Treibt „Knappheit“ Europa in den wirtschaftlichen Abstieg?

 

Dem Roten Kreuz zufolge treibt Europa wegen der gegenwärtigen Knappheitspolitik einer Periode der zunehmenden Armut, Massenarbeitslosigkeit und höherer sozialer Ungleichheit entgegen. Eine solche Politik wurde abgeleitet aus der Nachbereitung des finanziellen Crashs des Jahres 2008, doch bringt sie mehr Unheil als Verbesserung?

Langzeitfolgen

Das Rote Kreuz glaubt, daß die Langzeitkonsequenzen des Crashs noch an die Oberfläche gelangen müssen und, daß sich die Probleme für Jahrzehnte fortziehen, wenn die derzeit eingeschlagene ökonomische Route weiterverfolgt wird, sogar, wenn sich die Wirtschaft zum Besseren wenden sollte.

Sie glauben, daß Europas Zukunft unsicherer ist, als in jeder bis dato dagewesenen Nachkriegsperiode; besonders für die Jungen, die mehr riskieren (und die Krise am längsten durchleben mussten). Das Risiko der sozialen Unruhe wächst und die politische Instabilität ist derzeit zwei- bis dreimal höher, als in den restlichen Teilen der Welt.

Obwohl Sie es nicht erwarten würden, betrifft die Krise nicht nur die ärmeren Nationen, sondern erstreckt sich auch über Länder wie Deutschland, Skandinavien sowie Europas wohlhabendste Gesellschaftsformen wie Dänemark und Luxembourg.

Möglicher Pessimismus? Der Fall einer wachsenden Wirtschaft

Letztes Jahr zu dieser Zeit erschien das wirtschaftliche Bild Deutschlands trostlos, in diesem Jahr jedoch gibt es eine substantielle Verbesserung von Deutschlands Wirtschaftsaussichten. Alparis leitender Analyst Jörg Rohmann hat letztlich ein wesentlich positiveres Bild der Region beschrieben, was potentiell einen Touch Pessimismus im Roten Kreuz Report anzeigen könnte.

Obwohl Deutschland generell als eine Erfolgsstory wahrgenommen wird, weitet sich doch die wirtschaftliche Differenz zwischen denjenigen an der Spitze und denjenigen am Boden der Gesellschaft beträchtlich aus, und wenn wir zulassen, daß diese Situation eskaliert, könnten die Worte des Roten Kreuzes wahr werden. Die Tatsache, daß solche Probleme in Europas größter Wirtschaftsmacht vorherrschen, erscheint direkt problematisch und bringt Fragen über die Langlebigkeit des traditionellen EU Modells auf, die Sozialmarktwirtschaft.

Trotz all dieses Pessimismus glaubt die Mehrheit doch immernoch daran, daß Deutschlands wirtschaftliche Aussichten (sowie auch die der restlichen EU Länder) vielverprechend sind. Die Wiederwahl Angela Merkels im letzten Monat trifft sich mit einer Steigenden Zuversicht der Investoren, seitdem die Veröffentlichung einer Anzahl von positiven EMIs zu verzeichnen war. Obwohl sich die Vorraussage des Roten Kreuzes immernoch bewahrheiten könnte, sollte durch das Management von Angela Merkel und anderen Führungspersonen hoffentlich der vorhergesagte Konjunkturrückgang vermieden werden.

©phil