Bundestag – Unsere tägliche Griechenlandlüge gib uns heute

Dirk Stollhans / pixelio.de

Es ist unerträglich geworden, jene Lügen zu hören, die die Regierungsfraktion dem Parlament um die Ohren prügeln. Gerda Hasselfeldt, CSU, ist in der Fraktion der Bundeskanzlerin der wohl größte weibliche Münchhausen, dem das Haus wohl jemals zugehört hat, zuhören musste.

Nein, die Griechenlandhilfen kosten nichts, eine Streckung kostet nichts, eine Zinssenkung kostet nichts, niemanden. Es kostet jene nichts, die Auf Zahlungen warten, die Banken nichts, die Wirtschaft nichts, natürlich auch keine Arbeitsplätze, nichts die Staatskasse, den Steuerzahler.

Genial, speziell wenn es um Banken geht, dann ist es gut zu wissen, dass Zahlungsstreckungen nichts kosten. Ich watschle demnächst also zu meiner Bank und werde dieser also die Rede der Gerda Hasselfeldt um die Ohren hauen, sie auf die Bundesregierung verweisen und ihr mitteilen, ich fordere ab sofort die Streckung der Finanzierung meines Häuschens um zwei Jahre, und wenn die Bank etwas dagegen hat, dann soll sie sich gefälligst an Frau Hasselfeldt wenden. Sie liebe Leser sollten das auch tun. Eiskalt.

Es kostet nichts, das hat de Steuerzahler zu glauben, der Wähler, widerspruchslos. Und wenn es etwas kosten würde, dann hätte doch die gute Opposition ganz sicher nicht der neuen Hilfe zugestimmt, oder? Also sagt die Bundesregierung nichts als die Wahrheit…

Gut, die Regierung bäckt sich ihre Wahrheiten ja generell so, wie sie sich braucht, das merkt man ja auch bei der laufenden Diskussion um Korruption im Gesundheitswesen. Weit und breit weiße Westen. Geprüft wird kaum, und wenn bei den wenigen Prüfungen nur 3% schwarzer Schafe korrupt arbeiten, dann können natürlich bei einer 100 prozentigen Prüfung daraus nicht 30% werden.

Nur das dürfte dabei herauskommen, prüfte man alle Abrechnungen der Ärzte, nein, woher denn. Sind doch alles Menschen, die ihre Lobbyisten bei der FDP sitzen haben und bei der CDU/CSU Fraktion vermutlich auch.

Ich mag Märchenstunden und amüsiere mich köstlich, mehr Satire als heute im Bundestag geht kaum. Und so, wie ich Münchhausen kein Wort glaube, und so, wie ich Märchenbücher nicht für voll nehme und sie nicht als Lehrwerke der Geschichte nutze, so wenig glaube ich irgendeinem Mitglied dieser Bundesregierung auch nur noch einen einzigen Buchstaben, nur dann ist das Gefasel überhaupt erträglich!

Denn dass gelogen und betrogen wird, dass sich die Balken biegen, beweisen all jene Staatsanwaltschaften, die ihre Ermittlungen immer wieder einstellen müssen, wird bewiesen dadurch, dass seitdem CDU/CSU und FDP regieren, und dass da, wo sie mitregieren oder alleine regieren können, reihenweise Steuerprüfer in der Psychiatrie landen, die es wagen, ein Mitglied, das durch Lobbyisten, die bei diesen wirtschaftsnahen Parteien vertreten ist, zu hinterfragen.

denise-a. langner-urso