Thema Aids – wieder ein Tabu?

Deuschland,Europa und der Rest der Welt hypen sich von einem Krieg in den nächsten, feiern wie die Weltmeister ihre Sportler oder befassen sich mit prominenten Vergewaltigern, der Wirtschaftskrise, dem schwachen Euro.

Die Menschen reisen mehr als jemals zuvor, es kommt zu immer neuen Flüchstlinsströmen durch immer neue Krisenherde, die Menschheit explodiert fömlich. Und dadurch bekommt das Virus des letzten Jahrhunderts immer neue Nahrung, breitet sich aus. Selbst uns unbekannte tropische Mücken schaffen es klimabedingt, sich hier anzusiedeln. Das Aids Virus aber war immer hier, verschwand nie, und scheint doch wieder zum Tabuthema zu werden.

Muß es immer erst ein prominentes Opfer geben, damit wir uns mit diesem Thema befassen, braucht es dafür wirklich immer erst einen jährlichen Welt-Aids-Tag, nach dem wir Aids wieder verschämt in einer Kiste im letzten Winkel des dunkelsten Keller verstauen und beiseite schieben, obwohl die Krankheit bereits vor unserer Haustür stehen kann, in Form des Postboten, obwohl das nächste Unfallopfer, dem wir erste Hilfe leisten infiziert sein kann? Überlassen wir das Unbequeme lieber ausschließlich Fachkräften in Krankenhäusern, Ärzten und Schwestern weil es uns noch nicht nahe gekommen ist und doch neben uns an der Kasse im Supermarkt stehen kann, als Mensch, der darauf eigentlich einen Anspruch hat, damit weiter geforscht wird? Müssen wir nicht besser aufklären, mahnen?

Was aber ist aus der Aufklärung über diese noch immer unheilbare Krankheit geworden? Selbst in den Schulen wird Aids allenfalls noch am Rande erwähnt, dabei schulden wir es den Infizierten, den Toten, die daran gestorben sind, sie nicht aus dem Blickwinkel zu verlieren.

Man mag argumentieren, dass heute Jugendliche besser aufgeklärt seien, als jemals zuvor, sie benutzen Kondome ebenso selbstverständlich, wie man sich die hände nach dem Toilettengang säubert und doch, sie benutzen sie nicht weil sie auch das Thema Aids mit ihnen verbinden, sondern weil sie immer jünger geschlechtsreif werden, weil sie Angst um ihren Arbeitsplatz haben, weil sie eben keine Kinder bekommen möchten, bevor ihr Arbeitsplatz und das Einkommen gesichert sind, denn allein diese Unsicherheit macht Angst. Angst aber sollte ihnen eine eventuelle Infektion machen, deren Folgen, die unweigerlich den Tod bedeutet, auch wenn sich durch neue Medikamente derweil die Lebensqualität der von Aids Betroffenen verbessert hat.

Warum also reden wir nicht mehr über dieses Thema, diese Krankheit namens Aids? Braucht es immer eine Klickrate oder Verkaufsanalysen und die Steigerung des Umsatzes, damit so etwas Wichtiges nicht in Vergessenheit gerät? Muß es nicht gerade ganz im Gegenteil Ehrensache sein, speziell das Thema Aids in den Medien lebendig zu halten? Wäre es nicht auch Aufgabe all jener, die öffentlich und breit informieren, ihrer Leserschaft und ihren Zuschauern diese gefährliche Krankheit immer wieder ins Gedächtnis zu rufen, dafür kostenfrei Platz zur Verfügung zu stellen? Ist nicht auch das Bürgerengagement, ja Bürgerpflicht? Und sind Medienmacher keine Bürger?

Wäre es nicht an der Zeit, dass der neue Gesundheitsminister der FDP sich die Freiheit nimmt, das Thema Aids wieder mehr in unser Bewusstsein zu rücken?

©denise-a. langner-urso

 

Deutsche Aids Hilfe

Gib Aids keine Chance

HIV/AIDS in der Ukraine

Wikipedia- HIV/AIDS in Afrika