BER – Inder statt Planungsrinder! Schlechte Ackerbauern …

Willkommen in Berlin, Willkommen bei den Ackerbauern. Ja, ich muss inzwischen sogat tief in die internationale Spielekiste und die dortigen Fraktionen greifen, um überhaupt noch fassen zu können, was die Berliner Politik an ihrem Superstück dem BER so treibt. Die Ackerbauern, die finden sich in World of Warcraft, das nur nebenbei. Und ja, auch ein Zitat muss ich abwandeln, um den Berliner Rinderwahn zu beschreiben, der immer offensichtlicher wird.

Kulturelle Bereicherung, davon spricht Politik ja gerne, aber wie wäre es denn, wenn sich unsere Eliten einmal selbst politisch bereichern und international beraten lassen würden?

Während die Berliner quasi Jahrzehnte planen und einen in vivo Feldversuch wagen, der abenteuerlicher nicht sein kann, während sie wie Maulwürfe sich blind durch Brandenburger Landschaften pflügen, nageln andere Staaten mehrere Flughäfen besserer Funktion aus dem Boden, samt Parkanlagen und Erholungszentren für die Fluggäste. Doch Berlin bricht einen Versuch nach dem anderen ab, ersetzt im Kreis die Verwalter der zu bebauenden Flächen und vergräbt im Boden Millionen an Steuergeldern.

Dabei könnte es so einfach sein. Nachgedacht, wer diesen Flughafen gemeinsam nutzen kann und dann die Chinesen gerufen. Leipzig zum Beispiel, den dortigen Flughafen mit Berlin gemeinsam genutzt, zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen, doch hier geht jede Region allein ihren Weg, jeder will sein Ding für sich durchziehen. Dabei hätte er zwei Städten gemeinsam dienen können, der Großflughafen, zwei Standorte hätten davon profitieren können. Aber den Reibach, den neidet man dem Nachbarn, die Wirtschaft, die sich um ein solches Gebiet ansiedelt.

Dann Mut bei Neuerungen, auch der fehlt unserer Politik, derweil sich die Welt über den BER schlapp lacht. Ein Hochgeschwindigkeitsanschluß nach Berlin, ebenfalls geplant von Chinesen und man wäre vermutlich schneller am Ziel gewesen, zudem mitten in der Berliner City. Das, was ein Taxi an Zeit braucht per Schiene und weniger an Stress für die Reisenden allemal. Aber nein, Berlin und Brandenburg, die brauchen anscheinend die Häme der Welt, das ist Anerkennung genug und das Geld, das man so versenkt wird, das sind ja ohnehin nur Steuergelder, die andere erwirtschaften als Herr Wowereit und die anderen Beteiligten.

Und man darf getrost jetzt schon davon ausgehen, dass wenn der BER irgendwann in ferner Zukunft einmal eröffnet werden sollte, dass dann die ersten Bauten wegen Sanierungsbedarf bereits wieder geschlossen werden müssen, aber was soll es, wie gesagt, es kostet ja nicht das Eigenkapital unserer Regierenden.

Ja, ich wünsche mir kulturelle Bereicherung, jetzt, sofort und gleich, besser früher als nie, denn anscheinen haben andere Planer anderen Hintergrundes wesentlich mehr Sachverstand als unsere Planer politischen Eliten. Berlin ist ein Narrenschiff, das ohne Steuermann in die Zukunft schippert und niemand weiß, wann dieses Schiff vielleicht sinkt, weil es wegen Selbstgefälligkeit des Kapitäns auf ein Riff oder einen Eisberg aufläuft und dann die Besatzung, die jetzt schon nur noch kopflos umher flattert, mit sich reißt. Aber so ist er halt der Wähler, ebenso blind wie die, die er immer so weiter machen lässt, wie gewohnt. Ich glaube, wir Berliner werden genau von denen regiert, die wir verdienen. Schlafwandler eben, die ständig unausgeschlafen durchs Leben trudeln und dringend das Nachtflugverbot genau deshalb brauchen, damit sie nicht plötzlich aufwachen und sich fragen, wo sie denn eigentlich gerade umherirren, weil man sie im Tiefschlaf anderswo weg-gentrifiziert hat und wie sie dahin gekommen sind.

Aber wen will man in dieser Stadt auch wählen? Ist ja kein anderer da, wegen mangelnder kultureller Bereicherung. Und die, die hier als Visionäre in Erscheinung treten, die schickt man zum Arzt oder lässt sie Karriere erst gar nicht machen, Beispiele dafür gibt es ja genug, von Taxi fahrenden Ingenieuren bis zu Klo putzenden Ärzten. Ein paar chinesische oder indische Zuwanderer, auch im politischen, sie täten uns Berlinern wahrlich gut! Und ja, Migranten sind herzlich Willkommen, die wissen scheinbar, wie man im Eiltempo baut, alles ist besser, als die jetzigen Planungsrinder.

 

©denise-a. langner-urso