Die große Durchschnitts-Verdienstlüge – Boni für Alle!

So, nun ist es raus, Daimler-Chef Zetsche verdient nur müde 4,2 Millionen Euro, am Existensminimum ist er gerade noch eben vorbeigeschrapt und kann leider kein Hartz4 beantragen, zum Aufstocken ist selbst das noch zu wenig.

Über 21 Euro also will man dem neidischen Hartz4 Empfänger vermitteln, könne er verdienen, hätte er sich früher oder würde er sich jetzt mehr anstrengen, der pure Hohn! Die – Entschuldigung – Verarsche einer ganzen Bevölkerung, der Wähler.

Laut des Berichtes im Spiegel werden bei der Berechnung des Durchschnittsverdienstes  nach Angaben der Statistikbehörde alle Arbeitnehmer einbezogen – geringfügig Beschäftigte wie Vorstandsmitglieder, Angestellte wie Beamte. Auch Weihnachts- und Urlaubsgeld, Zulagen und Prämien fließen in die Berechnung ein.

Man stelle sich vor, Vorstandsgehälter wie die diversen Millionenverdienste eines Zetsche fließen mit ein in diese Berechnungen, die eines Ackermann, die der Politiker und ihrer diversen Nebenverdienste (wenn überhaupt gemeldet für diese Berechnungen), da entstehen dann Traumdurchschnittsgehälter, die nur eines sind, erstunken und erlogen.

Wer ehrlich ist, der rechne alle diese Prämien und Zulagen heraus, all das, was ohnehin der normale Arbeitnehmer nicht erhält, wie ein Weihnachtsgeld, wie ein 13. gehalt, ect., der rechne nicht am Ackermann sondern am Einkommen der Friseurin Bolle, der Verkäuferin Schulze, und dann, ja dann ginge den Damen und Herren der Allerwerteste auf Grundeis, vom Feinsten, dann bräche ein Lügengebilde sondergleichen über ihnen zusammen, über den Auftraggebern aus Politik und Wirtschaft, die sich nur vergewissern wollen, wie teuer das Lohnland Deutschland immer noch ist. Bleibt zu wünschen, dass der Verkäufer ab und zu sein Konto mit den angeblichen Durchschnittsgehältern vergleicht und prüft, ob er diese jemals wird erreichen können. Wer ist eigentlich dieser Herr Mustermann, dieser Durchschnittsverdiener, wo wohnt der, in der Villa Kunterbunt in Münchhausen an der Rattenfängerstraße 10?

Und ansonsten- wann erhalten eigentlich die hier unten ihre Boni? Die, die denen da oben ihre Verdienste bescheren? Wann erhält der Aldikunde seine Boni, weil er da brav sein Geld lässt- sonst wären die Aldibrüder nämlich irgendwann Pleite. Wann erhält denn die Verhäuferin bei Lidl ihren Bonus, ohne die Lidl seine Barake erst gar nicht öffnen könnte? Ja wo sind sie denn die Boni für die, die dieses System am Laufen halten?

Ach so ja, die bekommen ihre Boni ja immer erst dann, wenn man sie feuert, und somit in einen verlängerten Hartz-Urlaub verabschiedet, weil sie eben nicht oben frech absahnten sondern unten ins Brötchen bissen, und das sind die, denen man erzählt, hätten sie sich mehr angestrengt, dann hätten auch sie im Jahr 2009 zu denen gehört, deren Lohn um 0,4% gesunken ist auf nur noch 21,12 Euro.

Ja wen bitte, verarscht man denn so, ausser denen ganz unten, die den Lohn im Leben nie erreicht hätten, stimmt, jene, die jetzt jeden Job annehmen müssen, auch, wenn sie vorher studiert hatten, denn davon gibts inzwischen auch genug. Was für ein geniales Berechnungssystem der Verachtung derer, die jeden Tag antreten und sich immer nur wieder erstaunt die Augen reiben, und sich täglich fragen, wer diese Durchschnittsverdiener erfunden hat, welches betrügerische System!

Deutschland hätte keine Probleme, wäre das, jene 21,12 Euro/Stunde tatsächlich der Durchschnittsverdienst, denn die „Untermasse“, sie würde davon konsumieren.

Zum Wohl also der Massen, die den Wohlstand einiger weniger Ackermänner und Politiker sichern, wäre es, würde endlich jemand die wahren Löhne berechnen, denn solange in Deutschland der Durchschnittsarbeiter 21,12 Euro pro Stunde verdient, ist die Welt doch in Ordnung, wir sind stinkreich, alle, und jammern, weil die Ärmsten Mindestlöhne über 1 Euro fordern.

Klar, seit wir jährlich erfahren, jeder verdiene Unsummen, wie eben nun diese 21,12 Euro/Stunde ,versteht niemand die Welt und fragt sich beständig, was die Friseurin im Osten der Republik eigentlich zu meckern hat.

Das niedrigste Gehalt als Friseurin in Jetzendorf beträgt 1.15 € brutto pro Monat

 

©denise-a. langner-urso