Berliner Verlogenheit – Senat verkauft Sozialwohnungen!

Am 25. Mai geht es in Berlin um mehr als die Europawahl, es geht auch um eine Abstimmung zur Bebauung des Tempelhofer Feldes. Und da wird der Bericht, der heute in der Berliner Zeitung stand dem Senat sicher nicht gefallen.

Berlin leidet bekanntlich unter Wohnungsnot. Bezahlbarer Wohnraum fehlt. Auch Studenten haben es in der Stadt schwer, das ist schon länger bekannt. Und der Senat wirbt ja mit 1500 Wohnungen, die bei der Bebauung des Tempelhofer Feldes sozial schwachen Menschen vorbehalten sein sollen.

Auf der anderen Seite aber hat dieser Senat, der sich angeblich als Hüter ärmerer Bevölkerungsschichten aufspielt, genau dieses Kontingent in den letzten beiden Jahren an wohlhabende Investoren verkauft. Und was in der Regel bei Neuvermietung oder Verkauf passiert, das ist wohl jedem bekannt, die Mieten steigen.

1500 sogenannte Sozialwohnungen also hat der Berliner Senat kürzlich verkauft, jetzt will man genau diese auf dem Tempelhofer Feld neu errichten, grandiose Verlogenheit. Stellt sich nur die Frage, wie lange der Senat nach der Errichtung abwarten will, bis er auch diese wieder meistbietend abstößt. Wer also bisher noch glaubte, der Senat wolle tatsächlich etwas für die Menschen dieser Stadt und gegen Verdrängung tun, der wurde bisher gewaltig hinter die Fichte geführt!

Zudem werden auch Wohnungen für Studenten entstehen, allerdings wohl eher für solche, deren Papis und Mamis es sich leisten können, dem armen Kind ,anstatt ihm die alte Schrottkiste Neuwagen zum Abitur zu schenken, die Studentenbude in Bestlage der Stadt zu schenken, man gönnt sich ja sonst nix. Und dass man dabei dann vielleicht mal bei all dem Stress die Zweitwohnungssteuer zu zahlen vergisst, geschenkt.

6000 Wohnungen sollen in Berlin demnächst zuzüglich verkauft werden, 4700 Wohnungen stehen dem auf dem tempelgofer Feld gegenüber, von denen ja allenfalls ein begrenztes Kontingent an bezahlbarem Wohnraum zu errichten ist. Die Große Koalition von Berlin verkauft also mehr, als gebaut werden soll. Ganz schön verlogen und zuzüglich ein Grund, unter gar keinen Umständen am 25.Mai dem Projekt des Senates zuzustimmen.

Ehrlichkeit geht anders, hier wird gelogen, dass sich die Balken biegen, für wen dieser Senat Politik macht, das dürfte heute jedem klar sein. Für bezahlbare Mieten und gegen Verdrängung setzt sich diese Koalition ganz sicher nicht ein, sondern im Gegenteil für jene, die sich die Zweitwohnung samt Garage im Wohnzimmer leisten können!

©denise-a. langner-urso