Alles Müller oder was? Berlin hat die Demokratie mit Löffeln gefressen …

Demokratie ist: Wenn von 3.517.424 Einwohnern ( Stand 31. Dezember 2013 ) 6.353 den Bürgermeister wählen. Großes Kino, ganz großes, wahrlich oskarreif! Das freut Müller wahnsinnig, darüber ist er stolz: Berlin ist seit heute also Arm aber Stolz auf seine Demokratie.

Und eine Straße, die seinen Namen gibt es ja auch schon, die ist allerdings seit und für noch viele Jahre Sanierungsgebiet, wie die Finanzen der Stadt sanierungsbedürftig sein, wie die Demokratie der Hauptstadt Sanierungsbedarf hat. Wobei man sagen muss, es gab überhaupt nur eine Wahlbeteiligung von 64% aller SPD Mitglieder, und von denen haben für Müller 59,1 Prozent , für Stöß 20,9 und für Saleh 18,7 Prozent sich entschieden. Will sagen, überhaupt nur krasse 20% der SPD Mitglieder, wollten, dass ihr Vorsitzender Bürgermeister über 3.517.424 Bürger würde.

Und wenigstens Manuela Schwesig ist stolz auf diese demokratische Glanzleistung, kann sich kaum halten vor Freude (nicht, dass Madame noch den Herzkoller kriegt) und zwitschert fröhlich um die Welt:

Manuela Schwesig @ManuelaSchwesig
Langweilige SPD? Denkste! So geht Beteiligung. Glückwunsch @spdberlin zum #votum14. Glückwunsch #MichaelMüller. Danke @JanStoess Raed #Saleh

Wahrlich, so geht Beteiligung …

„Dass es so einen großen Vertrauensbeweis gibt, damit habe ich nicht gerechnet“, sagt der neue 20% SPD-Bürgermeister. Stimmt, ist schon reiner Wahnsinn, wenn man als „Zögling seines Alten“ im Unternehmen so ein unglaublich hohes Vertrauen genießt …

Nur sich nicht dem Votum aller Hauptstädter stellen, zu Neuwahlen war die SPD der Hauptstadt zu feige. Macht aber nichts, schließlich dürfen wir Deutschen ja nicht einmal unseren Bundespräsidenten demokratisch wählen. Und ja, man kann sich lebhaft vorstellen, wer vielleicht demnächst über eine Olympiabewerbung der Hauptstadt abstimmen darf, jene, die Mitgliedsbeiträge in die SPD Kassen zahlen.

Ganz nebenbei besetzt man noch ein paar unwichtige Ämter neu, wie das des Finanzsenators, und ganz ehrlich, dass der der SPD den Müll Wowereits vor die Tür kippt, ist nachvollziehbar, denn der, der da jetzt sich Bürgermeister nennen darf, der kann „Seinem Alten“ wahrlich das Wasser nicht reichen. Von Beruf Sohn zu sein, das lohnt sich eben immer und besonders in der Berliner SPD.

Wahlmüdigkeit in Bund und Land? Wagt es nicht, jemals wieder zu fragen, woher die wohl kommen mag! Berlin ist weder hipp noch sexy, Berlin ist auch nur noch Müller, Meier, Schulze. Auf den Müller gekommen, im Müller vereint.

Ach ja, Herr Müller: Viel Erfolg mit dem BER und Herrn Mehdorn übrigens …

Berlin ist jetzt nicht nur gelackmeiert, Berlin ist auch noch gemüllert.

Gute Nacht Berlin.

©denise-a. langner-urso