WWF : Weltwasserwoche 2009

Es ist Weltwasserwoche und Wasser geht uns alle an, denn inzwischen ist uns bewusst, dass nichts, was auf dieser Welt im Bereich Umwelt geschieht, nicht auch irgendeinen Einfluss auf uns hat.

Seit heute findet in Stockholm eben zu diesem Thema ein Expertentreffen bis zum 22. August statt, denn ohne Wasser würde es die Welt, in der wir leben, nicht geben, sie nicht und uns schon gar nicht. Die Konferenz findet seit 1991 jährlich statt. Organisator ist das Stockholm International Water Institute (SIWI).

Nach sehr genauen Schätzungen haben auch im Jahre 2009 eine Milliarde Menschen keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Fünf Millionen Menschen, meist Kinder, sterben jedes Jahr an den Folgen mangelhafter Wasserversorgung. Der Zugang zu sauberem Trinkwasser steht daher im Mittelpunkt der Weltwasserwoche und ihrer Diskussionen, zu der sich mehr als 2.000 Wissenschaftler, Praktiker und Entscheidungsträger aus aller Welt in der schwedischen Hauptstadt treffen, um über Wege aus diesem Dilemma zu beraten.

Am wichtigsten hierbei ist das Thema grenzüberschreitender Gewässer, denn es kommt deswegen immer wieder zu Konflikten, wenn etwa ein Staat Staudämme baut und somit dem Nachbarn das Wasser abgräbt. Zur Diskussion stehen aber auch weitere Themen wie Hygiene, sanitäre Anlagen und Gesundheit, Herausforderung Stadt, Landwirtschaft, Sicherung ausreichender Wassermengen und -qualität, sowie der Wasserfußabdruck.

Klimawandel und steigender Bedarf an landwirtschaftlich produzierten Gütern und Nahrungsmitteln stehen in direktem Zusammenhang miteinander und sind inzwischen die größten Herausforderungen für eine nachhaltige und gerechte Wassernutzung, die jeden von uns betrifft, denn jeder einzelne Mensch hat ein Grundrecht auf Trinkwasser. Deshalb fordert der WWF zum Auftakt der Konferenz in Stockholm verstärkte, internationale Anstrengungen im Kampf gegen die weltweite Wasserkrise.

Angesichts der wachsenden weltweiten Probleme sei es geradezu paradox, dass die UN-Konvention für ein nachhaltiges, verantwortungsvolles und vor allem grenzüberschreitendes Management von Trinkwasservorkommen noch immer auf Eis liegt. „Die internationale Staatengemeinschaft hat es bisher nicht geschafft, dieses wichtige Abkommen zu ratifizieren und umzusetzen“, kritisiert Martin Geiger, Leiter WWF Süßwasser. Doch nur so könnten in Zukunft Konflikte um Wasserressourcen geschlichtet und gelöst werden. Die UN-Konvention gibt den Rahmen für die Bewirtschaftung grenzüberschreitender Wasservorkommen vor.
Auf dem Treffen zwar keine völkerrechtlich verbindlichen Abkommen oder Verträge abgeschlossen, trotzdem gilt die Weltwasserwoche inzwischen als bedeutendes internationales Forum.

 

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