Die Parteien sind kaputt

Wer sich derzeit die Parteien anschaut, den überkommt das kalte Grauen. Laschet erzwingt seine Kandidatur, in der CDU gilt – alles bis 40, also was sich Junge Union nennt, darf die Drecksarbeit im Wahlkampf machen, die kleine Schwester CSU darf über Dekaden für Stimmen sorgen. Ansonsten gilt: Klappe halten, der Bundesvorstand alter Männer hat das Sagen.

Die Grünen sind zu einer reinen Frauenpartei mutiert, die gerade noch Scheinwahlkämpfe erlaubt, ansonsten haben da aber Männer die Klappe zu halten, den Kaffee zu kochen und dürfen sich zum Dank massiv beschimpfen lassen. Ich frage mich, welcher echte Mann so einer Partei beitritt, aber ok, muss jeder selber wissen. Ich habe allerdings die Vermutung, sollten die Grünen tatsächlich die nächste Kanzlerin stellen und irgendwann danach wieder andere Parteien, dass wir dann tatsächlich über eine Väterrente werden nachdenken müssen.

Die SPD erträgt den eigenen Kandidaten nur schwer, da ist man längst auf radikalem Kurs Richtung Linke.

Schaut man sich all das einmal ehrlich an, so kommt man zum Fazit, in allen Parteien sind Realisten unwillkommen, was auch für die Linke gilt, wer wie Wagenknecht versucht, sich die Bedürfnisse der Wählerschaft näher anzuschauen, wird gerade so toleriert, weil sie viele Anhänger hat, sonst wäre auch sie längst Geschichte.

Ähnlich sieht es bei den Grünen aus, wenn es um Kretschmann oder noch schlimmer Boris Palmer, beide würde man am liebsten nicht mehr in dieser Partei sehen, man nimmt sie halt hin, weil sie ebenfalls zu viele Wähler ziehen.

Die jeweilige Basis hat in keiner Partei viel zu sagen, man schaue auf Berlin, da wird zwar dauernd von Bürgerbeteiligung geredet, aber wehe, die Bürger entscheiden sich gegen die jeweilige Parteilinie, dann werden Umfragen einfach ignoriert, die Abstimmung zu Tegel war dafür das beste Beispiel, eine Bürgerbefragung zu Tempelhof und einer Randbebauung des Feldes ist weit und breit nicht in Sicht, denn diese würde vermutlich gegen all das ausgehen, was Linke und Grüne und krude Umweltaktivisten propagieren.

Was die Wählerschaft aus dem Chaos machen soll? Man nimmt die, die die Medienmehrheit haben, weil irgendwann die Weisheit verloren ging, man solle sich mit keiner Sache gemein machen, weil dadurch ein Tunnelblick entsteht, die Vorstellung anderer Parteien nach hinten wegrutscht und wenig Wähler Parteiprogramme wirklich lesen, es interessiert die Wähler einfach nicht, wenn da Werke im Format von über 100 Seiten aufgelegt werden.

So darf man sich dann vermutlich demnächst nicht wundern, wenn die Wähler den Grünen ihre Stimme geben, die sie bereits bei der Energiewende mit den Kosten für eine Kugel Eis belogen haben, die ihnen Wurst, Fleisch, das eigene Grundstück und das Auto am liebsten sofort verbieten würden, und die maßgeblich Schuld am Berliner Mietendisaster haben, deren Klientel ständig ruft: in meinem Hinterhof wird nicht gebaut.

Und die Wähler sollten sich auch nicht wundern, wenn demnächst eventuell Grüne und Linke oder SPD Herrn Laschet wie bereits Herrn Müller am Nasenring durch jeder denkbare Manege schleifen. Nach dem was die Union gestern an Demokratie bewiesen hat, wäre es ohnehin besser, dass sie einmal für ein paar Jahre auf der Oppositionsbank darüber nachdenkt, was Basisdemokratie bedeutet. Wobei, wenn dieses Land eins nicht verdient hat, dann irgendwas was Richtung Steuererhöhungen, Verbote, Männerdiskriminierung geht.

Sollte es dazu dennoch kommen, weiß die Union jedenfalls, wem sie das zu verdanken hat. Und ich würde als CSU demnächst tatsächlich darüber nachdenken, wie ich im ganzen Land antreten kann, auch Kleinparteien können mit wenigen Prozenten ja bereits viel bewirken und mitregieren.

Was bleibt, wenn man sich die Parteienlandschaft also genau anschaut? Wenig, was dieses Land entbürokratisiert, von Steuern und Abgaben befreit, damit massive Investitionen entfesselt werden können, massive Verschuldung nach der Pandemie, die Linke, Grüne und SPD am liebsten ins Unendliche treiben würden. schade.

©denise-a. langner-urso