Aufstehen – Sammelbewegung zum „Liegenbleiben“

Nachdem ich mir die Vorstellungsrunde zur Sammelbewegung zweimal angehört habe, stelle ich fest, es ist eine Versammlung von Unzufriedenen, die entweder in der eigenen Partei für sich selber kein Fortkommen mehr sehen oder dort auf zu starken Widerstand stoßen.

Das Märchen von Merkels Grenzöffnung wird dort ebenso propagiert, wie die Unzufriedenheit mit einer EU, gegen die man nicht ankommt, weil sie alles von oben anordnet und überstülpt.

Und nein, wer in der letzten Woche bei Pegida und der AfD mitmarschiert ist, der ist weder rechts, noch rechtsradikal, der hat auch nichts gegen Flüchtlinge, der ist schlichtweg einfach nur enttäuscht und findet niemanden, der sich seiner annimmt, der ist einfach verzweifelt.

Entschuldigung, aber die Sammelbewegung der Frau Wagenknecht ist schlichtweg ein Abklatsch der Alternative für Deutschland, und ich würde die Sammelbewegung gleich Aufstehen für Deutschland nennen, so ähnlich ist die Bewegung der Partei, dem Original.

Ich frage mich, wie das Menschen anders bewegen soll als die Partei, frage mich, wie die Bewegung dadurch Parteien ändern will, und darum geht es Wagenknecht und Vollmer, sie sind unzufrieden mit ihren Parteien und wollen diese quasi von außen zwingen, sich auf ihren Kurs einzulassen.

Bisher funktioniert Politik anders, sie funktioniert über Kompromisse und Koalitionen, wofür es Zugeständnisse bedarf auf allen Seiten. Das will man offenbar schlichtweg vergessen, denn warum, so frage ich mich, ändert Wagenknecht die Politik ihrer Partei nicht von innen und fängt quasi bei sich selber an, kehrt zuerst vor der eigenen Haustür?

Wagenknecht will das über die Straße tun, und ich denke schon daran, welcher Wochentag denn dafür am besten geeignet ist, denn der Montag ist ja bereits belegt. Aber vielleicht gibts demnächst dann eben die Dienstagsdemo …

Und ja, die Bewegung braucht natürlich Geld, auch das durfte nicht fehlen, der Spendenaufruf. Meine Partei kotzt mich an, das war quasi der rote Faden, nebst Merkel- und Mainstreamparteienbashing. Mehr Aluhut ging nicht.

©denise-a. langner-urso