Corona zeigt, woran es Berlin mangelt

 

Berlin leidet unter der streckenweisen Ignoranz seiner Bürger, Berlin leidet unter Bildungsnotstand, leidet unter massiver Disziplinlosigkeit, Unvernunft. In Berlin fehlt es der Politik an Respekt vor dem Bürgerwillen, und wen wundert es da, wenn Bürger sich teilweise ebenso respektlos verhalten, wie Politiker es ihnen hier tagtäglich vorleben? Voreinander, untereinander.

Wen wundert es da, wenn während einer Pandemie, wo die, die noch zu respektvollem Verhalten erzogen wurden, sich an Reglen halten, von denen, die in den Genuss nicht kamen, weil die Erziehung irgendwann aufhörte, von denen ausgelacht und lächerlich gemacht, beschimpft bis angehustet werden, die Friedhöfe nachts zu Fußballplätzen umfunktionieren?

Beginnen wir damit, womit man Krisen am besten überwindet, das ist eine Wirtschaftsbasis, die auch in solchen Zeiten ein Rückgrat bildet, wie Unternehmen, die zum Beipiel medizinische Produkte produzieren, als da wären: Medikamente oder deren Grundprodukte und Gerätetechnik, denn Viren wie Corona können zu jedem Zeitpunkt erneut auftreten, wir sind ja im Klimawandel, und dass damit auch hier tropische Krankheiten aufploppen können, ist auf längere Sicht so sicher wie das Amen in der Kirche.

Eine Stadt, die vom Partytourismus, von Kneipen und Clubs abhängt, von Touristen, die für Steuereinnahmen sorgen, ist keine besonders gute Idee. Es ist auch nicht einzusehen, dass so eine Stadt durch Steuerzahler anderer Bundesländer am Laufen gehalten werden muss. Und wir haben ja zuletzt gesehen, dass Berlin die erste Stadt war, die völlig gegen den Bundestrend nach Hilfe durch die Bundeswehr rief, weil eben außer Clubs und Radfahrläden keiner da ist, der nachhaltig auch in Zeiten von Pandemien ein Grundgerüst an Steuern zum eigenen Überleben beitragen kann.

Im Gegenteil, Berlin verprellte zuletzt ein Unternehmen nach dem anderen, mit Aussagen wie: das wertet den Bezirk auf, das verändert das Stadtbild, das führt zu höheren Mieten. Vollkommen irre, wenn es um die Hauptstadt eines Landes geht.

Berlin handelt wie eine Sekte, von außen lässt man nichts an sich heran. Innovativ oder gar zukunftsgerichtet ist an solchem Handeln rein gar nichts, denn Städte sind immer schon gewachsen, übrigens auch in die Höhe (Traufhöhe, die um Gottes Willen nicht geändert werden darf, weil es Wähler verprellen könnte), Migration und Zuzug in Städte hat es auch immer schon gegeben, sagen die, die Geflüchtete aufnehmen können, und man schüttelt als Hauptstädter nur mit dem Kopf, weil man Zuzügler ja nicht unterirdisch unterbringen kann, was bedeuten muss, die Stadt muss in die Höhe wachsen, und es müssen gefälligst nachhaltige Unternehmen her, die auch in Krisenzeiten für Steuereinnahmen sorgen, wie eben in der sich immer weiter digitalisierten Zeit, Unternehmen, die für Versorgungssicherheit im Bereich Energie sorgen, die anderen als normalen Handel betreiben. All das aber will die Stadt nur bei Start-Ups, die Apps programmieren, Spiele. Dass die ohne Struktur im Hintergrund sinnlos sind, egal. Hier wird nicht vom Ende und bis zum Ende gedacht.

Die vorlauten Grünen, die jedem, der es hören will, irgendwas von einer grünen Stadt erzählen, lassen massenweise in Zusammenarbeit mit SPD und Linker Bäume fällen, lassen im Sommer Parks und Grünanlagen und Bäume ohne Regen stehen, haben nicht einen einzigen Vertical Forest in Planung. Grün ist an denen gar nichts, grün enttäuscht, grün geht anders. Und die Linke? Geflüchtete gern, über die Unterbringung, die Wohnung, machen wir uns keine Gedanken, ebenso geht die Stadt mit Obdachlosen um.

Viel getönt von den Schwachen und Schwächsten, und am Ende schützt man Mieter vor Vermietern, aber nicht die, die dringend Dächer über dem Kopf brauchen. Um Gottes Willen, Bauen geht gar nicht, man könnte ja x,y,z verärgern, wenn so jemand in die Umgebung zieht, und überhaupt, wie ansonsten, die Traufhöhe, die auch verärgern könnte, und Neubau, Igitt, das wertet irgendwo irgendetwas auf.

Auch in dieser Stadt: Radikale aller Couleur, die drohen, die agieren, zündeln, Polizei zum Hampelmann macht, weshalb es derzeit dazu kommt, dass Inhaber von Geschäften ihre Fenster verrammeln, als stünde ein Tsunami vor der Tür. Als geborene Berlinerin fasst man sich da nur noch an den Kopf, tut mir leid.

Diese Stadt hat keine Zukunft, wird immer länger an fremden Finanztöpfen hängen, wenn hier nicht irgendwann Vernunft einzieht, so geht das nicht, Berlin ist kein Dorf, Berlin ist die Hauptstadt der Bundesrepublik Deutschland und hat entsprechend regiert zu werden, gefälligst Glanzlicht und nicht Mauerblümchen zu sein. Berlin ist in den letzten Jahren zum Ballermann Deutschlands verkommen, zur Reeperbahn mutiert, doch die Stadt kann mehr, so viel ist sicher, wenn sie endlich die Regierung bekommen würde, woher auch immer, die eine Hauptstadt verdient. Mit R2G ist das nicht der Fall, die Konstellation, zumindest, wenn sie derart schlechte Politik veranstaltet, mit so schlechter Führung durch einen Bürgermeister, der sich nichts traut, ist für Berlin unangemessen, unseriös, unfair allen anderen Steuerzahlern diese Landes gegenüber.

Berlin leidet unter der streckenweisen Ignoranz seiner Bürger, Berlin leidet unter Bildungsnotstand, leidet unter massiver Disziplinlosigkeit, Unvernunft. In Berlin fehlt es der Politik an Respekt vor dem Bürgerwillen, und wen wundert es da, wenn Bürger sich teilweise ebenso respektlos verhalten, wie Politiker es ihnen hier tagtäglich vorleben? Voreinander, untereinander.

Wen wundert es da, wenn während einer Pandemie, wo die, die noch zu respektvollem Verhalten erzogen wurden, sich an Reglen halten, von denen, die in den Genuss nicht kamen, weil die Erziehung irgendwann aufhörte, von denen ausgelacht und lächerlich gemacht, beschimpft bis angehustet werden, die Friedhöfe nachts zu Fußballplätzen umfunktionieren?

©denise-a. langner-urso