WoW – ein Spiel ruft seine Spieler zum „Linksterrorismus“ auf

Im Onlinespiel WoW hat es vor wenigen Tagen ein Addon gegeben, sprich, das Spiel wurde um Neuerungen erweitert, und diese sind gelinde gesagt sehr bedenklich, denn jetzt erlaubt das Spiel die Enteignung von Spielern und ganzer Banken.

Wir haben sehr wohl etwas dagegen, wenn in Schulen rechte oder linke Propaganda verbreitet wird, umso wichtiger also sollte es sein, genau hinzusehen, was unsere Kinder spielen.

WoW steht im Verdacht, spielsüchtig zu machen und andere Staaten regeln deshalb, dass nach gewisser Spielzeit wenigstens die Erfahrung der Spieler nicht mehr wächst, bauen so einen Filter ein, der ab einer gewissen Stundenzeit das Spielvergnügen deutlich mindert. Eltern können das auch in Deutschland tun und eine Spielzeitbegrenzung eingeben. Das findet sich unter elterlicher Freigabe, denn das Spiel geht noch immer ab 12 durch die FSK.

Was aber, wenn so ein Spiel jetzt plötzlich aufwiegelt und zwar zur Enteignung? Stellen Sie sich vor, ihr Chef geht in den Urlaub, mehr als 30 Tage, hat aber keinen Nachfolger bestimmt, alles läuft wie gewohnt, oder aber er liegt längere Zeit im Krankenhaus. Am 31. Tag aber reicht ihnen diese herausgenommene „Urlaubsfrechheit“ und sie rufen sich, weil das Unternehmen ja führungslos ist, zum Firmenchef aus, übernehmen seine Firma samt Bank. Was meinen sie wohl, wie schnell die Polizei samt Staatsanwaltschaft brauchen würde, um sie zu verhaften?

World of Worcraft aber tut genau das bei den Gilden. Sie fahren also samt ihrer Familie in den Urlaub und ihr Kind spielt gelegentlich WoW, hat sich mühsam eine Gilde aufgebaut, dafür nicht wenig an Gold für die Gründung und Gildenbank investiert. Sie bleiben 31 Tage weg, es sind Sommerferien.

Nach dem erholsamen Urlaub loggt sich ihr Kind in den Computer ein, weil es gerne eine Stunde spielen und nach den Spielfreunden schauen möchte. Sie und ihr Kind sind verantwortungsvoll mit diesem Spiel umgegangen. Jetzt aber steht ihr Kind da, die Bank und die von ihm gegründete Gilde gehören einer anderen Person, es wurde enteignet, weil irgendeinem Mitspieler seine Abwesenheit nicht passte.

Genau dazu ruft WoW jetzt auf, wiegelt damit Kinder ab 12 Jahren gegeneinander auf. Sie aber zahlen als Eltern teures Geld für die Spielzeit, ihr Kind hat bis zu 15.000 Gold für eine Gildenbank und Gildengründung zahlen müssen. Was sagen Sie jetzt ihrem Kind? Tja, so ist das Leben, würden wir mit unserem Chef auch machen, wenn er zu lange in Urlaub geht, so jemand gehört abgesetzt und enteignet, womöglich durch die Putzfrau oder den Müllmann?

Nein, Sie würden ihrem Kind sagen, das ist in Deutschland verboten, man darf hier niemanden enteignen, nur, weil jemandem dessen Stil nicht passt, weil man eifersüchtig darauf ist, dass ein Chef eben mehr verdient als man selbst, er mehr zu sagen hat, sich seine Zeit eben anders einteilen kann, als wir als Arbeitnehmer, denn das wäre linke Propaganda, Kommunismus in Reinstform, Aufwiegelung von Arbeitnehmern, und das ist ein Straftatbestand. Ganz zu schweigen davon, was man im Allgemeinen als gute Umgangsform und Diebstahl bezeichnet.

WoW gehört also dahingehend unter die Lupe genommen, was dieses Spiel jetzt seinen Spielern propagiert. Rechtslastige Spiele landen schließlich auch auf dem Index. WoW ist ein Spiel, das heisst aber nicht, dass es minderjährigen Kindern klarmachen darf, man erhebe sich demnächst gegen den Lehrer, weil dieser mehrere Wochen nach einem Unfall im Krankenhaus liegt. Genau aber das passiert. Es werden Autoritäten infrage gestellt, und das kann und darf nicht Sinn eines Spieles ab 12 Jahren sein. Noch handelt es sich um ein zu teuer bezahltes Spiel. Ein Spiel, das zudem unter Suchtverdacht steht, wenn man es nicht kontrollieren kann, und wer in einer Gilde ist, in der der Leiter abwesend ist, dem stand es stets frei, diese Gilde zu verlassen. Nun aber Kinder dazu aufzufordern, sie dürften nicht agieren, wie sie wollen, nicht zu lange fehlen, nicht zu lange krank sein oder urlauben, das schlägt dem Fass den Boden aus und untergräbt jede Art elterlicher Erziehung, trägt zur Sucht gewollt bei.

Wir können uns zwar in der Krise nicht gegen den Einfluss gewisser Wirtschaftszweige und Banken auf die Politik erwehren, im eigenen Leben aber können Eltern das sehr wohl. Und wenn WoW Kinder jetzt quasi abhängig machen und die Spielzeit dahingehend regeln will, dass ein Gildenbesitzer regelmässig anwesend zu sein hat, oder seine Mitspieler dürfen ihn enteignen, dann stellt das einen massiven Eingriff in die Erziehung, in die Freizeit unserer Kinder dar. Und das dürfen sich zahlende Eltern nicht bieten lassen, dann gehört dieses Spiel frühestens ab 18 Jahren freigegeben, oder zumindest dann sollten Eltern nochmals überdenken, ob unter solcher Zwangsandrohung man nicht doch lieber dem Nachwuchs dieses Spiel verbietet.

Spätestens jetzt aber ist es an der Zeit, dass sich Aufsichtsbehörden dieses Spiel noch einmal genau ansehen, dass unter Umständen die Politik handelt. Denn letztlich ist das neue kommunistische Spielchen mit der Enteignung auch ein Aufruf zu Gewalt und zu linkem Terror. …

©denise-a. langner-urso