Bundespräsident – Gesucht die eierlegende Wollmilchsau

 

Was da gerade bei der Bundespräsidentensuche passiert beschädigt das Amt mehr als jeder Inhaber, mehr als unsere Medien, die nie die Feder stllhalten können, oder die Tastatur, es tun könnte, denn es stinkt nach außen.

Der Inhaber des Amtes wird vorab ausgekungelt, und die Bundesversammlung, die überwiegend aus wichtigen Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens besteht, darf ihn freundlicherweise wählen. Wichtige Persönlichkeiten, wohlgemerkt, weniger Demokratie nach außen ausstrahlen geht kaum, denn solche angeblich so wichtigen Persönlichkeiten treffen hier und da im Alltag auch wieder auf Politiker der Parteien. Vom Volk und eigentlichen Wähler wenig zu sehen, mehr als alle paar Jahre öffentlich zu beweisen, dass man den Wähler nicht dabeihaben will, geht nicht.

Monate vorab werfen die Parteien wechselseitig Namen in den Boxring damit die Medien und heute natürlich auch Kommentatoren ihren Senf dazu abgeben können, werden reihenweise da und in sozialen Netzwerken zuzüglich Privatumfragen gemacht, Kandidaten reihenweise verbrannt, nur damit die Bevölkerung ein paar Tage weiter gnädig erfährt, Kandidat 367 habe ohnehin bereits abgewunken und stehe nicht zur Verfügung, was verständlich ist, denn für so ein Schmierentheater, so eine Beschimpfung vorab, wie sie da oft ob bester Zusammenarbeit im Bundestag über die Kandidaten ergeht, persönlicher Beleidigung und Abwertung inklusive, weil man sich allenfalls intern in Einzelparteien ansonsten auch das Maul zerreißt, derweil man bei Begegnung stets freundlich und höflich miteinander verfährt, kann widerwärtiger nicht sein, da würde ich als eventueller Kandidat oder Kandidatin auch nur abwinken.

Da geht es nach dem Motto: Finger hinter dem Rücken gekreuzt, egal wie überparteilich Kandidaten auch arbeiten mögen.Als Bürger steht man fassungslos davor und ist schon froh, dass derzeit noch nicht über den Kleidungsstil hergezogen wird, aber zur nächsten Wahl nach dieser befürchte ich selbst das, zumindest, wenn zuzüglich zu dem Zeitpunkt auch noch die AfD sich am Aufstellungszirkus beteiligen darf. Da ekelt es einen jetzt schon und doch, es wird vermutlich noch einen Zacken verschärft kommen.

Natürlich darf es/er oder sie unter gar keinen Umständen der Kandidat einer anderen Partei sein, da schreien alle anderen vorab „Nein“.

Überlegen wir mal, was den Parteien derzeit eigentlich bleibt:

Ein, besser zwei Kandidaten, beide transgender mit mehreren Partnern und natürlich Kindern, der elektrisch, seine PartnerIn aber mindestens stinknormalen VW-Diesel der Oberklasse fährt, und der oder die jederzeit bereit ist, öffentliche Verkehrsmittel zu nutzen. Mindestens einmal im Leben soll der Kandidat ein Unternehmen geleitet haben, am besten als Bauer, danach umgestellt auf Bio, in die Pleite gegangen, anschließend HartzIV bezogen haben, jetzt sich aber mit über 58 in einem Vollzeitjob befinden, nachdem er ein paar Jahre als Leiharbeiter tätig gewesen ist. Er soll gegen Krieg und Atomkraft protestiert haben, dann aber als Tourist in einem Kriegsgebiet versehrt worden sein, damit er, sie, es auch weiß, wie es dieser Gruppe ergeht, im Krieg zugeht. Und natürlich sollte er seine Religionszugehörigkeit öfter gewechselt haben, als andere Leute die Unterhosen, derweil enttäuschter Atheist sein.

Ich erwarte als Zuschauer auch, dass unser Präsidentenpalast offline bleibt, man stelle sich nur folgenden Skandal vor: Der WLAN fähige Dildo der Präsidentengattin/ oder des gatten würde gehackt, übernimmt die Kontrolle von Erdogans im Schlafzimmer angeschlossenen PC und die dortige Videokamera und sendet live Bilder von einer eventuell vorhandenen minderjährigen Zweitfrau- ne Leute, das geht gar nicht, wobei unser Oberhäuptling natürlich ansonsten überall in der Stadt das hervorragend ausgebaute öffentliche Netz wie kein Zweiter sollte nutzen und tägliche Botschaften an die Bevölkerung, die Parteien und ausländische Diktatoren senden sollte, um jeden und alles zu beschimpfen.

Ich verrate euch jetzt mal ein Geheimnis: Ihr werdet keinen Konsenskandidaten finden, vermutlich niemanden, der bei verstand ist, wenn bereits ein Jahr vor einer anstehenden Bundestagswahl alles und jeder auf Krawall und Njet gebürstet ist, wenn es nur darum geht, die eigene Partei und die eigene Koalition, jeden Kandidaten höchstmöglich zu beschädigen, am besten ihn noch Wiki-Leaks zum Frühstück zu servieren, und alles, was man gemeinsam erreicht hat, in den Dreck zu ziehen.

Ein wunderschönes Wochenende wünsche ich den Parteien und uns Zuschauern, dass wir immer genügend Popcorn im Haus haben. Man weiß ja nie …

©denise-a. langner-urso