Bundeswehr – Wo völlig veraltete Szenarien geprobt werden?

 

Immer wieder gibt es ärgerliche Meldungen zur Ausbildung bei der Bundeswehr, wieder und wieder kommen dabei Auszubildende zu Schaden. Genau heute erscheinen dazu bei Spiegel und Welt zwei Artikel,. Das widerlichste aber sind die dazu geposteten Kommentare, und da wünscht man sich dann als Leser, alle diese Herrschaften würden eingesammelt und selber einmal solchen Ausbildungsszenarien unterworfen oder dazu verdonnert, an solchen Ausbildungen teilnehmen zu müssen.

Darum soll es aber nicht gehen, es geht hier darum, ob das, was Auszubildenden da bei der Bundeswehr so „angebildet“ wird, nicht völlig veraltet ist. Wer etwas gesunden Menschenverstand hat, der fragt sich das nämlich bevor er widerlichste Kommentare postet.

Das sind also Gewaltmärsche bei Hitze, da sind Gewaltmärsche bei Kälte, begründet damit, dass die Soldaten nach Abstürzen in Wüstengegenden sich selber helfen können müssen, und wie man sich danach verhält. Und wer das erfahren will, für den gibt es heute bei diversen Anbietern gut überwachte Überlebenstrainings, und unter solchen Umständen sollte so eine Ausbildung doch bitte auch stattfinden müssen, denn da wird mit Teilnehmern menschlicher umgegangen, als bei der Bundeswehr, die offensichtlich noch immer nach dem Motto verfährt: „Solange du die Füße unter meinen Tisch stellst, setzt es Backpfeifen, wenn du nicht spurst“, und wo Menschenrechte und deren Berücksichtigung offenbar abtrainiert werden sollen, von Menschen aus einer anderen Zeit, die selber zu eigener Fortbildung unfähig sind, weshalb sie an diesem Platz eigentlich gar keinen Dienst leisten dürften.

Stellen wir uns also die heutige Kriegsführung vor, schauen wir uns an, welche Nachrichten und aus Kriegsgebieten erreichen, so stellen wir in der Regel fest, der Flugraum ist hervorragend überwacht, und wenn irgendwo ein Militärhubschrauber abstürzt, so bleibt das eben in der Regel heute auch nicht mehr unbeobachtet. Auch der Feind, und in der Regel handelt es sich dabei um hervorragend ausgebildete Terroreinheiten vom IS oder Al-Qaida, ist schneller vor Ort, als wir uns alle wünschen.

In solchen Fällen kommt es dann im besten Fall entweder zu Geiselnahmen oder gleich zur Tötung, wenn es Absturzopfer gibt. Hinzu kommt, dass abgestürzte Piloten und anderes befördertes Personal in solchen Fällen unter Umständen verwundet sind, und solche Menschen dürften dann eher selten zu solch geprobten Gewaltmärsche fähig sein, wie man sie in der Bundeswehr trainieren lässt.

Viel wichtiger also wäre es zu trainieren, wie sich solche Soldaten dann mit Trinkwasser oder eventuell Nahrung versorgen, vor Kälte schützen können, gewiss aber nicht, wie sie in einem Gewaltmarsch das nächste Bundeswehrlager erreichen. Und für noch wichtiger halte ich es, wenn den Soldaten das verhalten in Fällen von Geiselnahmen antrainiert werden würde. Für noch wichtiger halte ich es, dass sie erlernen, wie man sich in jedweder Gegend derart unsichtbar macht, dass der Feind es schwer hat, einen zu entdecken, und dafür gibt es wahre Meister der Tarnung.

Wie auch immer, ich stelle mir die Frage, ob nicht die Ausbildung ebenso veraltet ist, wie das Material, dass die Bundeswehr zur Verfügung hat, und ob diese Ausbildung, die es heute zur modernen Kriegsführung braucht, nicht komplett zu hinterfragen ist, denn immer öfter wird Krieg ja mit neuer Technik geführt, und zwar mit Drohnen, davon einige so winzig, dass in ihnen eher selten Menschen, ja nicht einmal Zwerge oder Trolle, von Elfen ganz zu schweigen, untergebracht sind.

©denise-a. langner-urso