WWF distanziert sich von SPD-Wahlwerbung

Es sind tägliche Werbepatzer und sie ziehen sich wie ein rotes Band durch den Wahlkampf, durch alle Parteien. Jeder versucht im Endspurt um die gutbezahlten Bundestagssessel bestens dazustehen, egal wie. Jede Partei spart sich vor den Karren wen sie kann, ob genehmigt oder nicht.
Der größte Patzer unterläuft dabei momentan der FDP, die für eine Lobby kämpft, die Bestechlichkeit für durchaus normal empfindet, die Ärztelobby. Wer Bestechung als Tagesgeschäft empfindet, der wird sie wohl auch wählen, die neoliberalen Wölfe, der Spiegel berichtet darüber heute.

Zuvor hatte es über ein überdimensionales Werbeplakat der CDU Ärger in Berlin gegeben.

Derweil ist es die nun die SPD, die in ein Fettnäpfchen getreten ist, denn sie hat den WWF ohne es ihn wissen zu lassen für ihre Werbung benutzt:

„Bodenlose Frechheit“, so lautet nun auch das Urteil seitens der Organisation dazu, und weiter heißt es in der Pressemeldung:

Berlin – In einer kürzlich verbreiteten Wahlzeitung der SPD wirbt die Partei mit einem Statement der WWF-Klimachefin Regine Günther und suggeriert, die Umweltschützerin und der WWF würden zur Wahl der SPD aufrufen. Unter dem Slogan „Den Richtigen wählen – Prominente Unterstützung für Frank-Walter Steinmeier“ veröffentlichte die Partei Zitate von diversen Personen des öffentlichen Lebens.

Der WWF stellt klar: Die Anzeige mit dem Bild und dem Statement von Regine Günther wurde ohne ihr Wissen und Autorisierung verbreitet. Der WWF ist eine parteiübergreifende unabhängige Stiftung, die keinerlei Wahlempfehlung gibt. Der Geschäftsführer des WWF Eberhard Brandes kommentiert den Vorfall: „Das ist nicht nur unseriös, sondern eine bodenlose Frechheit. Wir behalten uns rechtliche Schritte vor.“

Zurück bleibt ein schaler Geschmack und die Frage, wie plump die Werbeagenturen der Parteien sind, wie unfähig, wenn sie ihren Partner so blamieren, aber nicht nur diesen, sondern sich selbst gleich mit. Wo sind denn die klugen Strategen und Köpfe? Verweigert die Generation Praktikum inzwischen den Firmen die kostenlosen Ideen, mit denen man sich nach Praktikumsende schmücken kann etwa ganz, und das mitten im Wahlkampf ?

©denise-a. langner-urso