Was es nicht alles gibt …

Im Internet findet sich so gut wie alles, was man sich denken kann und auch Dinge, an die man nicht denkt. Ganze Seiten befassen sich nur mit Vergleichen. Da gibt es Strom- und Versicherungsvergleiche, andere Portale sammeln die besten Hotels, wieder andere die nettesten Ärzte. Und alle versuchen sie sich gegenseitig auszubooten, dabei sind doch meist die selben Anbieter genannt.

Ebenso ist es mit den unglaublich vielen Portalen, die Filme, Bücher oder Musik zum Download anbieten, zu guten Preisen, wenn man ehrlich ist. Zeitungen gibt es alle auch online, hinzu kommen viele größere und kleinere Blogs und Nachrichtenanbieter. Sogar spielen kann man im Internet, wenn man will rund um die Uhr, umsonst, kostenlos oder kostenpflichtig. Auf Casino Basis kann man wetten auf quasi alles, was mit dem Sport zu tun hat.  Selbst dafür gibt es Vergleiche.

Das Netz scheint keine Grenzen zu haben, hier kauft man sogar Wurst und Käse,  Kerzen,  Autoreifen und Babywindeln, ja sogar die Apotheke liegt nur einen Klick entfernt.

Ich kann auch durch den Louvre marschieren, wenn mir der Sinn danach steht und online an diversen Auktionen teilnehmen.

Jedes Buch, naj, übertreiben will ich nicht, viele Bücher stehen online zur Verfügung und ich kann lesen, bis mir die Augen schwellen.

Wenn ich ein Problem habe, finde ich psychologische Beratung und wenn ich mich über einen Politiker ärgere, dann könnte ich ihm einen Brief schreiben, wobei ich natürlich stets davon ausgehe, dass er seine Antwort von einer Sekretärin verfassen lässt. Ich kann Hinz und Kunz und Lieschen Müller mit einem Shitstorm belegen, wenn es mir in den Kram passt. Alles, so gut wie alles ist heute online möglich.

Aber wer verflucht nochmal saugt derweil mein Wohnzimmer, füttert Hund und Katze und putzt dem kleinen heulenden Rotzlöffel die Nase, kocht das essen? …

Ob das alles wirklich so gewollt war? Geht da nicht viel verloren von der Menschlichkeit, dem sozialen Gefüge? Ist es nicht hin und wieder schön, einen echten Brief zu erhalten, so einen, der per Handarbeit entstand, ist es nicht viel schöner, die olle Pixelkiste einfach mal auszuschalten, anstatt die besten Online Casinos zu suchen oder das Essen von der Pizzeria liefern zu lassen? Richtig, denn die kann ja für das Essen sorgen, derweil Kind und Tier verkümmern …

Also, schalten sie mal ab, die Kiste sagt nämlich nicht Bitte und Danke und ersetzt auch nicht das persönliche Gespräch.

In diesem Sinne, ich bin erst mal offline und somit afk …

©denise-a. langner-urso