Betriebsrat – Im Unternehmen Verantwortung übernehmen

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Soll ich mich zum Betriebsrat aufstellen lassen? Eine Frage, die es abzuwägen gilt.

Als Mitglied in einem Betriebsrat ist man im Unternehmen plötzlich in einer anderen Position als zuvor. Daraus können manchmal auch unangenehme Situationen entstehen. Ehemalige freundschaftlich gesinnte Arbeitskollegen beäugen den neuen Betriebsratskollegen aus ihren ehemaligen Reihen häufig misstrauisch und teilweise sogar neidisch. Die Tatsache der Sonderrechte für Betriebsratsmitglieder oder Betriebsratsvorsitzende, in Form von einem besonderen Kündigungsschutz, oder der teilweisen Arbeitsbefreiung, um den Pflichten dieser Interessenvertretung nachzukommen, schafft nicht nur Freunde.

Wodurch entsteht so eine Kluft innerhalb einer Firma?

Gerade in harten Zeiten, wo eventuell weniger Mitarbeiter mehr leisten müssen als sonst, können viele Kollegen nicht nachvollziehen, was der Betriebsrat in dieser Zeit außerplanmäßig zu tun hat. Das hat auch nichts mit Willkür zu tun, hier hat der Gesetzgeber geregelt, dass die Aufgaben der Arbeitnehmervertreter während der Arbeitszeit zu erledigen sind, was für den Arbeitgeber eine Freistellung bedeutet.

Was muss ich persönlich für die Aufstellung zur Betriebsrat Wahl mitbringen?

Wer sich zur Betriebsratswahl aufstellen lassen möchte, braucht in jedem Fall Helfer.
Außerdem muss er mindestens 18 Jahre alt sein und sechs Monate dem Betrieb angehören.
Es kann sich jeder Kandidat auch selbst benennen, jedoch muss der Wahlvorschlag je nach Unternehmensgröße von mindestens zwei wahlberechtigten Beschäftigten unterschrieben werden. Da die Kandidaten schon mehrere Wochen vorher feststehen müssen, haben Kurzentschlossene häufig selten eine Chance.

Wie kann sich eine Betriebsrat-Wahl auf die Berufskarriere auswirken?

Wer z.B. im Bereich der regelmäßigen Teilnahme an einem Betriebsrat Kurs bei der Geschäftsleitung zu sehr am Rad dreht und dadurch die Basis zwischen Betriebsrat und Arbeitgeber im Verhältnis gestört ist, muss im Fortgang seiner Karriere eventuell mit Schwierigkeiten rechnen. Der Arbeitgeber könnte aus der Zielsetzung des Betriebsrat-Mitglieds Schlüsse ziehen, die sich mit der Profitorientierung oder Globalisierung des Unternehmens nicht oder nur schwer vereinbaren lassen.

Fazit:

Es gehört zu unserer Arbeitskultur, dass es unabhängige Vertreter der Arbeitnehmer gibt, welche sich für die Belegschaft auch einzusetzen wissen. Als Betriebsrat oder Betriebsratsvorsitzender in einer Firma trägt das Mitglied also eine hohe Verantwortung vor allem gegenüber der Belegschaft, wenn er seine Aufgabe als Betriebsrat ernst nimmt.

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