Weltarmut: „Machs Dir Selber“ Millenium-Gipfel beendet

Wer nur einen Blick ins Publikum warf, der konnte sehen, da saß Niebel, und war zufrieden über das, was auf dem UN-Gipfel so artikuliert wurde. Ein Minister, der dort eigentlich nicht gesessen hätte, wäre es nach ihm gegangen, einer, der das abschaffen wollte wozu ihn seine Cheffin verurteilt hat- Entwicklungshilfe, sein Ministerium.

Und doch kann er froh sein, denn der reiche Westen steht geschlossen zum Motto: „Hilf Dir selbst“. Das war abzusehen, denn dort hat die Wirtschaftskrise zugeschlagen, mussten Banken mit Steuermitteln, ganze Staaten gestüzt werden. Eine hausgemachte Krise derer, die den Hals nie voll bekommen, die auf Kosten anderer in Saus und Braus leben, die erst die eigenen und dann andere Völker bluten lassen, für ihre Gier, ihr Versagen. Ihnen ist nichts geschehen, sie sind bereits kurze Zeit später noch reicher als zuvor.

Zynisch ist das, wo doch Deutschland dort Industrie und Handwerk vernichtet, wo es nicht helfen mag. Hühnerabfall, der in Afrika etwa Hühnerzüchter ruiniert. Erst ausbeuten und zerstören, und nach der Wirtschaft die Sintflut. Geniale Einstellung, weltweit. Obama stößt ins selbe Horn, er selbst hat 40 Mio hungrige Mäuler zu stopfen, die an oder unter der Armutsgrenze leben und bekommt das nicht gebacken und dafür den Zorn der Wähler zu spüren. Man hat sich stets nur um die Wirtschaft gedreht, Entwicklung vernachlässigt, das rächt sich jetzt brutal, daheim und in der Welt. Kriege kosten, da kann es eben schon einmal passieren, dass die Ärmsten auf der Strecke bleiben in der Welt und die die keine Lobby haben im eigenen Haus. Da werden eben die Reichen immer noch reicher und wissen nicht wieso.

Niebel und Merkel jedenfalls können zufrieden sein und arbeiten schon am nächsten Coup, will man doch Spenden an Hilfsorganisationen der Bürger auf den Etat anrechnen. Und Niebel hat ohnehin schon stets verlautet, Hilfe nur gegen Wohlverhalten zahlen zu wollen, genau das ist es, was Merkel ausgesprochen hat, vor aller Welt, und niemand regt sich auf. An Zynismus ist das, was dort passierte nicht zu überbieten.Jahrzehntelang schottet sich die EU, der Westen, schotten sich alle die Industrieländer gegen Waren aus der dritten Welt ab und verderben dort die Märkte. Mit den Überschüssen ihrer Agrarindustrie verdienen sie selbst noch an den Ärmsten der Welt. Die Realität die hier nun als Hilfe verkauft werden soll sind Protektionismus und Subventionsirrsinn, statt freiem und fairem Welthandel und Hilfe zur Selbsthilfe.

Diesen Gipfel hätten sich die Egomanen ersparen können, denn er hat nichts gebracht, ausser, dass man den Menschen in der dritten Welt klarer als je zuvor bewiesen hat, dass sie nichts wert sind, und das man sie deshalb so behandelt, wie jetzt geschehen. Den Machthabern der hungernden Afrikas und anderer Staaten dürfte das am Allerwertesten vorbeigehen, denn China steht längst vor der Tür, und somit können sie ihre Menschen als Arbeitssklaven günstiger anbieten als jemals zuvor.

Die  Währungspolitik der westlichen Welt hat dafür gesorgt, dass die Schuldenberge bewußt hoch gehalten wurden, und die Ausbeute an Rohstoffen zum Fast-Nulltarif ist somit für den Westen attraktiver denn je, zumal immer neue Ressourcen entdeckt werden, wobei es egal ist, ob das in Afrika Menschenleben kostet, denn viel zu selten berichtet darüber die linientreue Presse derer, die dort ausbeuten.

Längst fällig und fair hingegen  wäre als erster Schritt endlich der totale Schuldenerlaß gewesen, als Zeichen es ernst zu meinen, und die Länder können sich danach selbst viel schneller und besser entwickeln, als mit westlichen Almosen, Ausbeute und dem Handel, den der Westen darunter versteht.

Aber das Gegenteil geschieht. In den ausgebeuteten Staaten hetzen zuzüglich Waffenlobbyisten und ihre Konzerne die Menschen gegeneinander auf, verkaufen Waffen an Rebellen und Heere, an Kindersoldaten und diverse ethnische und kulturelle Gruppen, die zuvor friedlich miteinander auskamen. Der Hunger schürt den Hass auf andere zusätzlich und steigert den Absatz wie beabsichtigt.

©denise-a. langner-urso

 

Fair Trade

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