Champions-League-Finale: Bayern München – dank Chelsea Tripple-Loser

Das ist doch auch ein Titel, oder etwa nicht? Und diesen haben sich die Bayern hart erarbeitet. Wenigstens er sei den arroganten Bayern verliehen, „Tripple-Loser der Nation„. Und noch eines wurde heute zum wiederholten Mal bewiesen, Geld macht auch höchstbezahlte Egomanen nicht glücklich. Da heulen Männer, weil sie ein Fußballspiel verlieren, nun ja.

Geld ist aber auch kein Anreiz, wenn man ohnehin in ihm badet, wie die Bayern, zum Teambilder zu werden. Dazu gehört nämlich ein anderer Geist. Teams gewinnen gemeinsam, verlieren zusammen, haben dennoch Spaß an der Freude und flennen nicht wie Kleinkinder, die an der Kasse den Schokoladenriegel nicht erhalten.

Nie wird das Kapital wohl begreifen, dass Geld Menschen zu Verlierern macht, sie abheben lässt, den Ellenbogen und nicht das Miteinander trainiert. Ein Trainer, der das nicht begreift, wird nie ein Team zum Sieg spielen, weil er nichts als egoistische Einzelakteure produziert, die dem nächsten den Ball und das Tor nicht gönnen.

Fußball ist ein Mannschaftssport, und wer das nicht versteht, der sollte als Trainer den Hut nehmen. Das Aufgehen in der Aufgabe und die Aufgabe des eigenen Ich zum Wohle des Teams, jene Motivation Ziele gemeinsam erreichen zu wollen und nicht als Selbstdarsteller mit der schönsten Frisur und dem dicksten Ego und Kies in die Annalen der Fußballgeschichte eingehen zu wollen, das macht den Geist eines Teams aus, und den vermittelt seinen Mannen derzeit niemand besser als der Dortmunder Trainer Jürgen Klopp.

Die Bayern hingegen sind Einzeldarsteller, denen der Begriff Team wie ein Wort aus einer anderen Sprache erscheint, und deshalb darf man sie heute völlig zu Recht als Tripple-Loser der Nation bezeichnen. Mannschaften sehen anders aus und Teambilder gibt es nur wenige. Ein Segen für alle Teams, die einen solchen besitzen dürfen, ist er doch der 12. Mann auf dem Feld, unsichtbar doch immer mit zwei zusätzlichen Beinen und als gute Seele auf dem Platz mit dabei.

Spieler bemerken das, und das ist es, was sie zur Höchstleistung treibt, da werden die dicksten Scheckbücher und Gebete an jedweden Fußballgott unwichtig, denn jener Trainer motiviert sein Team dahingehend, dass es an sich selbst glaubt, an den Spieler neben nebenan und an die eigene Spielfertigkeit und nicht an den schnöden Mammon in barer Münze.

So gewinnt man. Wie man verliert, und was es dazu nicht braucht, nämlich Egoisten, das haben die Bayern heute zum wiederholten Mal bewiesen.

Ein guter Trainer zeichnet sich dadurch aus, dass er selbst Schwächen zugibt, gemeinsam mit dem Team Trainingspläne entwirft und ständig erneuert. Er zeichnet sich dadurch aus, dass er Spieler, und das betrifft jeden, denn jeder hat Schwächen, ihre Stärken und Schwächen selbst entdecken lässt, ohne dass er sie ihnen beständig um die Ohren haut. Er behandelt seine Spieler gleich. Wer eigene Schwächen zugeben darf, der arbeitet anders an sich, als jemand, dem diese vorgehalten werden, und in dem Augenblick hat der Trainer bereits versagt und lässt die Spieler konkurrieren. So baut man kein Team, das gemeinsam durch Höhen und Tiefen geht, weil stets die Schuldfrage im Raum steht. Ein starkes Team wächst am Erkennen der eigenen Schwächen und daran, diese in Stärke umzuwandeln und sich auszuhelfen. Und daraus wird der Geist des Teams, resultiert dessen Kraft. Eine derart gefeite Mannschaft erbringt in Ausnahmesituationen Leistungen, die man ihr nicht zutraut, verliert auch dann die Nerven nicht, motiviert sich und setzt ungeahnte Restkräfte frei. Verliert sie dennoch, dann wissen Spieler,Trainer und Zuschauer, dass sie alles gegeben hat, was ihr möglich war, man hat nämlich einem Team zugesehen, dass über seinen Grenzen spielte. Und niemand macht sich dann oder jemandem Vorwürfe. So agieren wahre Champions, Teams.

Ein wunderbarer Tag für die Insulaner, Gratulation an Chelsea, auch wenn es nicht das beste Spiel der Saison war, sie haben sich den Sieg redlich verdient, einfach, weil sie eben nicht in typisch deutscher Arroganz auf den schon sicher geglaubten Sieg setzten, sondern, weil sie bis zum letzten Elfmeter mit Selbstvertrauen und ohne das arrogante Gehabe der kapital verwöhnten Bayern auf fremdem Boden gemeinsam kämpften und an den nächsten Schützen glaubten.

Und davon, von diesem Vertrauen, sollten sich die Bayern eine dicke Scheibe abschneiden. Geld kann Spieler gewinnen lassen, wenn man sie zum Team formt und jeden Einzelnen von ihnen in seiner Persönlichkeit so fördert, dass sie für die Mannschaft unentbehrlich werden, wegen ihrer liebenswerten Schwächen, die andere durch ihre Stärke ungewollt ausgleichen, ohne, dass jemand sich schuldig fühlen muss, und nicht, indem man sie zu egoistischen verwöhnten Heulsusen umformt, für die alleine nur der Sieg zu zählen hat, und die man verurteilt und den Hunden zum Fraß vorwirft, wenn sie Schwächen zeigen.

Seit heute ist der Name Bayern München ein Synonym für all jene Produkte, deren Namen Herr und Frau Möchtegern gerne teuer bezahlen, die aber längst nicht mehr die qualitativen Maßstäbe erfüllen, die man von ihnen erwarten dürfte. Nun ja, wer es braucht …

©denise-a. langner-urso

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