Viele tote Dennochwähler in Afghanistan

Afghanistan hat gewählt

 

Bei der Präsidentschaftswahl in Afghanistan sollen bei zahlreichen hinterhältigen Angriffen der Taliban 50 Menschen getötet worden sein. Das sind die ersten traurigen Nachrichten vom Wahltag aus Afghanistan, einem Land, das die radikalen Talibanführer nicht zur Ruhe kommen lassen wollen, denn sie leben auch vom Drogenhandel und nichts wäre schädigender, als bliebe der Geldfluss aus den Drogengeschäften aus.

Wieder und wieder werden auch Vermutungen laut, der derzeitige Präsident selbst sei in diese Geschäfte verwickelt. Wäre es ansonsten vorstellbar, ein Land in dieser Größe so lange halbwegs unbeschadet zu regieren, und dennoch, er erscheint dem Westen als die beste aller schlechten Möglichkeiten.

Unter anderem sollen auch Polizisten und Soldaten unter den Opfern sein, jene, die irgendwie versuchen, in einen Wahlchaostag etwas Koordination zu bringen, damit nicht der ganze Vorgang aus dem Ruder läuft. Etwas, dass irgendeine Form der Sicherheit gewährleisten soll, in einem Land, in dem es keine Sicherheit gibt. 135 Angriffe der Taliban an verschiedenen Orten soll es gegeben haben, und doch gingen die Menschen an die Wahlurnen.

Sicherheitskräfte, so wird berichtet, sollen sechs Selbstmordattentäter vor der Tat haben stoppen können, immerhin ein Minierfolg. Trotz der vielen blutigen Angriffe und Drohungen, die schwarz gekennzeichneten Wählerfinger abhacken zu wollen, haben sich Millionen Afghanen nicht davon abschrecken lassen, ihre Stimme abzugeben und so soll die Wahlbeteiligung relativ hoch gewesen sein. Da Afghanistan ein riesiges Land ist, werden erste Ergebnisse aber wohl erst in ein paar Tagen veröffentlicht werden.

©denise-a. langner-urso