Kaum hat das Unternehmen Blizzard halbwegs seine Server im Griff, da sorgt das Unternehmen erneut für Aufsehen. Blizzard, das ist der Macher von Warlords of Dreanor/ World of Warcraft.
Serverlags, Warteschleifen, unübersetzte Questtexte, die Liste dessen, was Blizzard derzeit bei Spielern nicht gerade beliebter macht, ist lang. Und die Kritik ist durchaus gerechtfertigt, denn der Start von Warlords of Dreanor war definitiv verfrüht. Noch immer fühlt sich das Spiel eher an wie eine Alpha-, kaum wie eine Betaversion eines fertigen Produktes.
Vor ein paar Tagen dann veröffentlichte ein sogenannter Blauer, was einen Blizzardmitarbeiter kennzeichnet, der im Forum in blauer „Tinte“ schreibt, eine Einladung zur 10 Jahresfeier nach Berlin. Der genaue Ablauf des Events selber wurde ebenso beschrieben, wie das, was dort geschehen würde, was erlaubt sei, was nicht. Und im Rahmen dieser Ankündigung wurde auch beschrieben, wie man denn die wenigen VIP-Tickets vergeben wolle.
Zum einen sollte die Vergabe über die gängigen sozialen Netzwerke, sprich Facebook und Twitter, zum anderen über einen direkten Link der später unter oder im selber Bericht erscheinen sollte, geschehen. Vorgesehen war dies an diesem Montag um 15 Uhr über alle genannten Wege.
Die Ticketvergabe über die sozialen Netzwerke, die funktionierte offensichtlich auch hervorragend, nur, dass man dort mit der Vergabe bereits um 14 Uhr startete, im Forum, in dem der Link auch im erwähnten Bericht erscheinen sollte, vergaß man diesen jedoch zu setzen, und die Uhrzeit also, die war plötzlich auch eine andere.
Nicht jeder Nutzer, das beweisen die harschen Kommentare, benutzt Twitter und Facebook, die Nutzer, die über solche Zugänge nicht verfügen, weil sie deren Nutzung einfach nicht wollen, die luden also ab 15 Uhr die entsprechende Forenseite ständig neu, doch man ahnt es, der Link, er wollte einfach nicht erscheinen, und ohnehin wären die Tickets bereits um 15 Uhr alle schon vergeben gewesen. Das waren sie nämlich bereits kurze Zeit nachdem um 14 Uhr diese in den sozialen Netzwerken gesetzt worden waren.
Dass die Nutzer, die sich also auf das gängige Forum und den Bluepost verließen, angepisst sind, bis zum geht nicht mehr, das ist nachvollziehbar, und im Hause Blizzard sollte man sich langsam die Frage stellen, was einem seine Kunden eigentlich wert sind.
Die Kunden des Spielemachers sind ja nicht nur wütend ob des völlig in die Hose gegangenen Starts des neuen Addon, hinzu kommen ja nach wie vor und noch immer Probleme, die einem solchen Schwergewicht am Markt einfach nicht passieren dürfen, und so wird man die ständige, zwar noch nicht wirklich spürbare Abwanderung von Kunden zu anderen Spielen wohl kaum aufhalten können. Irgendwie scheint das Unternehmen Blizzard aber nach dem Ruf zu handeln: Ist der Ruf erst ruiniert, spielen doch noch immer genug Menschen ziemlich ungeniert.
Kundenservice ist das A und O
Und der Spielemarkt ist heftig umkämpft. Andere Anbieter außer dem Dinosaurier bringen inzwischen immer öfter ähnliche Spiele heraus, sind zudem, ich nenne jetzt einmal Dragons Prophet als Beispiel, das,was das Housing und Handwerk betrifft, Arche Age um Längen übertrifft, und den Vorteil hat, wirklich kostenlos zu sein, da alles ziemlich günstig im Spiel erwerbbar und neuerdings sogar verdienbar ist, selbst Diamanten. Und dieses Spiel laggt selbst zu PvP-Zeiten in der Housing Zone nicht so sehr, wie Warlords of Dreanor an manchen Stellen!
Selbst dem Dinosaurier am Spielemarkt sollte irgendwann klar werden, dass das keine dauerhafte Lösung sein kann, solch ständiges versagen, ohne, dass die europäische Kundenbetreuung sich so um die Kunden kümmert, mit ihr über das eigene Forum in Dauerkontakt tritt, wie man es auf dem amerikanischen Kontinent tut. Sehr viel länger kann das so nicht gehen, dann bleiben auch die treuesten Kunden irgendwann weg und wenden sich enttäuscht anderen Spielen zu.
Blizzard hat im Moment ein Schweineglück, dass ArcheAge ebenso verheerend gestartet ist, dass dieses Spiel unter hohem Zeitaufwand und hohen Kosten leidet, wenn man dort wirklich mithalten will. Zudem bekommt dessen Anbieter Trion die Goldseller und Bots nicht in den Griff, mit Banns so gut wie nicht hinterher.
Blizzard hätte den Shitstorm in Verbindung mit der Einladung zur 10 Jahresfeier durchaus verhindern können, dann müssen aber auch Hand und Kopf gemeinsam und nicht gegeneinander arbeiten, wie heute, wo nicht nur die Uhrzeit nicht stimmte, sondern man gleich solche Kunden vergaß, die soziale Netzwerke wie Twitter und Facebook eben nicht nutzen wollen.
Dumm gelaufen.
©denise-a. langner-urso