Zypern und die deutschen Banken …

©Gerd Altmann  / pixelio.de

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Endlich ist die Katze aus dem Sack, es geht in Zypern um Geld deutscher Banken. Das also sind geschonte Kapitalanleger, die bluten sollen ab 100.000Euro (und darunter natürlich auch), die flüchten werden. Manchmal also lohnt es doch, mal über das Brett vor dem Kopf hinüber zu schauen.  …

5,8 Milliarden sollen zyprische Anleger, darunter viele Kleinsparer aufbringen, damit dem Staat geholfen wird und 6 Milliarden müssen deutsche Banken abschreiben, wenn die Rettung platzt. Fällt eigentlich niemandem etwas auf?

So also ist das, jetzt also ist klar, warum Zypern so unglaublich systemrelevant ist. Es geht um deutsche Banken. Schäuble möchte ja den aufgeblähten Bankensektor der Insel schrumpfen, und ich sehe das so:

nur der Europäer, der sein Geld bei deutschen Banken anlegt, ist vorerst sicher. Egal, wo er lebt in der EU, egal, ob es Filialen dieser Bank gibt. Man kann sich ja des Onlinebanking bedienen …

Man hat fast den Eindruck, als sei die EU bereit, so viele wie möglich anderer als deutscher Banken in die Knie zu zwingen, bis nur noch die eine oder andere Großbank, möglichst eine deutsche Bank, den gesamten Zahlungsverkehr abwickeln kann, dann hätte man die totale Kontrolle über sämtliche Bankkunden.

So also ist das, und in diesem Licht erscheint es mir absolut nachvollziehbar, dass der Vorschlag der Beteiligung der Kleinstsparer Zyperns eben doch aus Deutschland kam.

Geht es um die Rettung des Kapitals deutscher Banken, kennt man keine Gnade. Und zyprische Sparer sind ohnehin nicht wahlberechtigt in Deutschland, sofern sie raffen, was da gerade ausgekungelt wird.

Viele Deutsche hingegen platzen vor Neid, gibt es doch hier keine Bank, die ihnen auf ihr Guthaben über 4% Zinsen zahlen würde. Da wird der zyprische Kleinstsparer zum Großzocker, weil er eben sein Konto bei einer trudelnden Bank hatte, haben musste, und schließlich weiß der eine oder andere arrogante Deutsche Forenpöbler ja, was seine Bank so an Investments tätigt, denn er beschäftigt sich neben seiner Arbeit mit nichts anderem, als das herauszufinden. Nur wenn in Deutschland das eigene Geld unsicher scheint, rennt man noch gestern dem nächsten Anwalt die Bude ein.

Die Katze also ist aus dem Sack, und wenn die Zyprioten raffen, wen sie eigentlich retten sollen, dann dürfte die Wut sich noch minimal steigern …

Die Zyprioten täten besser daran, den Schlussstrich zu setzen und den Rettern zu zeigen, wo der Hammer hängt. Eine Bank hat den Kunden von nebenan zu bedienen und nicht an jedem Ende der Welt Poker zu spielen. Sollen die deutschen Banken das gefälligst endlich lernen. Und es tut mir allenfalls um die Zyprioten leid, nicht aber um die deutschen „Kleinsparer“ die jetzt in den Foren pöbeln, wie reich die Menschen doch seien, die ihr Rentenkonto als Zyprioten bei einer zypriotischen Bank haben.

Im Gegenteil, sollen solche arroganten Schwätzer dann einmal sehen, wie es ist, wenn sich ausgerechnet ihre deutsche Hausbank verzockt hat. Sie werden sicher umgehend zur Bank rennen um schnell noch etwas einzuzahlen, wenn sie zur Kasse gebeten werden, was viele ja so gerecht finden, um ihre eigene Bank zu retten …

©denise-a. langner-urso