Brüderles Wahrheit

Lügen haben kurze Beine, das ist wahr, und wenigstens einer steht zu dem, was man im Wahlkampf tut- man lügt. Brüderle muss sich also von seiner Fraktion und der Koalition nun vorwerfen lassen, die Wahrheit gesagt zu haben, und im Protokoll steht das tatsächlich so geschrieben. Basta.

Im Wahlkampf zeigen sich dann auch, wo die Freunde sitzen, die des Herrn Brüderle und der FDP, das sind die Damen und Herren vom BDI, die nun eisern behaupten, das Protokoll sei falsch, wer sonst? Entlässt man nun den Protokollanten? Zu Guttenberg hätte das getan, der war Spitze darin, immer einen Sündenbock für sich über die Klinge springen zu lassen, das mal so nebenbei gesagt.Und einmütig, gebetsmühlenartig wird nun das gemeinsame Lied vom falschen Protokoll angestimmt. Darauf würde man vermutlich noch jeden Eid schwören. Lächerlich!

Nun ja, wer einmal lügt, dem glaubt man nicht… und wer der Koalition überhaupt noch etwas glaubt, er muß definitiv mit dem Hammer geprügelt sein, zu oft hat Frau Merkel gelogen. Als Beispiel anzufügen nur der Rettungsschirm ect. Ein gutes Vorbild, an dem sie lernen durfte hatte die Dame ja, man erinnere sich nur an den lieben Genossen Walter Ulbricht:

Es ist aber in jedem Falle Balsam auf geschundene Wähler in Badem-Württemberg zu wissen, dass wenigstens einer in der Koalition vorab ungewollt die Wahrheit sagt, oder besser, dass sie ihm nebenbei herausgerutscht ist, und das ist auch gut so. Herr Brüderle muß sich auch überhaupt nicht schämen, nicht rechtfertigen und umschwenken, wie seine Kanzlerin, höchstens dafür sollte er sich entschuldigen, einer so durch und durch verlogenen Koalition anzugehören.

Und wer in dem Zusammenhang an die Aussage des BDI glaubt, das Protokoll sei falsch, der glaubt auch daran, dass bald wieder Hasen Eier legen!

Entscheidungen im Wahlkampf sind nicht immer rational, damit hat er Recht, der Herr Brüderle, Hauptsache, der Wähler zieht daraus rationale Schlüsse, das alleine zählt, denn sie ist enttarnt die Regierung.

Herr Brüderle, er sollte vielleicht überlegen, ob er der richtigen Partei angehört, ob er überhaupt in der Politik seine Aufgabe gefunden hat, als Psychologe für gepeinigte Wirtschaftsbosse könnte er seine Fähigkeiten vermutlich eher an den Mann bringen.

Brüderle ist eben nur der kleine Bruder, nicht der große Bruder, den man ruft, wenn man Hilfe braucht, und so sind dem kleinen Brüderchen die Schuhe eben ein paar Nummern zu groß, das Amt überfortert den kleinen Mann.

Und die Kanzlerin, sie muß ernsthaft überlegen, was Herr Brüderle vielleicht irgendwann nach ein paar Gläsern Rotwein so an „falschen“ Stellen ausplaudern könnte und ob sie ihm nicht nach diesem Patzer doch lieber den Rücktritt nahelegt.

Und was lernt man nun aus dem? Das war Spitze, Herr Brüderle!

©denise-a. langner-urso

Spiegel: Auftritt beim BDI Das peinliche Protokoll