Brandenburg und Thüringen – Weniger „Wählerinteresse“ war selten

Und wer da noch fragt warum das so ist, der hat rein gar nichts verstanden. So um die 20% liegt die Teilnehmerzahl in einem der beiden Bundesländer. Und ja, wenn man sich anschaut, wie Politik geht, so ist das keine Überraschung. Kleinere Parteien, denen zeigt man vorab die Rote Karte, statt zu sagen, wir reden mit jeder demokratisch gewählten Partei, mal schauen, was in der Realität sich dann offenbart, was auch interessant für die Wähler wäre.

Man grenzt vorab aus, schottet sich ab. Hat überhaupt kein Interesse daran Neue Wege zu gehen, zu experimentieren, und zeigt so immer mehr Wählern, auch Nichtwählern den Mittelfinger. Es muss auf Biegen und Brechen Union oder SPD dabei herauskommen, und wenn alle Stricke reißen, dann verbiegen sich Parteien, bis sie brechen, dann kommt die Große Koalition, egal, was vorher angekündigt war. Die Wähler haben das miese Spiel längst durchschaut.

Nur Inkompetenz überall

Und gerade wenn es um Politik betreffs Neuer Medien, um Datensicherheit, um IT- Technik geht, dann wird spätestens über die Bundesebene deutlich: geht uns am Arsch vorbei, macht euren Kram doch selber, wenn ihr das Arbeitsmittel braucht. Der Mittelfinger gegen die Wirtschaft, hilf dir selbst. Das, was man vom Wähler fordert, besonders von Hartz IV Empfängern, Fort- und Weiterbildung, daran brauchen Politiker aller Parteien sich nicht zu halten, hier gilt, auf die Dienste des Parteisoldaten, und sei er noch so dämlich, alleine auf die kommt es an, darauf, wie weit er sein Gewissen an der Garderobe des Bundestages oder vor der Tür des Parteitages abzugeben und auf Ansage wie befohlen abgestimmt hat. So schläft man sich im wahrsten Sinne des Wortes nach oben.

Und erneut ist es der Umgang mit Snowden, Snowden im Allgemeinen, sein Wissen, sein Können, das beweist, es Wählern verdeutlicht, Wissen und daraus richtige und notwendige Schlussfolgerungen zu ziehen, das ist Parteiübergreifend unerwünscht. Die Wirtschaft schreit nach Fachkräften, die Wähler schreien, indem sie nicht wählen, indem sie anders wählen, auch nach Fachkräften, nach politischer Kompetenz.

Denn wer das meint, was er ständig verkündet, es herrsche Fachkräftemangel, der möge doch bitte mal vor der eigenen Haustür zuerst kehren. Statt einen Noob in ein Amt zu verfrachten, weil er lange genug sein Gewissen abgegeben hat, wäre es längst an der Zeit, und nicht nur im Bereich Neue Medien und Sicherheit, sich nach parteilosen Fachkräften umzusehen. Scheiß drauf, auf das Wissen kommt es an. Warum einen aus Union oder SPD zum Minister machen, derweil man nur zum Chaos Computerclub gehen müsste, sich bei den Piraten umsehen müsste, was für Fachkräfte dort vielleicht brauchbar wären.

Ich als Wähler explodiere vor Wut, wenn ich aus unseren Diensten das vernehme:

Mutmaßlicher CIA-Agent: Ermittler scheitern an Spionage-Laptop

Lächerlich, unglaublich! Wer stellt denn solche Leute ein? Nach welchen Kriterien geht man denn? Nach der schicksten Sonnenbrille und dem kleinsten Löchlein einer Zeitung, durch das der Bewerber noch schauen und erkennen kann? Ich fasse mir an den Kopf! Mensch, wenn der einzige Mensch, weil Deutschland eben keine Fachkräfte hat, Snowden heißt, dann stellt gefälligst den ein! Könnt ihr nicht, oder wollt ihr gar keine Experten einstellen? Ja warum bilden wir dann solche Leute aus? Lassen wir es doch ganz, spart ne Menge Geld, ganz ehrlich. Damit kommt man unter jede Schwarze Null …

Sie wollen nicht, das kostete Macht

Nur über den eigenen Schatten müsste man springen. Und der Wähler, der hätte Verständnis dafür, allein, man müsste ja einen Dauerbuckler und einen Dauerhandheber enttäuschen, der sein Gewissen dem Teufel verkauft hat. Und so geht das über alle Ämter hinweg, und die Wähler haben die Schnauze gestrichen voll, weil sich so offensichtlich dringende Probleme nie werden ändern lassen. Da herrscht das Motto: „Mach was, was nach Arbeit ausschaut, verklausuliere es, wirf mit Fachbegriffen um Dich, der blöde Wähler wird die vorhandene Inkompetenz schon nicht bemerken“.

Doch genau das tut er, er bemerkt, wie sehr er verarscht wird, der dumme Wähler, wie das Prinzip: Hauptsache Posten für, funktioniert. Und sie werden weiter sinken, die Wählerzahlen, und wenn sich wirklich eine 20, höchstens 25%ige Wahlbeteiligung bewahrheitet, dann hat das mit Demokratie wenig zu tun. Dann herrscht im diesem Bundesland eine kleine Minderheit über eine Mehrheit, die den Wahlgang verweigert, berechtigter Weise, wohlgemerkt.

Und dann rufen Stimmen nach Wahlzwang. Geniale Idee, besseres fällt ihnen nicht dazu ein. Aber gerne doch, Wahlzwang wollt ihr haben? Könnt ihr haben, doch wundert euch nicht, wenn ihr umgehend aus Wut gegen radikale Parteien ausgetauscht werdet. Führt ihn also ruhig ein, den Wahlzwang, auch und endlich und vermutlich der einzige Weg, einmal andere ans Ruder zu lassen, euch die Rote Karte zu zeigen. Ich wüsste meine Stimme entsprechend zu vergeben, soviel ist sicher. Ich habe dermaßen die Faxen dicke und die Schnauze gestrichen, den Hals voll.

Ich fordere Fachkräfte für die Politik

Ich fordere nämlich Fachkräfte da, wo Deutschland sie wirklich vorrangig und dringend braucht, in politischen Ämtern, und mir ist es Scheißegal, woher die kommen, und welche Staatsangehörigkeit sie haben, Hauptsache ist, es ist Sachverstand vorhanden, und seien es indische Programmierer anstatt solcher Akteure wie Dobrindt oder Altmeier, IT und Sicherheit betreffend! Und ich fordere Fachkräfte, egal aus welcher angeblich unmöglichen Partei sie kommen, zu aktivieren, und seien sie parteilos. Und ich fordere die Aufhebung aller Zwänge bei Abstimmungen und überhaupt wesentlich mehr Mitbestimmung.

Es reicht, und das Volk, der Wähler, er ist nicht politisch uninteressiert, im Gegenteil, es geht denen, die den Wahlgang verweigern einfach wie mir, so zumindest mein Eindruck. Und wer sparen sagt, der hat zu handeln, der hat einzugreifen in Berlin, am BER, beim Stadtschloss, bei dem menschenunwürdigen Umgang mit Flüchtlingen, die falschen Versprechungen auf den Leim gingen, aus reiner Profilierungssucht gewisser Akteure, wer Sicherheit sagt, der hat zu handeln und nicht Staatsanwaltschaften und Polizeien, Gerichte durch Sparmaßnahmen zu behindern. Und dann der Höhepunkt an Frechheit, Olympia, wo man doch angeblich sparen muß, Olympia aber durchdrücken wird, um jeden Preis, weil die Bewerbung ja schon 50 Millionen versenkt …

Es reicht, es sind die vielen allesamt völlig verlogenen Aktionen, die nur sich, die Partei und gewisse damen und Herren, sich selber im Blick haben. Und ja, ich fordere eine Begrenzung der Amtszeiten, allen Politikern täte es gut, müssten sie hin und wieder in die Tiefen des Volkes sich begeben, so wie der FDP-Abgeordnete es derzeit tut. Und zwar ohne Alimentierung bitte, wer seinen Job wechselt, dem hat es wie jedem normalen Arbeitnehmer zu ergehen, dem garantiert auch nicht der vorherige Arbeitgeber unendliche Summen und Privilegien bis zum Tode!

Es reicht, es reicht, es reicht! Schluß mit dem Mythos Wahlmüdigkeit, der Wähler hat die Schauze voll, und wird völlig wegbleiben, wenn im Bund, aus Sesselklebereien irgendwann noch zum Mittel Riesen-Groß-Koalition SPD/Grüne/Union gegriffen wird, denn darauf scheint es ja wohl hinaus zulaufen. Nur auf Macherhalt und sonst gar nichts, egal um welchen Preis.

Und dann haben sie auch noch die Frechheit zu fragen: Warum?

©denise-a. langner-urso