10. Dezember, Tag der Menschenrechte

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Der Homo sapiens hat ein Hirn erhalten, mittels dessen er sich weiter und weiter vom Tier zum Menschen, zum denkenden und empfindenden Individuum entwickeln kann.  Das ist möglich!

Soziales Empfinden innerhalb der Sippe entwickelte sich mit Rechten im Rahmen einer Ordnungs-Hierarchie, was zwangsläufig nötig war, um zu überleben. Humanes Denken und Empfinden entwickelte sich in dem Maße, wie das Faustrecht aufgrund wachsender Vernunft nachließ. Zur menschlichen Gerechtigkeit, zu Menschenrecht. Auch dieser Prozess ist möglich, stockt aber immer wieder.

Rechte manifestierten sich, allerdings immer im Rahmen einer ungerechten Rangordnung. Und so ist es bis zum heutigen Tag geblieben. Wir Menschen haben mehr oder weniger gleiche und ungleiche Rechte, je nachdem wo wir leben, in welcher Gemeinschaft, in welchem Land, mit welcher Religion, in welchen Staat und unter welcher Regierung.

Sicher sind es noch mehr die Umstände, die mit eine Rolle spielen, sei es Gesundheit, Begabung, Intelligenz und in welchen sozialem Umfeld wir zur Welt gekommen. Denn damit fängt schon einmal oft Ungerechtigkeit an, also mehr oder weniger Recht gegenüber seinen Mitmenschen.

Die Natur teilt früh, wie ein Zufallsgenerator, mit der Geburt in Rechte-Klassen. Wir können dieses, je nach eintretenden Umständen, im Laufe des Lebens vielleicht ändern, zumindest verbessern. Doch war es ein Beginn mit ungleichen Rechten. Für die meisten wohl ein Start im schwierigen Gelände, aus dem sie sich oft ein Leben lang nicht heraus winden können.

Wir haben das absolute, uns nicht zu versagende Recht auf Atemluft. Diese ist kostenlos und ausreichend vorhanden. Die kann uns nur durch den Tod genommen werden.

Auch der Anspruch auf Wasser, das in erster Linie notwendigste Überlebensmittel, sollte eines jeden Menschen Recht, und zwar sauberes. Ein Wunschdenken in vielen Ländern der Dritten Welt.

Dass die in Armut Verhungernden vieler Regionen ein Recht auf Nahrung haben, ist für die reichen Nationen, die es sich leisten, 50% aller erzeugten Lebensmittel des Überflusses wegen zu vernichten, eine unverschämte Vorenthaltung. Wie die Menschenrechte global aussehen erfahren wir fast täglich aus den Medien. Es ist erschütternd.

Wir geben uns moralisch entrüstet und richten erbost Appelle an die „bösen“ Nationen in denen sauberes Trinkwasser für die Bewohner kein Recht ist.

Dann das Recht auf Freiheit. Gewiss richtig, denn Unrecht kann man nicht gutheißen, aber man kann sich an die eigene Nase fassen und vor der eigenen Haustür nachsehen.

Niemand will China loben, aber dürfen hochentwickelte Länder heuchlerisch und scheinheilig tadeln, ohne den Dreck vor der eigenen Tür zu beseitigen?

Was verbreiten die USA überall in der Welt, wohl getarnt unter dem moralischen Mantel der Liebe, und vorgespielter Menschenrechte, doch aus purem Eigennutz der Ressourcen wegen, für Ungerechtigkeiten.

Die vergangenen Zeiten der Sklaverei wollen wir nicht aufrechnen. Sie waren verheerend genug Was haben wir mit unserer eigenen jüdischen Bevölkerung gemacht? Was machen Russland, Weißrussland, die Ukraine? Was geschieht in den afrikanischen Ländern, in Israel, den Palestinensern? Frauen in muslimisch geprägten Gesellschaften, Homosexuellen gar, Andersdenkenden und Andersgläubigen? Was geschieht hier mitten unter uns, mit deren Rechten? Erwähnt sei nur die Debatte der Union…

Man wird nicht fertig mit der Aufzählung. Selbst in unserer Demokratie finden wir genügend Unrecht. Denken wir nur an die momentan viel diskutierte Armuts-Reichtums-Schere.

Konventionen, Gesetze, völkerrechtliche Verträge und selbst die uralten 10 Gebote tritt der satte Misanthrop mit Füßen, schaffte aber schon 1948 durch die Generalversammlung der Vereinten Nationen den Tag der Menschenrechte. Den feiern wir, ernst dreinblickend. Wir, die Krone der Schöpfung, inmitten der vielen menschenverachtenden Kriege überall, die wir mit Waffenlieferungen ermöglichen.
h.boxxan