Bundesregierung: Kuhhandel – Kalte Progression gegen Koalitionstreue

Jawohl, was in der Großen Koalition läuft, ausgelöst durch die Union, ist ein Kuhhandel und sogar einer, mit Erpressungspotential!

Nach der Aktuellen Stunde im Bundestag rund um die Vorgänge beim BND, fragte sich so mancher verwundert, was wohl die SPD geritten haben mochte, die handzahmer nicht hätte sein können. Vom Ärger Gabriels, gar vom Streit, der noch am Tag zuvor innerhalb der Koalition gebrodelt hatte kein Wort mehr, im Gegenteil, Union und SPD waren wieder unerschütterliche Einheitspartei.

Am Donnerstag dann trat urplötzlich der Herr der Schwarzen Null vor die Medien und verkündete wie aus heiterem Himmel, 2016 wolle man den Abbau der Kalten Progression angehen. Herr Gabriel und Frau Merkel, also gemeinsam habe man dies im Kanzleramt beschlossen.

Verlogener geht es nun wirklich nicht, man muss nur wissen, wie Politik funktioniert, dann begreift man dieses miese Spielchen das die Union derzeit spielt. 2016 also kommt er nun, der vorsichtige Abbau um vermutlich ein paar Cent, und damit kann die Union im Wahlkampf wunderbar wuchern.

Die SPD hat genau das schon lange gefordert, jetzt also kommt mitten in einer massiven Vertrauenskrise Schäuble mit etwas Geld um die Ecke, versucht also damit die Union zu beweisen, wie unglaublich toll sie doch ist, versucht somit von sich abzulenken, von den Dingen, die für Bürger so schwer verständlich sind. Versucht abzulenken von den skandalösen Vorgängen im Ministerium der Frau von der Leyes und des Herrn de Maiziere, und vermutlich kommt sich damit sogar davon. Nein, das war nicht zufällig, das war das As, zu dem die SPD nicht Nein sagen konnte, denn hätte sich dem nicht zugestimmt, hätte man sie als Verhinderer von Steuersenkungen dastehen lassen können. Nur jetzt hat sie nicht einmal das: sie kann es nicht mehr als ihr Projekt, das sie durchgesetzt hat, verkaufen. Gabriel also, besser die SPD verhält sich ruhiger, fragt und hinterfragt nicht zu laut, wahrt den Koalitionsfrieden, denn natürlich ist es eines ihrer Ziele gewesen, was jetzt geschieht.

Das perfide Spiel aber, das sollte der Wähler durchschauen, denn platzt jetzt die Koalition, dann kann die Union es der SPD anlasten, wenn die Kalte Progression nicht kommt. Sie gewinnt in jedem Falle zweifach, denn einmal bindet sie die SPD an sich bis zum Ende der Wahlperiode, auf der anderen Seite hat sie ihr auch noch ein Wahlkampfthema zunichte gemacht.

Ich als SPD würde mir in den Hintern beißen vor Wut.

Was die Wähler allerdings von diesem Schachzug halten, das werden wir leider nicht erfahren, aber sie sollten genau hinsehen, mit welch miesen Methoden man da in der Koalition gerade agiert, nur um von der Kanzlerin und von den Hauptthemen abzulenken, denn der Wähler sieht ja vorrangig den eigenen Vorteil, a few dollars more in der Geldbörse. Man kann nur hoffen, dass der Wähler sich dadurch eben nicht blenden, ablenken, kaufen lässt.

Und die Grünen sollten sehr sehr genau überlegen, ob sie im Netz der schwarzen Witwe Union landen und demnächst als Mahlzeit dienen wollen. Die Union zerstört jeden, der sich mit ihr einlässt, das hat die FDP ebenso erfahren, das haben diverse Prellböcke erfahren, wie es jetzt die SPD erfährt. Selber schuld, sie hätte das vor ein paar Tagen noch verhindern können, doch dafür ist es jetzt zu spät. Eingefangen und als Buhmann am Ende abserviert, leckere Mahlzeit für jene, die an gar nichts anderem interessiert sind als an eiskaltem Machterhalt.

Sind die Wähler wirklich unendlich dämlich, oder durchschauen sie den Kuhhandel, der eigentlich gar keiner war, den alleine die Union gewinnen konnte? Ein mieses Spiel, das die SPD nur verlieren konnte, was zudem auch noch Stimmen kosten könnte, derer, die bestechlich sind.

©denise-a. langner-urso