Demokratie – Die Freiheit, die Gauck meint

©Jeffrey-R. Urso

Gauck schien ein besserer Bundespräsident zu sein, als sein Vorgänger, bei dem Freiheit definiert war durch die des eigenen Geldbeutels. Seit heute aber weiß der Bürger, welche Laus man ihm mit der Wahl in den Pelz gesetzt hat, denn jetzt streift das Schaf den Pelz ab und zum Vorschein kommt der Wolf. Hervorragend!

Ein erschreckender Bericht erscheint heute in der FAZ – „Das wäre zu früh“ Gauck gegen baldige Volksabstimmung über Europa

Als Mensch, der nicht in der DDR geboren wurde, sondern der das Glück hatte, im Westen aufgewachsen zu sein, fühle ich mich seit heute wahrhaft düpiert ob der Aussagen dieses Bundespräsidenten, der meint, man müsse mündige Menschen wie Kleinkinder behandeln.

Mutter Merkel und Vater Gauck. Grauenvoller geht’s wirklich nicht mehr! Ich habe in der Schule ein Demokratieverständnis vermittelt bekommen, das nicht unter dem Synonym „Bevormundung bis ans Lebensende“ stand.

Ich lasse mich auch nicht von Menschen zu einem Kind degradieren, zumal von ehemaligen Bürgern der DDR, die meinen, sie hätten die Weisheit der Demokratie und Freiheit mit Löffeln gefressen. Und so langsam kann ich den Sinn des Amtes wirklich nicht mehr verstehen, geht mir jedweder Respekt davor verloren!

Und nicht nur davor. Was Neubürger politisch anrichten, mit welcher Blindheit sie geschlagen sind, dass sieht man an der NSU Affäre. Schließlich hatte man seine Gastarbeiter in einer Art „Lager“ weggesperrt. Mit Rechten also hatte man in der DDR kein Problem, und nach der Wiedervereinigung wollte man es nicht sehen, dort nämlich fand man seine populistische Wählerschaft im Osten. Fein, womit wir im Westen da so vereint wurden …

Und es sollte noch schlimmer kommen, das Elend dauert bis heute, vielleicht endet es nicht einmal nach der nächsten Bundestagswahl.

Seit Mutti Merkel auch im ehemaligen Westen die Knute schwingt, ist Demokratie reduziert auf die jeweiligen Wahlen, und auf dem Giftzettel finde ich allenfalls Einheitsparteien, die sich allenfalls darin unterscheiden, ob der Bürger den Hund an der Leine oder ohne sie führen darf.

Und jetzt kommt Gauck daher und meint den Übervater spielen zu müssen. Herr Gauck, ich bin volljährig, brauche keinen Vater, der mir droht mit den Worten: „Solange du die Füße unter meinen Tisch steckst …“ Ich habe genau deshalb kurz nach meinem 18. Geburtstag mein Elternhaus verlassen, denn ich beuge mich nicht, ich kann selbstständig laufen, denken und handeln!

Her Gauck, Sie sind nicht der Übervater, Frau Merkel ist nicht unsere Mutter, die zu bestimmen haben, wann ein volljähriges Volk seinen Mund auftun und mitbestimmen darf! Wenn Sie das unter Freiheit verstehen, dann sollten Sie sich vielleicht ein paar Nachhilfestunden bei einem Experten für Demokratie und Freiheit buchen.

Wir haben die Wiedervereinigung gemeinsam als ein Volk mit unseren 17 Millionen Neubürgern begrüßt. Tiefe Einschnitte haben beide Seiten hingenommen, Transferleistungen wurden gezahlt, auf der anderen Seite Arbeitsplätze grundlos vernichtet. Wenn von diesen Neubürgern aber zwei, und dazu noch die an oberster Position Regierenden, ein so gravierendes Problem mit den Worten Freiheit und Demokratie haben, wie Sie, Herr Gauck, und Frau Merkel, dann werden wir uns als vereinigtes Volk dagegen zu wehren wissen, spätestens am nächsten Wahltag!

Einschnitte an Demokratie und Freiheit durch die Wiedervereinigung haben wir im Westen und als Menschen, die in Demokratie geschult wurden, lange genug hinnehmen müssen! Frau Merkel und Sie, Herr Gauck, bringen das Fass zum Überlaufen!

©denise-a. langner-urso