Sparen – Was ist heute schon noch ethisch korrekt?

 

Wer heute irgendwie etwas ansparen will, der steht sehr schnell vor der Frage, was eigentlich ist korrekt, was hilft mir und schont andere, die Umwelt, das Tier, die Menschen im ganz allgemeinen. Zinsen bekommen Kleinstsparer ja ohnehin so gut wie nicht mehr, im Gegenteil, viele Banken bestrafen die Oma dafür, wenn sie von ihrer ohnehin niedrigen Rente für ihre Enkel etwas sparen will, und das, obwohl Banken eigentlich nur bestraft werden, wenn sie ihr Geld selber parken wollen, es ansonsten aber so gut wie für Null erhalten.

Selbst wer helfen will tut anderen unter Umständen keinen Gefallen mehr

Das beweist das Beispiel aus dem hier verlinkten Spiegelartikel, denn Unzufriedenheit durch Ungleichheit und Ungleichbehandlung wird es immer geben, da reicht schon zu Kindertagen ein Gummibärchen mehr in der Tüte, als es das Geschwisterkind hat. Wer Kinder hat, der kann ein Lied davon singen, zumindest, wenn er ehrlich ist.

Sparsamkeit ist eine Zier

Den Spruch hat wohl jeder schon einmal gehört, und jeder normale Mensch versucht irgendwie immer irgendwo etwas zu sparen. Und das fängt nicht erst beim Einkauf an. Wir haben nur das Glück nicht in einer Zeit zu leben, in der die Inflation das Geld auffrisst, während der Bäcker den Preis in die Kasse eingibt. Und solche Zeiten will auch niemand wiederhaben. Und doch ist es ein Fatal, dass durch die Handlung der EZB das Geld eben, wenn man es irgendwo bei einer Bank anlegen will, eher weniger denn mehr wird, speziell für Menschen, die durch Sparen etwas für die Altersvorsorge tun oder ihren Kindern etwas hinterlassen wollen. Und wer derzeit so manchem Politiker zuhört, der meint, das sei regelrecht ein Verbrechen, wer sparen kann ist reich. Da wird viel vermengt, es ist ja Wahlkampf, und da kommen so gut wie alle Parteien daher, und meinen, reich geht gar nicht, erhöhen wir eben die Steuern, schon um mit denen, die überall nur Gier und Reichtum wittern, zu beruhigen.

Schlechtes Gewissen? Menschlich!

Es ist gut, wenn man überlegt, wohin man sein Geld investiert um irgendwie in unsicheren Zeiten dieses zu vermehren, das ist auch gut so, denn jede Kapitalanlage benachteiligt jemanden, wenn man ehrlich ist. Jede. Investiert man in Pflanzenöl, entstehen irgendwo Monokulturen oder der Urwald stirbt, Menschen werden enteignet oder zu Niedrigstlöhnen beschäftigt. Das passiert sogar hier, wenn man sein Geld in Spargel steckt, um dem Magen etwas Gutes zu tun. Investiert man in Gold, weiß man genau, wie die Menschen ausgebeutet werden, die dieses abbauen, das muß man heute niemandem mehr sagen, auch nicht, dass man damit unter Umständen Kinderarbeit befördert, und dennoch ernähren diese Kinder Familien. Investiert man in Kohle, sterben bei uns ganze Dörfer, macht man Menschen heimatlos, und wer sich entschließt, in Ölaktien zu investieren, der spekuliert immer auch mit Krieg und Frieden. Man kann also tun und lassen was man will, es wird immer irgendwo irgendjemanden geben, der dabei auch verliert, im schlimmsten Fall man selbst, wenn man sich nicht gut auskennt, keinen guten Berater hat, und bei Bankgeschäften ist ja ja ähnlich, derzeit gewinnt immer nur die Bank oder bestraft einen, wenn man irgendwie versucht, sein Geld zu vermehren, selbst auf dem eigenen Konto.

Wohin also mit dem Geld in Zeiten niedriger Zinsen? Wie sparen? Dahin, wo Sie sich mit am besten fühlen.

©denise-a. langner-urso