Bundeswehr- Ein Frauenbild wie aus dem letzten Jahrhundert

 

Im Spiegel ist ein interessanter Artikel erschienen, der die Überschrift trägt:

Werbung für die Streitkräfte: Bundeswehr blamiert sich mit Frauen-Kampagne

Und naja, wie sich die Foristen beharken, davon darf sich jeder gerne selber ein Bild machen. Die einen sind haben ein der Bundeswehrkampagne sehr ähnliches bis gleiches Frauenbild, die anderen sehen es wie die Artikelschreiberin.
Also habe ich mich auf die Datenautobahn begeben um zu erkunden, ob denn die Artikelschreiberin recht hat, oder einer der Foristen, der Frau Reimann beleidigt und angreift, indem er das hier:

383. ach herrje…
tadamtadam gestern, 22:24 Uhr
… wer hier rollenbilder aus den fünfzigern erkennt, muss dringend zum arzt… liebe frau reimann, wer nur einen hammer im werkzeugkasten hat, für den sieht halt alles aus wie ein nagel. was sind sie eigentlich beruflich? ich hoffe, keine journalistin.

von sich gibt.

Sorry, aber ich weiß nicht, was den Kommentierenden umtreibt, denn wer sich einmal auf die Seite der Bundeswehr begibt und umschaut, der erkennt schneller, als ihm lieb ist, jawohl, die Frau Reimann hat vollkommen recht.

Auf ihrer Seite wirbt die Bundeswehr ja auch mit den vielen dort vertretenen Berufen und für diese, vom KFZ-Mechatroniker bis zum IT-Feldwebel.

Diese Serie nennt sich:

Serie: Mein Beruf

Und unter welche auf der Seite und in der Serie vorgestellten Berufen stellt die Bundeswehr „Frauenbilder“ ein und beschreibt sie um somit weiblichen Nachwuchs zu umgarnen? Dreimal dürfen Sie raten!

Es sind Krankenpfleger und Materialbewirtschafter.

Noch etwas fällt auf, es steht da alleine die männliche Form, es steht nirgendwo das, was anderweitig heute so üblich wäre: KrankenpflegerIn oder eben MaterialbewirtschfterIn.

Und in der Berufsbeschreibung, da trifft es einen wie ein hammer, denn was tut so eine MaterialbewirtschafterIn (ich schreibe das einmal so, wie es sich gehören würde)?

Es steht geschrieben:

Als Materialbewirtschaftungssoldatin der Hubschrauber-Flotte in Masar-i Scharif unternimmt sie nun Versorgungsfahrten im Feldlager, erledigt Besorgungen, ist nahezu ständig unterwegs.

Da sage ich doch „Ui toll, ist ja genial“, sie schleppt also die Einkäufe nach Hause, fehlt nur noch, dass sie auch noch näht und bügelt, und den Herren Soldaten die Socken stopft, so kommt das nämlich rüber, was sich aus der Beschreibung ergibt. Na danke aber auch, dafür muss man als Frau wirklich nicht zur Truppe, denke ich bei so etwas im Stillen.

Und kommt da dann noch die KrankenpflegerIn hinzu, dann denke ich, Frau eben beim Bund in den üblich verdächtigen Frauenberufen, sorry, da bleibe ich lieber daheim, als mir dafür anderswo eine Kugel in den Kopf jagen zu lassen.

Die Bundeswehr ist also attraktiv für Frauen? Ne Leute, so bestimmt nicht!Als moderne taffe Frau denke ich mir da, sorry Leute, ihr habt überhaupt nichts begriffen, Frau kann viel mehr als das was ihr ihr anscheinend zutraut, womit ihr Frauen betrauen wollt. Und als moderne Frau denke ich mir, Mann will Extrawurst zum Abendessen und Bier fehlt, bitte, hier ist der Autoschlüssel, geh selber einkaufen und bring doch bitte gleich noch Kaffee mit, wenn du eh nochmal raus musst, und den Hausschlüssel nicht vergessen, bin ja schließlich nicht der Pförtner vom Dienst …

Sorry, aber die Bundeswehr hat einen an der Klatsche, zumindest die, die sich mit der Umwerbung von Frauen befassen. Ich frage mich, sind die eigentlich, die so handeln, verheiratet? Glückwunsch, Glück gehabt, denn solche weiblichen Exemplare, die Männer mit so krudem Frauenbild suchen, finden sich immer seltener, es sei denn, man kauft sich so ein Exemplar irgendwo anders in der Welt, wenn sie wissen, was ich meine, und selbst dann muss man schon sehr viel Glück mit einer Ausnahmeerscheinung haben, dass sie länger bei der Stange bleibt, als diese im Zweifelsfalle steht.

Und wenn ich mir dann vorstelle, wer das Bundesministerium der Verteidigung führt, nämlich eine, die auch auf neue politisch korrekte Schreibweise keinen Wert legt, weil sie Bundesverteidigungsministerin und nicht BundesverteidigungsministerIn ist, nämlich Frau von der Leyen, dann stelle ich fest, die Dame scheint nicht allzu viel von ihren eigenen Geschlechtsgenossinnen zu halten, sonst würde sie mehr Wert auch auf entscheidenden Kleinigkeiten in der Selbstdarstellung derer, die unter ihr verwaltet werden, legen. Für ihre eigene Person jedenfalls macht sie das, worauf es ihr ankommt, jedenfalls perfekt, aber wohl auch nur da und sofern es sie selber betrifft. So wie übrigens anscheinend auch die Bundeswehr nur ihrem eigenen Ego und der Selbstdarstellung in den Medien zu dienen hat, zur Kulisse zu verkommen scheint.

Ich weiß ja nicht, ob es etwas, was sich „Bundeswehr“ nennt wirklich derzeit überhaupt noch gibt, oder ob ihr irgendwo in Hollywood ein paar Filmstudios angemietet habt, um der Bevölkerung eine solche  Truppe vorzugauckeln, wie etwa im netten Fim:

Wag the Dog – Wenn der Schwanz mit dem Hund wedelt

Ja wirklich, denn wer die Gelder sieht, die da sinnlos verballert werden, ohne, dass irgendetwas fliegt oder funktioniert, der rechnet dann schon mal und sagt sich, ja doch, könnte bei einem Regisseur der Klasse B-Movie gerade die Kosten für ein nettes Filmjährchen decken … musste ich einfach schreiben. Kann man nur noch mit Zynismus betrachten, das äussere traurige Bild, das von der Leyen der Truppe derzeit verpasst …

Und ich sage jetzt mal frech, nach dem, was ich hier unter ihrer Führung bei der Bundeswehr sehe: Wird von der Leyen tatsächlich jemals Kanzlerin, dann schickt sie vermutlich alle weiblichen Parlamentarier in Mutterschaftsurlaub, verdonnert die Herren zur Elternzeit, baut eine Kindertagesstätte neben dem Bundestag, und sorgt dafür, dass die unter ihr dienenden Herren samt Kindern pünktlich zum Sandmännchen daheim samt Nachwuchs zum Abendessen antreten und Freitags spätestens ab 1 macht jeder seins, und zuzüglich nimmt man den Parlamentariern neben dem Gewissen noch das Handy ab, damit diese um Gottes Willen nicht nach Dienstende belästigt werden können, und tauscht es aus gegen eines, dass alleine für die neue EU-Herrin Angela Merkel und ihre ihr zutiefst ergebene Kanzlerin erreichbar ist, und zwar rund um die Uhr.

Und jetzt, genießen sie den freien Herbstfreitag.

 

©denise-a. langner-urso