Snowden-Unterlagen – Gewissen sei vor Veröffentlichung

Die britschen Medien sind gnadenlos, wenn es darum geht, Politiker, Wirtschaftsbosse und Stars zu verunglimpfen, wir alle wissen das, und wir wissen auch, dass es Dinge gibt, die Menschen erpressbar machen und die, die in gewissen Positionen arbeiten, auch die wissen das.

Die Snowden Unterlagen bieten jede Menge brisanten Sprengstoff, doch nicht alles davon sollte zum Zweck der Lesergewinnung dienen, sollte veröffentlicht werden, denn es gibt gewisse offene Geheimnisse, die allseits bekannt sind, die aber nicht breit getreten gehören. Und was seitens der Medien ein Blatt hat, das greifen dann auch umgehend andere auf. Das Gewissen stellt man in die Ecke, es zählt die wahrscheinlich erzielbare Klickzahl.

Das, was derzeit aber aus den Snowden-Unterlagen von britischen Medien veröffentlicht wird, das sind Dinge, die wirklich den Antiterrorkampf gefährden, und ich werde hier nicht den Fehler machen, sie zu erwähnen, Twitter ist Schleuder dafür genug. Bisher haben die deutschen Medien es auch noch nicht aufgegriffen, denn es gibt Dinge, die gehören in den Rahmen psychologischer Kriegsführung, die kann man, die muss man sogar benutzen dürfen, um den Gegner zu enttarnen, dass er eben das genaue Gegenteil dessen tut, was er predigt.

Bestes Beispiel sind ja der Missbrauch von Kindern in Kirchen oder die dortige Geldverschwendung, und wozu das bei den Gläubigen führt, zur Abwendung von diesen Institutionen. Und nimmt man den Diensten solche Werkzeuge, Fehlleistungen für ihre Zwecke zu nutzen, speziell, wenn es um Islamisten geht, dann schlägt man ihnen eine wichtige Waffe aus der Hand, nämlich die, den Glauben der Anhänger zutiefst zu erschüttern, wie auch immer man das seitens der Dienste dann nutzen könnte, vermutlich unter Mithilfe von dadurch Abtrünnigen nämlich.

Vielleicht wissen derweil jene Mitleser die ich in großen deutschen Medien weiß, ja derweil worum es geht.

Und wenn sich derweil auch Kommentare finden, die sagen, solche Dinge gehören auf den Tisch, so sage ich, nein, gehören sie nicht, weil sie ohnehin bekannt sind, zumindest bei denen, die so eine Veröffentlichung entlarven und treffen kann. Sie gehen ganz bewusst Risiken ein und müssen eben damit rechnen, dass man sie im Falle von Verbrechensbekämpfung dort seitens der Strafverfolger sucht , wo man sie , sofern sie sich ehrlich, legal und an ihren eigenen Werten orientiert verhalten, die sie radikal predigen, niemals vermuten würde.

Und genau diese Orte gehören eben nicht an die Öffentlichkeit gezerrt. An gewissen Orten sollen sie sich ruhig sicher fühlen, bis man ihnen die eigenen Werte so um die Ohren prügeln kann, dass sie vollends unglaubwürdig werden bei ihren Anhängern. Und dieses Schwert nimmt man den Diensten nicht durch Veröffentlichung aus der Hand. Das ist ja gerade so, als verkündete die Polizei vorab über sämtliche Medien, wo sie demnächst eine Razzia wegen Menschenhandels oder gegen die Drogenmafia durchzuführen gedenkt.

Etwas mehr Zurückhaltung ist also dringend angeraten, Tatsachen wie solche sind der Bevölkerung ohnehin bewusst, und nicht alles, was nach Klicks ausschaut gehört in solche umgewandelt!

©denise-a. langner-urso