Elmau, G7 – Cargill und Mosanto gegen den Rest der Welt

Ein Gipfel bewacht wie in Kriegszeiten, die Beschützer bewaffnet bis an die Haarwurzeln. Hubschrauber und Elitetruppen gegen Wildpinkler in Zelten am Lagerfeuer und beide Gipfel, denn es läuft ja noch der Alternative Gipfel, nur ein paar Kilometer und doch so weit wie die Erde von der Sonne voneinander entfernt.

Die einen abgeschnitten vom Rest der Welt, die anderen umzingelt, als ginge es um den Kampf um Stalingrad. Miteinander gesprochen wird gar nicht, kommuniziert zwischen beiden Gipfeln auch nicht, so als seien moderne Mittel dafür überhaupt nicht vorhanden in der Welt jener Mächtigen, die sich gegenseitig ansonsten ununterbrochen ausspionieren und überwachen, und die sich auf dem höheren Gipfel treffen müssen, um nicht vom Fußvolk belästigt zu werden, das an nichts weiter denkt, als ihnen Wurstzipfel vom prallgefüllten Teller und die Visakarte aus den Taschen zu klauen, denen im Tal.

Dabei bekommen die im Tal es hin sich zu vernetzen, ständig, auf Games Conventions, auf der Re.publika, nur zu denen da oben, die nichts mehr zu fürchten scheinen, als die im Zelt, die wissen weder an normalen Tagen noch zu so einem Zeitpunkt, wie sie die Bettler da unten erreichen können, die wohl den richtigen Eindruck haben, dass jene 7 Zwerge auf dem G7 Gipfel es überhaupt nicht wollen. Und wer wissen will, worum es auf dem G/ eigentlich geht, dem hat gestern ein Blick auf ZDFZoome gereicht. Es geht um einen Großzwerg, der meint, er alleine wüsste, wie man die Welt sanieren könnte, der dabei aber allenfalls „Die Macht der Agrarriesen“ wie Cargill, Mosanto und TTIP meint. Und zu seinen Füßen hocken

Deutschland (Kanzlerin Angela Merkel), Großbritannien (Premierminister David Cameron), Frankreich (Präsident François Hollande), Italien (Ministerpräsident Matteo Renzi), Japan (Premierminister Shinzō Abe), Kanada (Premierminister Stephen Harper). Und sie meinen, ihnen gehöre die Welt, und man bräuchte sie nur halbwegs vernünftig aufzuteilen. Doch wo ist Russland, wo China, wo sind die afrikanische Staaten, die am meisten unter den anderen, vorrangig unter dem Großzwerg leiden? Gibt es nicht, so als spielten sie gar keine Rolle. Aber Cargill und Co, die sind immer dabei, ebenso wie die Arzneimittelkonzerne, deren Auftrag jeder einzelne Teilnehmer in der Tasche hat.

Und wer etwas anderes behauptet, der lügt eiskalt denen im Zelt ins Gesicht, jenen, die wirklich um die Probleme wissen, sie täglich erleben, derweil ihren eigenen Gipfel fahren. Nein, mit denen da unten, den Unzufriedenen, die nie genug bekommen, mit denen redet man nicht, denn es geht dem Oberzwerg darum, wie man ihnen Geld und Besitz aus den Taschen zieht, sie möglichst übers Ohr haut, vertreibt und enteignet, um Gewinne für jene zu garantieren, deren Auftrag man in der Tasche hat, jenen, die für einen Arbeitsplatz in ihren Reihen 100 andere vernichten.

Und wo käme man denn hin, müsste man sich mit denen, denen man demnächst an den Kragen will, auch noch verhandeln, über Skype sich vernetzten, nachdem auf beiden Gipfeln in Arbeitsgruppen einzeln über Themen geredet wurde, über die man sich anschließend austauschen müsste um zu Kompromissen oder gar verträglichen Lösungen für alle zu kommen. Viel zu anstrengend und nicht selten hängt von dem, was man im Sinne seiner eigenen Konzerne durchsetzt auch noch Wahl, Wiederwahl, Spende ab. Nein, mit Schmuddelkindern spielt man nicht, und schon gar nicht mit denen, wo die Mehrheit der Menschheit existiert, wo käme der Oberzwerg denn dann hin?

Nein, Cargill, Mosanto und Co, vertreten durch jenen raffgierigen, spähenden, überwachenden und spionierenden Weltpolizisten, die sind das Maß aller Dinge, niemand sonst. Und Menschen und Rechte, die benutzt, kauft und verkauft man lieber, als dass man Menschenrechte achtet, denn das schmälert den Gewinn der hauseigenen Lobby.

©denise-a. langner-urso