Warnung! Perfide Schleichwerbung der Deutschen Telekom

©Gerd Altmann / pixelio.de

Vielleicht haben auch einige unserer Leser in den letzten Tagen Post von der Telekom erhalten, und zwar Leser, die einmal Kunden der Telekom waren, diesen Anbieter aber schon länger nicht mehr nutzen, wie auch wir. Und auch die im Schreiben erwähnte Mailanschrift haben wir seit Jahren nicht mehr. Alles vor langer Zeit gekündigt. Er sieht hochoffiziell aus, der Brief, der da ins Haus flattert und entpuppt sich als subtil verpackte Schleichwerbung durch Einschüchterung, wenn man nicht genau hinsieht. Er verbreitet Angst.

Erst einige Minuten später denkt man daran, dass man ja schon lange nicht mehr Kunde des Unternehmens ist, im ersten Moment aber stockte selbst mir der Atem, vor so viel Frechheit, Werbung so erpresserisch und verängstigend zu gestalten, so anklagend verfasst, so perfide psychologisch gemacht. In einem Atemzug quasi wird man zum Verbrecher erklärt und gleichzeitig massiv psychologisch unter Druck gesetzt, beworben, ohne, dass man es merkt, ein Virenschutzpaket der Deutschen Telekom zu ordern!

Werbung der 3. Art, wie sie mieser nicht sein kann! Und hoffentlich bekommt nicht der eine oder andere Mensch mit Herzproblemen dadurch einen Herzanfall, denn genau ältere Menschen fallen vielleicht genau darauf hinein, rufen dort an, lassen sich befaseln, schließen etwas ab, das sie nie wollten …

Einige Jahre her ist es sogar, dass ich meinen Telefonanschluss und meine Internetdienste dem Unternehmen anvertraut hatte, heute benutze ich dafür einen völlig anderen Anbieter.

Heute aber war ich überrascht, Post von der Deutschen Telekom zu erhalten, die mir die Einschränkung meines Mail Paketes lautend @t-online.de mitteilte, das ich ja seit Jahren nicht mehr besitze. Zuerst bekommt man einen Schreck, denn die Einschränkung wird vorgenommen, weil man der Versender von Spammails sei.

Außerdem seien vermutlich längst sämtliche anderen Daten vom eigenen Computer gestohlen worden, und im ersten Moment fällt man für einen kurzen Augenblick genau darauf hinein.

Man wird aus einem unerfreulichen Grund angeschrieben, was sehr bedrohlich klingt und fühlt sich irgendwie schuldig, etwas Verbotenes getan zu haben, bis man eben das Schreiben zum zweiten Mal liest und zwar beide Seiten, bis zum bitteren Ende, denn Seite zwei zeigt erst wirklich, worum es geht, um einen eiskalten Psychowerbebrief der miesesten Art. Vom Abuse Team kommt der Brief, ordentlich versehen mit ihrer ehemaligen vormals T-Online Nummer und einer Abuse-ID.

Also nicht gleich einschüchtern lassen, nicht verzweifeln, denn man ist nicht dafür verantwortlich, dass angeblich ein Fremder sich so Zugang zu Daten der Telekom verschafft hat, angeblich alle ihre Passwörter geknackt und, sofern Sie Onlinebanking betreiben, vermutlich bereits ihr Konto geleert hat, wie diesse im Schreiben ganz impertinent und unverschämt behauptet wird. Nichts ist nämlich geschehen, rein gar nichts!

Das Schreiben besteht, wie bereits gesagt, aus zwei Seiten, und wer diese beide liest, nachdem er sich vom ersten Schreck erholt hat, der stellt fest, wie perfide der Brief eigentlich ist, denn ganz am Ende bewirbt die Telekom ein Virenpaket für 3,95 Euro im Monat, nachdem sie eine Litanei von Webseiten des eigenen Unternehmens auf sie hat herabregnen lassen, die Sie besser nicht anklicken sollten, so wie wir das auch nicht getan haben. Ich weiß, dass mein Rechner sauber ist, dass meine Daten 256 Bit verschlüsselt sind, dass ich gute Schadstoffsoftware benutze und die der Telekom ganz bestimmt nicht will!

Das aber, was die Deutsche Telekom hier versucht, ist Schleichwerbung der ganz bitterbösen Art mit Panikmache, der Versuch, Altkunden auf Verzeihung – hinterfotzige- Weise einzuschüchtern, um sie zurück zu gewinnen. Fallen Sie bitte nicht darauf ein! Bauernfängerei vom Feinsten ist das, was die Telekom da betreibt. Fallen Sie darauf bitte nicht hinein!

Ich kann das Schreiben der Deutschen Telekom nicht anders als hochgradig kriminell nennen! So eine andere Art von „psychologischer“ Wirtschaftskriminalität …

©denise-a. langner-urso