Recht hat er, basta! Der Zündler schägt immer öfter, immer schneller zu, er löst einen sich immer mehr ausdehnenden Flächenbrand aus.
Welche grandiose Erkenntnis, Herr Westerwelle ist lernfähig, und es ist nur folgerichtig, wenn er jetzt den „Neuanfang“ für den Sozialstaat fordert, das tun andere schon lange. Endlich, das wird auch Zeit.
Arbeitnehmer schuften nämlich für die FDP Klientel zu immer schlechteren Arbeitsbedingungen.
Arzthelferinnen sind da ein gutes Beispiel, oft schuften sie zum Hungerlohn für unter 1000 Euro im Monat weit mehr als 40 STunden in der Woche, während der Herr Doktor mit über 100.000 Euro im Jahr nach Hause geht. Sie sind oft zwei Stunden vor dem Weißkittel in der Praxis und meist putzen sie sie inzwischen nach der Arbeitszeit, damit der Göttliche auch das Reinigungspersonal noch einspart. Während der Herr Doktor seine Mittagspause im Edelrestaurant oder bei der Familie sein Mittag genießt, erledigt die Sprechstundenhilfe den Schreibkram. Oft ist es die eigene Ehefrau, da ist es dann egal, zu welch niedriger Absicherung das Mitschuften geschieht, auch das gehört überprüft. Wie oft nämlich reichen als Danke das Teilen von Tisch und Bett und die Anmeldung der Ehegattin als Aushilfe? Da findet man Jobs ohne Ende, Herr Westerwelle, ihrer Klientel muss man nur Beine machen!
Richtig, Herr Westerwelle, es wird Zeit am Sozialstaat zu schrauben, wo eine Person die doppelte Arbeitszeit zum gleichen Lohn verbringt, da gehört ein zweiter Arbeitnehmer hin. Hartz4 darf nur der letzte Anker sein, sie haben völlig recht, es kann nicht angehen, das eine Arbeitnehmerin, eine Arzthelferin, etwa auf jenes aufstocken muss und dass jeder Steuerzahler dem Hernn Dortor zu den teuren Eintrittspreisen die Hilfe ebenfalls finanziert.Und damit das aufhört, das des Arztes bestes Stück von Aufstockern bezahlt wird, deshalb und da haben sie Recht, gehört der Sozialstaat so umgebaut, wie es ihre Partei immer so lauthals fordert, nämlich dahingehend, dass sich Arbeit wieder lohnt.
Und da ihre ureigene Klientel genau das nicht will, Herr Westerwelle, muss man deshalb für Mindestlöhne in allen Branchen kämpfen, damit sich zuerst für die, die schon weit über das Maß in den Arztpraxen ihrer Klientel schuften, sich endlich Arbeit wieder lohnt, und damit diese sich nicht anschließend für das Schuften auch noch beleidigen lassen müssen. Nicht der Steuerzahler muss Menschen unterhalten, die arbeiten, das war immer Aufgabe derer, für die sie sich krumm machten, und denen muss gesagt werden, was Menschenwürde ist, und wieviel Arbeit wert ist. Wenn sie das nicht einsehen, dann bleibt nur die harte Tour, jeder, der Arzt ist, hat pro Jahr drei Monate Dienst in einer völlig anderen Branche zu dem dortigen Lohn zu leisten, mal sehen, wie es dem herrn Doktor gefällt, das Klo im Einkaufszentrum zu putzen und dafür am Monatsende die paar Euro plus Hartz4 erhalten zu dürfen, während ein anderer Kollege das zu erhalten hat, was seine Praxis abwirft.
Und wenn wir gerade bei ihrer Weißkittelklientel sind. Jeder soll den Job annehmen, der verfügbar ist. Wie wäre es, wenn Ärzte endlich nach Bedarf ausgebildet und zwangseingesetzt werden, wo man sie braucht? So ein Studium kostet den Steuerzahler locker zwischen 500.000 und 1 Mio. Euro, auch der Hartzer zahlt das über Mehrwertsteuern, Herr Westerwelle. Also, wer studiert um Kasse zu machen, der wird nicht gebraucht, derzeit fehlen Landärzte! Und wer sich den Kittel nicht auf dem Land anziehen will, der soll ihn nirgendwo anziehen dürfen, denn er verstösst schon mit seiner Weigerung gegen seinen Eid!
Übrigens wird der Herr Doktor eher selten gekündigt, wenn er sich gerade am Patientenessen in Krankenhäusern auf der Station bedient, oder wenn er sich täglich ungefragt an den mitgebrachten Brötchen der Schwestern labt, das ist auch Diebstahl, Herr Westerwelle, gehen sie dem nach, schaffen sie Gerechtigkeit, Herr Westerwelle.
Und seinen Urlaub, den nimmt der Herr Weißkittel so, wie es sein Geldbeutel zulässt, während die Arzthelferin sich oft keinen mehr leisten kann und Geranien auf Balkonien pflanzt, in ihrem Abenteuerurlaub, der übrigens auch in seiner Länge immer mehr zusammengestrichen wurde, kaum, dass er noch bezahlt wird.
Ja, Herr Westerwelle, sie haben Recht, Arbeitnehmer sind tatsächlich die Deppen der Nation! Arbeitnehmer landen nämlich spätestens im Rentenalter auf Hartz4 Niveau, während der Weißkittel sich dann auf seiner Zweitjacht in Florida mit drei „Bohlenschönen“ sonnt und das Schweizer Konto geniesst. Nur inzwischen hat der Herr Doktor nicht zuletzt von gelegentlichen Einladungen und Zuwendungen der Pharmaindustrie besten gelebt, während seine ehemalige Arzthelferin sich die Erkältungsmedizin und jetzt nach harter Arbeit die Pflege im eigenen Heim nicht leisten kann.
©denise-a. langner-urso