Anne Will – Radikalisierung junger Muslime

Ganz schwache Leistung, Frau Will!

Integration beginnt da, wo der Staat nachdrücklich handelt und nicht aus falscher Toleranz heraus agiert. So agiert, wie ein liebevolles Elternteil, das sanft aber ausdrücklich klarmacht, wer die Hosen anhat. Integration kostet auch Geld, und es sieht so aus, als ob der Wille zu integrieren unbequem ist, mühsam und deshalb nicht beschritten wird. Intergration beginnt bei Kindern mit der Sprache, erst daraus kann man Bildung beziehen.

Die Gästerunde bei Anne Will war viel versprechend. Volker Beck, Betül Durmaz, Heinz Buschkowsky, Serdar Somuncu und Wolfgang Bosbach diskutierten zum Thema: Allah statt Grundgesetz – warum werden junge Muslime radikal?

Und die Antwort lag nach der Sendung auf der Hand, es mangelt an Bildung, die so früh zu beginnen hat wie nur möglich, und es mangelt an Arbeitsplätzen, um Migranten nicht in Hartz IV abrutschen zu lassen, was auch für deutsche Familien gilt.

Wie aber die Diskussion seitens Herrn Bosbach geführt wurde, das war hanebüchen! Er verteidigte vehement das Betreuungsgeld und hält eine eventuelle Kindergartenpflicht gar für einen zu starken staatlichen Eingriff in das elterliche Grundrecht. Zurück bleibt die Frage, warum Herr Bosbach nicht gleich die Schulpflicht infrage stellte.

Bemerkenswert nämlich war ein Beispiel, das Anne Will einspielte. Es ging um einen Jungen der 5. Schulklasse, um einen Auszug aus der Dokumentation Betül Durmaz,Hart und herzlich. Jener Junge ist Sohn einer libanesischen Familie, die Mutter spricht kein Deutsch, das Kind hat 12 Geschwister. Die Familie lebt von Hartz IV. Seine Lehrerin Betül Durmaz engagiert sich für Integration, hat selbst türkische Wurzeln, ist Muslima. Die Lehrerin wird von der Familie als Verräterin betrachtet.

Eine Fernsehkamera ist anwesend, als sie wieder einmal die Familie aufsucht, weil der Sohn zum wiederholten Mal in der Schule ein Mädchen geprügelt hat. „ Das geschieht aus Liebe…“ so seine Mutter. In diesem Augenblick fragt sich der Zuschauer, was die Eltern ihrem Kind beibringen, ob dort auch die Mädchen der Familie aus Liebe geprügelt werden, ob dieser Junge als Mann auch seine Frau prügeln wird, aus Liebe, versteht sich.

Man ist fassungslos, weshalb Anne Will nach dem Bericht nicht nachhakt, was denn die Lehrerin tut, die Schule, sollen die Eltern doch dort auch so reagiert haben. Man fragt sich, warum nicht die Frage nach dem Jugendamt gestellt wurde, was denn die Schule tut, um Kinder vor solch elterlichem Einfluss zu schützen, warum Will nicht Bosbach fragte, ob er auch in diesem Falle noch darauf bestehe, das Kind sein daheim besser aufgehoben gewesen, als es jünger war, als wenn es hätte in einen Kindergarten gehen müssen. Hätte der Kitabesuch nicht dazu beigetragen, dem Kind beizubringen, dass man Mädchen eben nicht aus Liebe zu schlagen hat?

Und natürlich stellt man sich als Zuschauer auch die Frage, warum die Mutter der Kinder noch immer kein Wort Deutsch versteht, wie man jene Familie in den Arbeitsmarkt bringen will, denn die Summen, die dort staatlich erbracht werden, als Sozialleistung, die kann natürlich selbst eine gut bezahlte Arbeit nicht bringen. Und natürlich bleibt die Frage, was aus jenen Kindern werden soll, die ja so auch gar keinen Ansatz sehen können, selbst einmal einen besseren Schulabschluss zu erwerben. Hier kommt doch eigentlich gar keine helfende Hand mehr zum Zuge.

Darum aber geht es gar nicht, an diesem Beispiel hätte man die Diskussion führen müssen, die in diesem Falle nur lauten kann, das Betreuungsgeld ist Wahnsinn, eine Kitapflicht ist dringend notwendig.

Und es gibt ja einen weiteren Fall, an dem man hätte diskutieren können, den jener Schülerin, die selbst im Burkini nicht am Schwimmunterricht teilnehmen will, und dazu sagt: „Ich würde gerne schwimmen, aber nur, wenn es Schwimmunterricht nur für Mädchen gibt, die sich richtig bekleiden und nicht bloß einen Bikini tragen“, sagte die Gymnasiastin. „Ich nehme meine Religion ernst.“ Schlecht, denn von Gleichberechtigung und falscher Scham hat man nie gesprochen, so scheint es, man will eigenes Recht für sich erschaffen. Integration wird so aber verhindert. beweist aber auch, der Schwimmunterricht muss vereinheitlicht werden, dass jemand wegen des Schwimmunterrichtes die Schule wechseln kann, das muss verhindert werden dadurch, dass alle Schulen ihn im selben Jahrgang anbieten. Und Basta. Das kann ja wohl nicht so schwer sein, hier muss sich der Rechtsstaat durchsetzen. Notfalls führt die Verweigerung eben dazu, dass dann das Schuljahr als „Nicht bestanden“ gilt.

Es ist doch derweil ganz offensichtlich eine Frage dessen, dass gewisse Gruppen ständig versuchen, den Rechtsstaat darauf zu prüfen, wie weit man gehen kann, um Integration zu umgehen, zu verhindern, denn Erziehung beginnt eben in der Familie. Hier die Schläge aus Liebe, dort würde man am liebsten alle Mädchen voll verhüllen. Und es kann niemand erzählen, jene Kinder ziehen alleine vor deutsche Gerichte, das sind ihre Eltern, die eine verquere Einstellung zu Frau und Mann haben und dafür mit der Religionskeule loszuprügeln. Es bringt ein Junge sich auch nicht selbst bei, Mädchen aus Liebe zu prügeln, das lernen Kinder von ihren Vätern, älteren Geschwistern.

Und genau deshalb kann es nur heißen, wenn man nicht will, dass junge Muslime sich radikalisieren, dann muss man früh beginnen, ihnen Werte wie Gleichberechtigung der Geschlechter zu vermitteln. Und wenn Familien so versagen, wie in diesen Fällen, dann mag das auch an der fehlenden Kitapflicht liegen!

Integrieren wollen bedeutet aber auch, den unbequemen Weg zu gehen, notfalls Sozialleistungen zu kürzen, wenn wie im Beispiel die mutter keinen Sprachkurs besucht. Integrieren heißt auch, über die Gemeinden Vertreter der muslimischen Gesellschaft in die Familien zu schicken, die den Vater dazu bewegen, an einem Programm teilzunehmen, in dem er lernt, dass man eben Frauen nicht aus Liebe prügelt. Dazu gehört es, Gesprächskreise besuchen zu lassen, wie die, die Ataman Yildirim betreibt unter dem Motto: Väter mit Migrationshintergrund, Mein Papa ist cool. Was Düsseldorf betreibt, das muss sich überall durchsetzen, dafür braucht es Geld, Nachdruck, und wenn daran nicht teilgenommen wird, notfalls auch Kürzungen im sozialen Bereich. Das sind hervorragende Ansätze, nur muss der Staat, die ganze Gesellschaft, müssen es staatliche Stellen liebevoll erzwingen. Es geht doch um verschwendetes Kapital, es geht doch um Kinder und ihre Zukunft. Und es gibt ja auch solche Gruppen in Berlin, wie «Männer gegen Gewalt», die Kazim Erdogan in Neukölln für Väter geschaffen geschaffen hat. Solche Dinge gehören gefördert, sollten verpflichtend besucht werden müssen.Papa statt Pascha, diese Dokumentation sagt sehr viel zu diesem Thema.

Warum wird darüber nicht gesprochen, das in die Sendung einbezogen? Warum redet man nicht Klartext? All das hat Anne Will heute versäumt. Aber genau das hätte man Bosbach fragen müssen: Wie gewollt ist Integration, und wenn sie gewollt ist, warum gibt es dafür so wenig Geld, warum fördert man nicht massiv so gute Projekte, verhindert durch Elterngeld gar Kitabesuche, warum macht man sie nicht verpflichtend? Warum steckt man lieber Millionen in Flughäfen, Bahnhöfe, Konzerthäuser, anstatt sie in Menschen zu investieren?

Oder formulieren wir deutlich, ein Staat, der Hartz IV Empfängern das Geld kürzt, wenn sie an Maßnahmen nicht teilnehmen, der sollte auch den Mut haben, bei Integrationsverweigerern zu kürzen. Wer die deutsche Sprache nämlich nicht lernt, der kann dem Arbeitsmarkt auch nicht zur Verfügung stehen, und genau das passiert ja in jener libanesischen Großfamilie.

©denise-a. langner-urso

Herzlich lachen musste ich über den Mut der Welt-Online, die gerade auch einen Artikel zu Will Sendung veröffentlicht hat, und die schreibt:

Fördert das Betreuungsgeld Salafismus? Oder weiter gesponnen: Fördert ausgerechnet die Recht-und-Ordnung-Partei CSU diese in Deutschland in jüngerer Zeit besonders gewaltbereit auftretende Strömung des Islam. …