Deutschland: Lass das mal schön die andern machen…

Kopfschüttelnd, pöbelnd und jammernd bestaunt das Volk seine Bundesregierung und entdeckt in dieser seine eigene Sattheit und Unfähigkeit, und das tut weh, es ist ertappt. Eine Sattheit, die träge macht und handlungsunfähig, hier wie da, denn was ist diese Regierung anderes als der Spiegel des Volkes, in das es täglich schaut? Das war niemals so deutlich wie heute. Die Fettleibigkeit der Republik, einfallsloser Narren, die das Denken und die Eigenregie verloren haben. So wie ein domestiziertes Haustier, das in freier Wildbahn nicht überleben würde.

Was heute zählt ist einzig- Hauptsache dagegen, die Grünen spielen dieses Spielchen hervorragend, und wenn an der Macht sind regieren sie wie ihre Vorgänger, auf Machterhalt bedacht, denn Realpolitik ist nicht Sonntagsspaziergang mit Protestplakaten. Das nur mal nebenbei, weil es zeitlich und aktuell gerade passt.

Da hat nun also das Volk eine Regierung und hat sich nur selbst bewiesen, wir habens doch, es interessiert uns nicht, so, wie eben ein Beamter sich zu Beginn der Republik nach dem Weltkrieg keine Sorgen mehr um seine Zukunft machen musste. Er konnte sich aufregen, doch solange er keine silbernen Löffel unter Augenzeugen klaute, wenn er nicht gerade seinen Vorgesetzten aus dem Weg räumte geschah ihm nichts. Handlungsunfähig und behäbig war dieser Beamte, ohne Anweisung tat er das Mindeste. Hinzu kam endloser Urlaub. Und so sind sie inzwischen, die Wähler. Wer engagiert sich denn und ändert, was ihm nicht passt? Die Fussballspiele an Wochenenden haben ja mehr Fans als politische Parteien Mitglieder, weil Brot und Spiele ausreichend sind, um sich zu engagieren, vom Sofa zu bewegen, die andern werdens schon richten.

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Die Lethargie der Massen hat sich derweil ausgewirkt auf ehrenamtliches Engagement, und was die Mitbestimmung betrifft, ist es ein Deasaster, quer durch die Republik und alle Institutionen, sei es im privaten oder öffentlichen Raum. Durch die Bundeswehrreform, die Abschaffung des Zivildienstes und der Wehrpflicht hat sich diese hochnäsig- marode und schon ans assozial grenzende, „Machs Selber“ Haltung der Deutschen noch verschärft, dieses Wegducken vor Pflichten, die Spass machen, vor Hilfsbereitschaft, Freiwilligkeit, die sich eigentlich in einer Gesellschaft gehört, zu der man sich ja zählt, wenn es darum geht, den Stammtisch zu bedienen oder am Ballermann abzufeiern. Widerlich wird es dann, wenn anstatt zu helfen man gemeinschaftlich bei prügelnden U-Bahnschlägern wegsieht. In Deutschland ist das aber gesellschaftsfähig das Draufschlagen, verbal oder eben diese Inaktivität, im privaten, sozialen und in der Politik …

Das Wahlvolk wurde zu einem Volk quasi kleiner Diktatoren, nur das nun zuzüglich offen und vor Zeugen quasi überall gemordet werden kann. Entschuldigung, aber genau so ist es, und diese Regierung ist nicht viel anders, ein Spiegel des Volkes, sein Abbild.

Wie sollte sie auch vernünftig handeln können, wird doch von einem Wahltermin zum anderen gehetzt, und der Wähler ist derweil unberechenbar und zum Kleinkind im Supermarkt geworden, dass sich schreiend am Boden wälzt, sobald es seinen Willen nicht bekommt.

Und wie eine Mutter, der ihr Kind peinlich ist, die sich schämt, die alles tut, um dieses ungezogene Balg so zu beruhigen, dass sie selbst nicht zur Zielscheibe anderer wird, weil man ihr eben längst verboten hat, selbst zu denken und erziehen zu dürfen, energisch und knapp. „Klappe“ zu brüllen, weil sie dann gelyncht wird, genau so ist das Volk, das von Tuten und Blasen keine Ahnung hat und sich doch beständig einmischt, das diese Bundesregierung stellvertretend für diese Mutter zu ertragen hat, dass nicht abwarten kann, ob eine Handlung Wirkung zeigt, oder nicht, das den Dingen zuerst einmal Zeit gibt und beobachtet.

Wer sich so aufführt, der gehört zwangsweise für vier Jahre in eine Partei, um am eigenen Leib zu erfahren, was dort abgeht und wie da gearbeitet wird, wie bis in die Nacht Kompromisse erarbeitet werden und anschließend wird er freiwillig jeder Mutter, der Opposition quasi oder auch den Regierenden, zur Seite stehen und nicht gaffend und pöbelnd danebenstehen, wie dieses Wahlvolk, das hämisch grinst über solche, die sich überhaupt noch dazu entscheiden, etwas ändern und diese Land regieren, sich eherenamtlich engagieren zu wollen.

Im egoistischen Deutschland gilt heute nur eines: Lass das mal schön die andern machen…

Rollt euch endlich vom Sofas und tut selber etwas, statt ständig über andere zu lästern, der Tag hat 24 Stunden, RTL wiederholt eure Soaps ohnehin, und inzwischen solltet ihr aus ihnen gerlernt haben, wie mans besser macht! Denn genau in dieser Passivität entsteht rechte Deutschtümelei, weil es Sesselfurzern eben nicht schlecht geht, nein sie haben zu viel sinnentleerte Zeit. So einfach ist das.

Ihr könnt ja einmal damit anfangen eure eigenen Kinder auf einen Spielplatz zu schleifen. Macht selbser Sport statt Schiedsrichter anzupöbeln und Spieler durch die Glotze anzubrüllen oder werdet einer und fragt mal irgendwo an, ob nicht eine Organisation, eine Partei euch brauchen können. Ansonsten gilt, einfach mal die Klappe halten. …

©denise-a. langner-urso

Foto- S. Hofschlaeger / pixelio.de