BER – Regierende spielen Russisch Roulette

Nicht nur, dass derweil x Unternehmen durch Verantwortungslosigkeit in den Ruin getrieben wurden, jetzt auch noch das: Russisch Roulette am BER. In Berlin herrscht offenbar bei den Verantwortlichen vom BER eine Einstellung gegenüber Menschenleben, die man ansonsten nur in Staaten wie Saudi Arabien und Co findet, auf Baustellen in Südafrika. Ein Menschenleben ist nichts wert. Das war bereits erkennbar, als es um die Entrauchungsanlage ging, das ist erneut offensichtlich jetzt, wo Einsturzgefahr des Terminals besteht, weshalb dieses vorerst nicht betreten werden darf, nicht einmal von Bauarbeitern. Scheiß auf die Statik, wird schon gut gehen. Da wird doch offensichtlich auf Sicherheit überhaupt kein Wert gelegt, da weiß die eine Hand nicht was die andere macht, da kann jedwede für normale Bauherren geltende Vorschrift einfach vernachlässigt werden. Mal schauen, ob man damit Erfolg hält, mal sehen, wie lange das gut geht, und als jemand, der irgendwann eventuell doch vielleicht einmal auf diesen Flughafen wird angewiesen sein, stellt sich die Frage, wie sicher ist es auf diesem Flughafen überhaupt, schwebt man da nicht ständig in Lebensgefahr. Ich würde eher von München oder Frankfurt starten, auch nach Fertigstellung, sicher ist sicher.

Was geht eigentlich in Köpfen von Menschen vor, die billigend in Kauf nehmen, dass Menschen zu Schaden kommen, nicht nur jetzt Bauarbeiter, wenn man an geltende Arbeitsschutzbestimmungen denkt, sondern auch später? Man stelle sich nur vor, der jetzige Mangel wäre nicht entdeckt worden, und ja, man hat den Eindruck, da wird vertuscht bis zum Abwinken, stelle sich vor, das Dach wäre tatsächlich nach Eröffnung und bei Flugbetrieb eingestürzt. Man will sich gar nicht vorstellen, wie viele Menschen dabei hätten zu Tode kommen, hätten verletzt werden können.

Und ja, man muss die Frage stellen, wer wusste davon und seit wann, wer sind die verantwortlichen, kann dafür jemand haftbar gemacht werden, was wussten die Aufsichtsräte? Ich erwarte, dass das aufgeklärt wird, denn hier wird mit Menschenleben gespielt. Und wie kam das überhaupt an die Medien? Haben wir einem Whistleblower zu verdanken, dass dieser Mangel überhaupt ans Licht der Öffentlichkeit kam? Dann gehört diesem gefälligst gedankt.

Was also ist ein Menschenleben wert, wenn in der Hauptstadt gebaut wird, sind die hier Verantwortlichen auch anderer Stelle tätig? Dann gehören auch alle anderen Projekte, an denen sie beteiligt sind, unter die Lupe, egal wo. Man ist sich ja als Bürger seines Lebens nicht mehr sicher, wenn Politik die Finger im Spiel hat. Aufsichtsrat zu sein bedeutet hoffentlich nicht nur, bei Kaffee und Kuchen gemütlich mit ausgesuchter Klientel zu mauscheln sondern auch Verantwortung zu tragen für das, was unter dieser Aufsicht an Pfusch und Verletzungen der Sorgfaltspflichten vor sich geht, zu übernehmen, obwohl, da habe ich speziell in Berlin schwerste Bedenken. Ich erwarte, dass bei solch krassen Vorgängen gefälligst Köpfe rollen, und zwar die von ganz oben, denn der Fisch stinkt bekanntlich vom Kopf und in Berlin ist dieser Gestank derweil kaum noch zu ertragen! Ich nenne das schlicht: menschenverachtend, was auf dieser Baustelle vor sich geht. Und nein, die Berliner haben es nicht verdient, dass man sie vor der kompletten Welt zu unfähigen Deppen abstempelt, nur weil ein paar Herren meinen, ihre Posten seien lebenslang garantiert. Spätestens bei Spielchen mit Schutzbefohlenen, bei Spielen die für Mitarbeiter und Bürger mit Körperverletzung oder dem Tod enden können, hört bei mir als Wähler der Spaß auf. Und die brandenburger sollten auch sehr genau überlegen, wen sie da eigentlich gewählt haben. Unfähiger geht nimmer!

©denise-a. langner-urso