemerkt. Raubrittertum könnte man das auch nennen. Der Wähler aber ist ja gesittet, und hat also den Rittern sich nie entgegengestellt, im Gegenteil.

So nett wollen wir dieses Mal nicht sein, diese sogenannte Solidarität ist eine Zwangsabgabe die eigentlich niemandem nutzt. Man könnte sein Geld auch gleich zur Lottogesellschaft tragen oder ins Spielkasino, das kennt man den eventuellen Gewinn wenigstens vorher, weiß aber, dass man eigentlich nur verlieren kann.

Bei unserem Rentensystem ist das ähnlich, der Verlust ist höher als der Gewinn, man zahlt länger und mehr ein, als man am Ende herausbekommt. Momentan spricht merkwürdiger Weise darüber niemand, und die bundesregierung ist vermutlich froh, sich neben Griechenland und dem Euro nicht auch noch mit lästigen Sozialfragen befassen zu müssen.

Zerstritten genug ist sie ja derweil, und das Thema, in einer Konstellation mit der FDP auf dem Tisch, da könnte man scharfe Messer und geladene Pistolen vermutlich im Dutzend an die Koalitionäre verkaufen- würde vielleicht der Waffenindustrie helfen, uns auch, wenn man sich gegenseitig abmetzelt, Renten, besser Pensionen würden wir dadurch auch sparen, aber das ist ja keine dauerhafte Lösung, die paar Euro können wir getrost auch noch verkraften, die die da oben bekommen.

Hauptsache Ruhe im Karton, abgewirtschaftet haben Regierungen ohnehin, denen der Wähler nicht vertraut.Und in Rentenfragen vertraut Wähler niemandem mehr, der Trend geht definitiv wie zum Zweitwagen zur Zweitrente.

Wir sind da heute recht gelassen und beginnen früh schon an uns alleine zu denken, so wollte man uns ja haben, solche Egomanen, und wir beweisen das wir das begriffen haben nicht nur bei Antiatomkraftprotesten, nein, wir sichern uns auch alleine für das Alter ab. Wäre doch gelacht, wenn wir noch jemals daran glauben würden, überhaupt jemals das stets höher liegende Rentenauszahlungsalter überhaupt zu erreichen, bei dem, was die da oben so beschließen. Und schließlich will man ja nicht am Tropf hängend mit dem Gehwagen zur Arbeit schieben, mit 80.

So einfach ist das, und man will ja im Alter bei den Almosen der Solidaritätsgemeinschaft nicht in Mülltonnen kramen oder Pfandflaschen sammeln müssen. Das eine ist unhygienisch, das andere zu sportlich, das Bücken fällt ja im Alter schwer. Ausserdem beginnt man auch zu schrumpfen, das wissen wir, und man will sich ja nicht verrenken, beim Kramen.
Jetzt, wo wir also noch Jungspunte sind und kaum flügge, da brauchen wir keine müden Versprechen, da surfen wir rasant zur Renteninformation im Internet, weil je früher wir vorsorgen, umso mehr bekommen wir raus, um für die Jahre mit Hörbuch am Kamin abgesichert zu sein, schließlich sieht man ja auch nicht mehr so gut. Und jetzt, wo wir noch gut sehen, denken und selbst handeln können, da finden wir auf http://www.private-rentenversicherung.org/ zuverlässige Informationen, statt der ausgeleierten Formel: „Die Rente ist sicher, wenn“, ja, wie wenn? Wenn alle nur 50 werden, oder wie? …

©denise-a. langner-urso