BVB – eine Sportliche Explosion

War das ein Fußallfest? Unglaublich! So macht dieser Sport richtig Spass. Da erwarten alle, das Spiel sei gelaufen und dann läuft ein Team in weniger als zwei Minuten zur Höchstform auf und schaltet Reserven frei, die niemand mehr vermutet.

Und auch alle Menschen, die vielleicht nicht am Fernseher sitzen sondern nur hin und wieder einen der Fussball Live Streams im Internet verfolgen konnten, werden sich verwundert die Augen gerieben haben, über das, was der BVB da an Leistung abzurufen fähig war.

Meist nämlich geben Teams im Rückstand und so kurz vor Spielende sich auf. Nicht so der BVB am gestrigen Abend im Dortmunder Stadion im Spiel gegen Malaga. Plötzlich stimmte alles.

Wenn so etwas passiert, dann fragt man sich oft, woran das wohl liegen mag, denn es passiert in dieser Form nicht alle Tage. Zuerst sei gesagt, das Spiel ist beendet, wenn es beendet ist, nicht eine Sekunde vorher, wer aufgibt hat bereits verloren. Nicht so, wenn ein wirkliches Team auf dem Platz steht, denn dieses ist dazu in der Lage, gerade, wenn es aussichtslos wie nur irgend etwas erscheint, Reserven frei zu schalten, die niemand erwartet. dazu muss aber die Chemie der Spieler stimmen, und dazu benötigt man den richtigen Trainer. Einen Trainer, der es fertig bringt, unglaubliches Selbstvertrauen aufzubauen, die Spieler positiv zu motivieren, der dazu in der Lage ist, seinem Team dies beizubringen, und genau das kann nicht jeder Teamchef. Das lernt man in speziellen Kursen, oder man hat es eben.

Kommt dann so ein Team in den Rückstand, dann genügt ein Zuruf, oft ein einziges Wort. eine Handlung und dabei spielt es auch keine Rolle, ob das von der Bank oder von einem Spieler erfolgt, fällt der entsprechende Begriff, erfolgt die Selbstmotivation, das Team explodiert förmlich. das ist eine Art Dominoeffekt, der sich auf alle überträgt.. Das ist eine Art psychologischer Zauber, Selbstwahrnehmung. Der Gegner ist in dieser Phase so gut wie nicht vorhanden, man spielt quasi ohne ihn, bemerkt ihn kaum. (Psychologisch sind solche Menschen mit Amokläufern vergleichbar, bei denen eine Sicherung durchbrennt, die im Nachhinein auch manchmal nicht mehr wissen, was sie getan haben. Das Gehirn befindet sich in einem Ausnahmezustand).

Ein anderer Vergleich fällt mir dazu einfach nicht ein. Es herrscht eine Art Ausnahmezustand im Kopf in dieser Zeit. Durch das erste Tor wurde der Zustand dann noch überhöht. Solche Zustände können auch nicht lange aufrecht erhalten werden, hier kam hinzu, dass das Spiel ohnehin kurz vor dem Ende war. Tor eins führte zu weiterer psychischer Steigerung des kompletten Teams, was aus diesen Kerlen kurzfristig reine Kampfmaschinen machte, die niemand hätte bremsen können, außer eine längere Verletzungspause, dann wird dieser Zustand schlagartig unterbrochen, dieser massive Adrenalinschub aller Spieler. Nur diese gab es nicht. Auch ein Freistoß, dem ein Maueraufbau voran geht, hätte diesen blockieren können, denn allzu lange bedarf es nicht, um den Zustand zu beenden.

Anschließend löst der Sieg dann eine unglaubliche Freude aus, wie wir sie gestern erlebt haben. Das ist ein Gang durch Himmel und Hölle in diesen Augenblicken. Vorher aber ist so ein Verein kaum zu stoppen. Die Spieler gehen im wahrsten Sinne des Wortes an ihre Grenzen und sie bemerken es noch nicht einmal. kurzzeitig kann es dazu kommen, dass rein funktionell und quasi unter Abschaltung des Gehirns gespielt wird, dass minimale Gedächtnislücken entstehen, wie sie der Spieler Ilkay Gündogan im Spiegel andeutet. Er gibt an, nicht mehr gewusst zu haben, wohin er lief und dass er lief. er ist einfach nur noch gelaufen.

Man kann dem BVB nur gratulieren für seinen Trainer Jürgen Klopp. Und falls es demnächst wieder so spannend wird, falls sie nicht irgendwie live dabei sein können, einen Ticker zu den Spielen gibt es bei Fussball-Live.net. Und kein Chef wird bei nettem Fragen einem echten BVB Fan, den Blick hin und wieder dorthin verwehren, denn jetzt geht es ja um noch mehr. Fragen schadet nicht …

Übrigens, wie der Trainer des HSV mit seinen Mannen umgeht, kann das nur schief gehen, so leitet man bestimmt kein Team! Da kann man auch gleich aufhören zu spielen.

 

©denise-a. langner-urso