Die Linke – ein Bein über dem Abgrund

Die Linke spielt sich am Nabel und fliegt derweil aus immer mehr Landtagen. Man muss auch nicht analysieren, warum das so ist, denn mit sinkender Arbeitslosigkeit wird sie überflüssig. Als dauerhafte Anti-Partei, die stets die selben Parolen herunter betet, hat sie sich keinen Gefallen getan, sie wirkt wie ein sturer Greis, der sich nicht mehr ändert.

Armut als einziges Thema, das zieht nicht, weil man sich nicht beständig in Europawahlkämpfen befindet, und selbst daran haben die Deutschen eher wenig Interesse, könnte man allenfalls dort punkten, schon wegen der hohen Arbeitslosigkeit und Perspektivlosigkeit der Jugend in Griechenland, Spanien und anderswo.

Die Phrasen der Linken klingen wie von einer Schallplatte mit Sprung, haben aber mit deutschen Befindlichkeiten eher wenig zu tun, da die Themen der Linken einfach, zumindest derzeit,keine wirklich deutschen Probleme sind. Hauptsache Arbeit, darauf vertrauen die Menschen noch immer, dann wird das schon. Zudem haben andere Parteien all jene Probleme, in denen die Linke den Untergang des Abendlandes sieht, längst in der einen oder anderen Form auf der Tagesordnung, aber das muss man dieser Partei ja nicht unbedingt verraten, denn natürlich ist die hohe Jugendarbeitslosigkeit in der EU auch ein Problem, dass uns hier sehr schnell ins Wanken bringen kann, sind wir doch Exportmeister.

Nur beschreiben andere Parteien das Thema anders, nutzen nicht marxistische Parolen, hinterfragen und versuchen, Lösungsansätze zu finden, die man sich eben nicht so schwarz-weiß malen kann, wie die Linke es tut, als Umverteilung, hier nehmen, dort geben, was das Problem nicht löst, kommt dabei doch genau +/- 0 heraus, auf die Dauer betrachtet. Lösungsansätze, die hingegen in die Zukunft gehen, bietet die Linke, der derweil ihre Wählerschaft, wie auch der CDU, wegstirbt, hingegen nicht, und die Wähler haben das verstanden. Man kann nicht ein Grasbüschel mit einer Wasserspritzpistole löschen, derweil die Wiese lichterloh in Flammen steht, und die Feuerwehr zu rufen, das vergisst sie, Die Linke.

Verpasste Chancen

Hannelore Kraft hat es geschafft, der SPD in NRW ein eigenes Profil, Gesicht zu geben, sie als Oppositionspartei dastehen zu lassen. Kubicki gelingt das ebenfalls mit der FDP in Schleswig-Holstein. Beide sind Schwergewichte und haben Format, sind glaubhaft in den Augen ihrer Wähler. Solche Kraftprotze aber muss man lange suchen.

Auf Bundesebene hingegen, scheint derzeit in keiner Partei irgendjemand dazu in der Lage, seiner Partei Profil und Gesicht, gar Existenzberechtigung durch Programmabgrenzung zu verschaffen, hier kann man Gesichter beliebig auswechseln, ihnen Anonymous-Masken aufsetzen, es machte keinen Unterschied, zu ähnlich sind sie sich derweil, allenfalls, dass man sie an ihren Stimmen noch unterscheiden kann, wenn sie denn ab und zu im Bundestag doch etwas von sich geben.

Die CDU hat niemanden, der Merkel das Wasser reichen kann, die SPD wartet mit drei Profilneurotikern auf, die unterschiedlicher nicht sein können, einer davon aus dem Restmüll Schröders. Die FDP meint gar, noch jemanden an die Wahlurne zu bewegen, wenn ein Bübchen eine Partei vertritt, deren Politik und Wählerschaft er nicht versteht. Und die Grünen ein Biosalat, der eigentlich nur von Trittin vertreten werden könnte, wenn überhaupt.

Mit Wagenknecht an der Spitze hätte die Partei Die Linke die Chance, sich zu positionieren, als linke Partei in einer Parteienlandschaft, die zum Einheitsbrei geworden ist, unterscheiden sich alle anderen Parteien doch nur noch in Themenschwerpunkten, die sie unterschiedlich gewichten. Wagenknecht hat Profil, ist lern- und anpassungsfähig, denkt mit, was man ihr ansieht, in ihrem Kopf arbeiten Rädchen und sie wäre Frau genug, der Linken ein deutliches Profil zu verpassen, eine eigene Handschrift.

Stellt man ihr jetzt hingegen Lafontaine zur Seite, kommt die Partei aus der Pöbel-ecke nicht heraus, denn Lafontaine missbraucht sie zu seinem ganz eigenen Zweck, er will alte Rechnungen in Kleindkindmanier begleichen, frei nach dem Motto. „Ätsch ich kann auch was, stehe auch an der Spitze, selbst schuld, ihr wolltet mich nicht“.

Bleibt natürlich die Frage, warum es immer Doppelspitzen sein müssen, Frau/Mann, Ost/West, das sollte die Linke vielleicht sich selbst einmal fragen …

Fraglich bleibt hingegen, warum man Spielchen, das Lafontaine betreibt, ignoriert und die wahren Ziele des sturen alten Mannes nicht sehen kann oder will. Mit Lafontaine wird sich das Spiel, Regierungsbeteiligung wollen wir nicht, fortsetzen, und da fragen sich die Wähler natürlich, warum man jemanden wählen soll, der ohnehin nicht mitregieren, sondern nur bequem Alimente kassieren will. Für egoistische Spielchen sind Politiker mit Profilneurosen wirklich zu teuer, das erkennen derweil auch die Wähler der Partei Die Linke, und somit dürfte jene Doppelspitze ihr das Genick vollends brechen und sie wie die Lemminge in den Abgrund der Bedeutungslosigkeit treiben …

©denise-a. langner-urso