Die Anstalt und die Opfer deutscher EU Politik

Ich sehe Die Anstalt nur noch selten, aber das, was das ZDF da heute anbot, und was vorab ja schon anderweitig gezeigt wurde, das war mehr als genial, hält es doch uns Besserwissern den Spiegel vor und den Bundesregierungen der Jahre seit dem Mauerfall auch. So muss Anstalt sein, und wer bei dieser Folge am Ende nicht schlucken musste, der ist alles andere als ein Mensch. Und leider fällt mir kein besserer Titel ein, um auszudrücken, wie das Opfersein bei überdeutschter EU-Politik, besser deutsch dominierter EU Politik nie aufhört. Wie so Opfer zu Tätern umfunktioniert werden, weil man den Stammtisch befriedigen muss um Stimmen zu generieren. Dann wird ein Grieche faul und will nichts anderes, als unserer Oma die Rente kürzen, denn die muss ja jetzt sparen. Denn so ähnlich wird ja teilweise argumentiert. Wir zahlen ständig für arbeitsscheue Griechen.

Wir zahlen keinen müden Cent! Basta, Punkt! Ob es euch gefällt oder nicht. Wir füttern auch keine fremden Kinder durch. Im Gegenteil, unsere Staatskasse ist der Profiteur griechischen Leidens.

Die heutige ZDF Sendung beweist, wie man Täter schützt und Opfer zu Tätern macht, und das hat deutsche Politik schon immer perfekt beherrscht. Bis hin zu Frau Merkel, die daran natürlich überhaupt keinen Anteil hat, denn die Dame mit der Raute schwebt statt ehrlich zu antworten, wenn man sie fragt. Nur fragt eben keiner, denn es ist ja niemand mehr da, der es wagen würde, so viel Rückgrat zu beweisen, selbst Herr Gauweiler hat ja nun hingeworfen was hinzuwerfen war, denn im Bundestag gilt ja seit diversen Jahren nur noch die Devise: Wer hier hinein will in die verlogenen Kreise, der lasse sich vorab das Rückgrat brechen. Und an Wahrheit verkünden wir als unsere jene, die der braune Stammtisch wünscht, und zwar in allen Parteien.

Die heutige Sendung im ZDF, man kann sie nur jedem empfehlen, auf dass ihm das hämische Grinsen vergeht,wenn er demnächst über Griechenland herziehen will.

Da also war er der kleine Junge, der durch deutsche Täter alles verloren hat, der noch immer Opfer deutscher Politik ist, derzeit mehr denn je, sieht er doch in jedem Augenblick, wie seine Kinder und Enkel behandelt werden, so als seien sie Abschaum und hätten keine Würde. Und so ist es ja auch, die verdeutschte EU nimmt den Menschen von Griechenland das einzige, was ihnen die Krise bisher nicht nehmen konnte, ihre Würde, macht das Land Jahrzehnte nach dem Wüten deutscher Soldaten erneut zu Opfern, entlässt Griechenland nie aus den Klauen deutscher Interessen und Banken. Pfui Teufel aber auch. Und man schaue auf die Regeln, denn es sind nicht die Griechen, die sich nicht zuerst an jene nicht gehalten haben, es ist Deutschland gewesen, dass sich nicht einmal an die einzige Regel hält, den anderen als Menschen zu sehen und nicht als Wirtschaftsfaktor Mensch, denn nur dadurch lässt man ihm die Luft zum Atmen, seine Würde.

Wenn das alles ist, was das Kriegsende gebracht hat, nämlich den Menschen auf eine wirtschaftliche berechenbare Größe zu reduzieren, die man im Zweifel ausradieren kann, wenn das alles ist, was man in der EU unter Anstand, Gleichberechtigung und Menschlichkeit versteht, dann gute Nacht, dann sind wir wahrlich nicht weiter als vor dem Kriegsende. Nur die Massenmorde mit Waffengewalt und sonstigen Stoffen wurden gestoppt, den Rest übernehmen heute Konzerne und die Troika, indem man den Ärmsten die Krankenversicherung verwehrt, Krankenhäuser schließt und indem man ihnen ärztliche Behandlung und Medikamente verwehrt.

Und jetzt dürft ihr mir meinen Artikel gerne in Grund und Boden kommentieren. Ich sage es trotzdem, man hat Verantwortung zu übernehmen für das Leid, das unsere Großväter anderen Völkern zugefügt haben, man hat Opfer gerecht zu entschädigen und sich nicht mieser Tricks zu bedienen um sich davor zu drücken. Sonst sind nämlich Kinder wie Anne Frank und die Verwandten des Opfers aus der Anstalt umsonst gestorben, wenn daraus kein wirklicher Frieden entsteht, und wenn nach Jahrzehnten noch immer die eigene Schuld lieber geleugnet wird, wenn man darüber, über ein paar Euro versucht, die Menschen gegeneinander zu hetzen, selbst wenn diese Leid niemals aufwiegen können. Der Anstand gebietet es. So entsteht kein Frieden, niemals.

Argyris Sfountouris, ist der letzte Überlebende eines nie entschädigten Massakers der Wehrmacht im Dörfchen Distomo, und man kann ihm seine Würde nicht mit ein paar mickrigen Entschuldigungen abkaufen. Man kann bei dem Versuch höchstens seine eigene Würde verlieren, was Helmut Kohl bereits geschah, als er das 2+4 Abkommen unter Ausschaltung Griechenlands verhandelte. Und die jetzige Bundesregierung ist keinen Deut besser, sie gefällt so eben nur dem „Blöd“-Stammtisch und den immer brauner werdenden anderen Stammtischen, die die meisten Wählerstimmen bringen, wegen auch solcher Verweigerungshaltung. Pfui Teufel!

Gute Nacht Deutschland.

©denise-a. langner-urso