Wulff – und der deutsche Moralapostel – Filz gehört zum guten Ton

Nein, Herr Schäuble, eine Basta-Politik die die Meinungsfreiheit und öffentliche Diskussion in der Causa Wulff beendet, wird es nicht geben. Es hat sich ausgebastat.

Jetzt ist alternativlose Diskussion an der Tagesordnung, denn der deutsche Moralapostel ist gefallen, entlarvt, enttarnt, blamiert. Man kann froh sein, derzeit noch, dass die internationale Presse so still bleibt, bei den unglaublichen Vorgängen in diesem Land.

Da zeigt man mit einem Finger beständig auf andere Staaten, droht und fordert ein, und derweil zeigen drei Finger auf einen selbst. Da moniert man die Korruption und die mafiösen Strukturen in Italien, Griechenland und anderen Staaten und plötzlich stellt der Wutbürger fest, eigentlich wäre es besser gewesen zu schweigen, denn in den entsprechenden Staaten wird hinter vorgehaltener Hand lauthals gelacht.

Da marschiert man durch die Welt und behauptet, man wolle den Menschen Demokratie und Redefreiheit bringen und will daheim der Presse am liebsten einen Maulkorb verpassen, da zeigt man mit dem Finger auf Russland und China und brüllt in Deutschland zum Fest „Basta“, versucht das Internet mehr und mehr einzuschränken, agiert mit Datenspeicherung, bedient sich eines Geheimdienstes, der lächerlicher und verfilzter nicht sein kann.

Die Regierungsparteien haben sich ihre Filz-Marionette Wulff über viele Jahre selbst aufgebaut. Wer heute ein politisches Amt anstrebt, das ist jetzt in die letzte Kaschemme der Republik gedrungen, der muss sich der Korruption bedienen, für den gelten andere Gesetze, der geniesst und schweigt.

Parteien biegen sich ihr ganz eigenes Recht zusammen, gemeinsam mit Wirtschaftsfunktionären, das geht derweil soweit, dass möglichst hinter verschlossenen Türen gekungelt wird, man versucht das Parlament immer öfter auszuschalten. Basta, Herr Schäuble, bis hierher und nicht weiter!

Der Filz ist zu offensichtlich geworden und sein Name ist Wulff. Hoffähig geworden ist er inzwischen, gehört zum guten Ton, und darüber soll jetzt nicht mehr diskutiert werden dürfen? Sie und ihre anderen Regierungs- und Parteimitglieder und auch die der anderen Parteien haben ausgespielt.

Nicht die Diskussion beschädigt das Amt des Bundespräsidenten massiv, es ist der impertinente Präsident selbst, der seinen Sprecher feuert für einVergehen, dass er selbt auch begangen und dass er bis dato toleriert hat. Und niemand möge uns glauben machen wollen, er habe davon wie üblich nichts gewusst, im gegenteil, er war ja selbst anwesend.

Aber für Herrn Wulff gelten ja andere Gesetze, meinen sie, – glaubt er. Nein, damit hat Schluss zu sein, mit diesem die Kleinen hängt man, die Großen lassen sich laufen.

Da prügelt die Justiz auf eine bettlägrige Großmutter ein, die weder PC noch Internetanschluss hat und verdonnert die alte Dame wegen illegalen Downloads und andere, meist ihre eigenen Amigos, kaufen sich frei und kommen ungeschoren davon, zeigen dem Volk das Viktoryzeichen und grinsen dazu hämisch in diverse Kameras. Bis hierher und nicht weiter, Herr Schäuble, es reicht, jetzt sagen wir einmal Basta und fordern alternativlose Aufklärung und die Zerschlagung und Strafverfolgung jener Filzer von Niedersachsen.

Die Parteivorsitzende lobt die Arbeit eines im Sumpf des Filzes ersaufenden Bundespräsidenten oder schweigt, schweigt. Ja, was soll sie auch sagen, eine Frau und Kanzlerin, deren Regierung so verkommen ist, an totalitäte Regime und Diktatoren Waffen und Überwachungstechnik zu liefern, den Diktatoren die Mörder noch auszubilden. Derweil es jeden Müllmann den Job kosten kann, wenn er ein Kinderbettchen aus dem Abfall mit nach Hause nimmt.

Die Parteien derweil arrangieren es auch noch, dass keine Untersuchungskommissionen eingesetzt werden, wenn der Filz zum Himmel stinkt. Selbst Staatsanwaltschaft sind so gut wie nicht handlungsfähig, wenn es um Amigos aus Politik und Wirtschaft geht, sind sie doch weisungsgebunden, bestenfalls landen Steuerfahnder und demnächst vielleicht Staatsanwälte in der Klapsmühle und verlieren ihr Amt, wenn sie es denn überhaupt wagen, nachzubohren.

Und dann empört man sich, weil es irgendwann dem Volk reicht, und erhebt sich in typisch deutsche Politikerarroganz und will Diskussionen über einen Schmarotzer wie Wulff verbieten, der sich schuldig machen darf, wenn jeder Normalbürger dafür Job und Zukunft verlieren würde und nimmt hin, dass er sich, weil eben Amigo, selbst frei sprechen darf ?

Ja, lieber Herr Schäuble, noch leben wir nicht in Syrien, und sicher haben sie bemerkt, nicht einmal dort lassen sich die Menschen den Mund verbieten, selbst dann nicht, wenn sie dafür gefoltert und ermordet werden, sogar in Ägypten brennt es wieder, weil man von der Korruption die Nase endgültig voll hat und solche Menschen nicht in Amt und Würden sehen will!

Und das nennen Sie,Herr Schäuble noch Demokratie? Das System hält allenfalls in seiner Korruptheit mit gewissen afrikanischen Staat mit, denn hier wie da werden ja inzwischen Wahlbeobachter abgestellt und hier wie da fordert Transparency International Klarheit ein. Hier wie da, obwohl unter anderen Vorgaben moniert die UN derweil den Umgang mit den Menschenrechten, die Sozialpolitik und Armut in Deutschland.

Aber Hauptsache, manche sind gleicher, speziell die eigenen Amigos aus Politik und Wirtschaft, nicht wahr, Herr Schäuble?

Ein Bundespräsident, wie er sein sollte hingegen ist ein Vorbild an Anstand und Moral, er weißt auf Missstände im Lande leise hin, ermahnt und achtet darauf, dass Politik und Wirtschaft nicht solche Grenzen überschreiten, dass sie dem Ansehen Deutschlands schaden, dass sie im Gegenteil den sozialen Frieden wahren und stets im Auge haben, dass Eigentum verpflichtet, auch zur Moral.

©denise-a. langner-urso