Ukraine/Geostrategie, die (Waffen-) -märkte sind schon da

Wohin man schaut, ein Markt ist auf der Welt immer schon vorhanden, wenn Kriege geführt werden, der der Waffenindustrie. Billiger kann man Gewinne nicht machen. Derweil die Menschen in den jeweiligen Kriegsgebieten leiden, der Waffenumsatz boomt, auf allen am Krieg beteiligten Seiten. Egal ob in Afghanistan oder jetzt in der Ukraine, die Kassen der beteiligten Staaten klingeln und das ohne investieren zu müssen, Waffenimbargos hin oder her, die zu unterstützende Seite kommt immer an das was es braucht um mehr oder weniger erfolgreich Kriege führen zu können.

Und wo schwächt man jemanden wie Putin am meisten? Wenn man das Gebiet vereinnahmt, wo dessen Zulieferer oder gar Produzenten sitzen. Und da kommt ein Land wie die Ukraine gerade recht, die protestierenden auf dem Maidan aber, die denken gar nicht so perfide wie die große Politik des Westens, die sie nun benutzt.

Und noch an etwas anderem wird profitiert, weltweit steigt in Gewissen Unternehmen der Gewinn bei Gas- Und Ölverkäufen. Und es reicht ja zu wissen, wem diese Rohstoffe gehören. Eine hinterhältige Strategie, über die niemand gerne spricht. Wo es zuerst nach Verlusten aussieht, da decken steigende Preise über kurz oder lang den entstehenden Schaden. Das aktuelle Beispiel ist Gazprom, und mit steigenden Preisen wird reagiert, denn die Verluste sind eher kurzfristiger Natur, derweil die Preiserhöhung in der Regel auch bei Kriegsende auf dem Niveau bleibt, denn die Menschen haben sich längst daran gewöhnt. So ist es beim Öl, so ist es beim Gas, immer schon. Auf Vorkriegsniveau werden die Preise anschließend nicht mehr fallen.

Und natürlich kommt auch einer Kanzlerin wie Merkel das, was in der Ukraine gerade passiert zum richtigen Zeitpunkt in die Quere. Eine wackelnde Koalition und noch vor kurzem sinkende Umfragewerte. Dazu eine Politik, die sich längst innerlich von der Energiewende verabschiedet hat, denn diese schadete immer mehr dem Stimmenzuwachs.

Und ausgerechnet zu dieser Zeit kracht es in der Ukraine. Wir sind viel zu abhängig von, so höre ich es schon tönen, derweil man eventuell über kurz oder lang die Laufzeiten von Atomkraftwerken wieder verlängern, das eine oder andere wieder anfahren wird, je nachdem, wie lange die Krise andauert, weshalb man sie verzögert. Und genau das passiert. Anstatt auf Diplomaten zu hören, lässt man den Sotschi Gipfel in trauter 7er Runde platzen. Durchsichtiger geht es nicht, je länger das Problem kocht, umso glaubwürdiger kann man sich von der teuren Energiewende verabschieden ohne sein Gesicht zu verlieren. Mitdenken hilft …

Die Menschen auf dem Maidan hingegen, denen kommt man mit der Abhängigkeit von Putin, den steigenden Preisen für gas, dem Druck, der darüber ausgeübt kann und man hat den perfekten Bösewicht. Und die Rechnung geht ja auf, derweil eine Piratin dem staunenden Fernsehpublikum erklärt, wie tief sie in die Proteste selbst verwickelt war, wie sehr sie dort am Umbruch beteiligt war. Da staunte man als Zuschauer von Jauch gestern Bauklotztürme bis zum Mond!

Und es hilft noch jemandem, denen, die die Regierungsverantwortung haben, so gut wie keine Bevölkerung wählt mitten im Krieg die Regierenden ab, im Gegenteil, wie wir am Beispiel USA immer wieder erleben, sammelt sich das Volk meist eben da, wo der Kriegsherr sitzt. Derweil Merkels Zustimmungswerte und die der Union steigen und man schon über die nächste Bundestagswahl und Kandidaten sinniert. Perfide!

Und jetzt nochmal die oft gestellte Frage: Cui bono?

©denise-a. langner-urso