Berliner Verhältnisse in Stuttgart

Wer Berlin nicht erlebt hat, der glaubt einem ja kaum, wenn man über die Zustände schreibt, die derweil unter R2G in Berlin herrschen, und dass das, was in Stuttgart am Wochenende passierte, von der grünen Frau Herrmann als normal abgtan wurde.

Und ja, unter Grünen werden solche Zustände tatsächlich normal, hier in Berlin traut sich Herrmann ja schon länger nicht mehr abends in die eigenen Parks, man versucht die Lage mit Fußballspielen für Drogendealern in den Griff zu bekommen, und wehe, wehe, es wagt jemand von Clankriminalität zu reden, das geht gar nicht, das ist diskriminierend.

Die Grünen schaffen es einer mehr als schwachen Regierungspartei ein Polizeigesetz aufs Auge zu drücken, dass es in sich hat, und dass die Arbeit der Polizei zuzüglich erschwert, weil so, wie die TAZ-Autorin in ihrem unsäglichen Artikel es geschrieben hat, schauen Linke und Grüne hier gemeinsam auf die Polizei herab, die eigene Senatorin wird aus den eigenen grünen reihen ununterbrochen angegriffen, weil Frau Pop versucht, Realpolitik zu machen, und das geht ja gar nicht, denn Wirtschaftspolitik erhöht die Attraktivität der Stadt, weshalb sie gegen Sozial- und Gesellschaftspolitik ausgetauscht gehört, weil nur wirtschaftlicher Abgang Mieten senkt, Wachstum geht mal gar nicht. Geld fließt durch den Länderfinanzausgleich ja reichlich, auch aus Stuttgart.

Coronakontrollen, Strafen bei Verstoß? Pustekuchen, in den Parks tobt sich seit März die Partyszene aus, die sich ab und zu auf Schlauchbooten zu Massendemos trifft, und die der Polizei ungestraft den Mittelfinger zeigt und sich totlacht, derweil in der Rigaerstraße in einem besetzten Haus mit Panzerschranktür sich eine linksradikale Szene eingenistet hat, die bundesweit ihresgleichen sucht und der niemand etwas entgegensetzt, die Polizisten von Dächern mit Steinen bewirft, wenn sie es wagt, überhaupt in dieser Straße aufzutauchen.

Und jetzt also Berliner Verhältnisse auch in Stuttgart? Ich würde mir ja einmal sehr genau anschauen, wie sehr da den Grünen in Koalitionsverhandlungen nachgegeben und was da gewährt wurde an Zugeständnissen, denn wenn man da nicht jetzt spätestens massiv nachjustiert und durchgreift, dann verstetigen sich diese Verhältnisse dauerhaft.

Ich würde mir als Wähler ja sehr genau überlegen, ob ich das so will, denn es stehen demnächst ja Bundestagswahlen an. Ich als Berlinerin jedenfalls habe die Nase sowas von voll, dass Berlin zum Freiluftlabor geworden ist, dass kann ich gar nicht beschreiben.

Und derweil man hier Mieten zwangsweise drosselt und dauernd mehr Bundeshilfen fordert und aus einer Hauptstadt ein Dorf machen will, wird hier nicht ein einziger Vertical Forest geplant, werden Straßenbäume nicht mehr gegossen, Parks verkommen und vermüllen, weil man das Geld für bunte Punkte und Sozialausgaben aus dem Fenster wirft, als gebe es kein Morgen.

Und man fragt sich, wo fängt eigentlich Diskriminierung und Spaltung an und wird bei SPD, Grünen und Linke fündig, die in dieser Stadt ununterbrochen auf die Polizei, die Vermieter und Autofahrer verbal einprügeln, als sei das vollkommen in Ordnung und normal, weil diskriminieren tun ja immer nur alle anderen und nur die Regierungsparteien seien dagegen immun und meilenweit davon entfernt.

Schuld sind immer nur alle anderen und selbst die CDU der Stadt springt derweil auf den Zug auf, weil sie ansonsten in dieser heruntergewirtschafteten Metropole nie eine Möglichkeit zum Regieren bekommen würde, wie man da zu vermuten scheint. Ich jedenfalls will keine ergrünende CDU, ich will einfach komplett andere Politik für diese Stadt, eine, die Wachstum bringt und nicht Gruppen gegeneinander ausspielt, sondern nebeneinander leben lässt. Wenn ich träumen will, gehe ich ins Bett und setze mich nicht aufs Fahrrad …

Wer also in Stuttgart nicht solche Verhältnisse wie am Wochenende verstetigt wissen will, der sollte zur Bundestagswahl sehr genau prüfen, ob die Grünen auch Realpolitik für alle Gesellschaftsschichten machen können oder ob sie weiterhin Spaltpilz spielen wollen, und ob man in so einer Gesellschaft leben will, die jede Gruppe sich austoben lässt, Hauptsache, sie bringt Wählerstimmen, egal, ob sie die Mehrheit stellt oder nicht, meines Erachtens stellen jene die Mehrheit, die nicht ständig auf Straßen demonstrieren und sich trotz Gesetzen austoben. Ich will, dass die Welt wieder vom Kopf auf die Füße gestellt wird, dass Gesetze bis zum Äußersten angewendet und umgesetzt werden, auch übrigens, wenn es um Abschiebungen geht.

©denise-a. langner-urso