Totensonntag, was für ein Tag ist das?

Oft wird man nach Feiertagen gefragt, welcher Religion sie angehören, woran man erkennt, wann sie stattfinden. Und gerade heute hat mich eine Bekannte gefragt, was das eigentlich für ein Tag ist. So peinlich das auch sein mag, ich konnte zwar erklären, wozu es diesen Tag in der evangelischen Kirche gibt, nicht aber, wann er genau stattfindet, und ob es dafür ein quasi Muster gibt, dass man von einem zum anderen Feiertag etwa 40 Tage hätte, das musste ich googlen.

Der Totensonntag, so fand ich heraus, das ist generell der Sonntag vor dem ersten Adventssonntag eines Jahres, und dieses Mal ist das Datum der 24.11. Tag des Jüngsten Gerichts, wird er deshalb auch immer wieder genannt, denn der Totensonntag ist der letzte Sonntag des Kirchenjahres. Eingeführt als Feiertag hat diesen übrigens der Preußenkönig, Friedrich III. Und der Totensonntag hat viele verschiedene Namen. So etwa nennt man ihn auch Gedenktag der Entschlafenen oder Ewigkeitssonntag.

Einen ähnlichen Feiertag gibt es übrigens auch in der Katholischen Kirche, dieser nennt sich Allerseelen.

Ich wurde nämlich gefragt, weshalb in diesem Jahr noch so wenig an weihnachtlicher Dekoration hinter den Fenstern der Wohnhäuser zu finden sein, das sehe doch so gemütlich aus in dieser dunklen Jahreszeit. Und ja, mit der Weihnachtsdekoration beginnt man eben erst nach Totensonntag.

An diesem Tag gedenken die evangelischen Kirchen und ihre Gläubigen ihrer Toten. In allen Bundesländern ist dieser Tag ein gesetzlicher Feiertag, außer in Hamburg, warum auch immer, denn Ladenöffnungszeiten sollten an so einem Tag eigentlich nicht wichtiger sein, denn gedacht wird auch den Gefallenen der Kriege.

Viele Menschen nutzen diesen speziellen Tag, um Blumen auf die Gräber zu legen, um die eine oder andere Grabplatte zu erneuern, Kerzen auf den Gräbern anzuzünden, in Gottesdienste zu gehen. Oft werden zu diesem Tag ganze Gräber neu gestaltet, Grabplatten nicht nur gesäubert, sondern komplett modernisiert, wenn sie denn mit den Jahren zu sehr verwittert sind.

©denise-a. langner-urso