Schule, Uni, Minijob – Arbeitsleben als Miniserie

Und genau in diesem Früher verharrt die Gesellschaft und Politik versuchte viel zu lange, versucht noch immer, diesen Zustand aufrecht erhalten zu wollen, was man auch tun kann, wenn die eigene Pension oder Rente sicher ist, was aber eben für die wenigsten Menschen gilt. Aber lieber Augen zu und durch, der Mensch scheint sich sicherer zu fühlen, wenn er belogen wird, sich selbst belügen kann, und wer die traurige Wahrheit verbreiten würde, den würde niemand wählen. Die älteren Menschen können und wollen sich oft nicht mit modernen Techniken befassen, also schafft Politik ihnen ein Umfeld, das diesen Bereich komplett ausklammert, der Alltag ist hart genug. Man schaut weg, ignoriert, und dazwischen kommt dann so ein Umbruch wie nach der Wende, wo ohnehin Konsum mehr als angesagt war, wo es egal war, wie Produkte erschaffen wurden, Hauptsache, sie wurden geliefert, egal, zu welchem Preis. Nur ein paar hinterfragten noch, aber die waren während der Umbrüche und auch während der damit verbundenen Erweiterung der EU in der Minderzahl. Eine Riesenwelle, die jeden mitriss und Fragen wegspülte. Hinzu kamen die Krisen in Griechenland, Spanien und anderswo, und so wächst die Zahl der jungen gut qualifizierten Menschen, die selbst bei abgeschlossenem Studium sich vielleicht gar nicht mehr trauen, zu fordern, was ihnen eigentlich zustehen sollte, faire Bezahlung und eine Chance auf eine sichere Zukunft, denn auf diesem Arbeitsmarkt finden sich eben auch immer öfter die, die ihre Heimat verlassen müssen, weil es dort für sie überhaupt keine berufliche Zukunft mehr gibt, wie der verlinkte Artikel zum Thema „Verlorene Jugend“ aufzeigt. Doch spätestens mit dem Universitätsabgang stellt sich derweil selbst bei Bestnoten immer öfter die Frage, was jetzt, und selbst Menschen, die lange studiert haben, hetzen sich von Praktikum zu Praktikum, oftmals unbezahlt, und wer das Glück hat in einer Großstadt wie Berlin einen Studienplatz erhalten zu haben, der konkurriert im Arbeitsleben dann oft genug nicht nur mit Frauen, die zuzüglich zur Kindererziehung arbeiten wollen oder müssen, der versucht dann sich gegen andere Studenten durchzusetzen, die wie er selbst einen Minijob in Berlin finden wollen. Natürlich sind auch genug solcher Arbeitsplätze vorhanden, oft aber braucht es leider selbst dafür auch eine Ausbildung. Der Preis für Konsumverhalten, zu hohe Mieten, der ist nun einmal Produktionsverlagerung dahin, wo man Massenprodukte möglichst schnell und günstig her bekommt, und erst wenn die Gier befriedigt ist, dann kommt der Kater, dann denkt man nach, denn man ist satt, dann kann man auch hin und wieder schon einmal nachfragen, wie, was, wo und warum. Das macht man aber eben nicht mit leerem Magen, um es einmal so zu bezeichnen. Und man fragt auch nicht, wenn die nächste Miete anfällt, die Stromrechnung bezahlt werden will, warum das alles so sein muss, wie es derzeit sich darstellt, hinterfragt kaum, dass man in einem gewissen Maß all das selber irgendwie auch immer mit zu verantworten hat, zumindest dann, wenn man eben ständig das noch modernere Handy, den schnellsten PC, was auch immer, sein Eigen nennen will. ©denise-a. langner-urso