EU – Verwertungsgesellschaft statt Wertegemeinschaft

Die EU ist längst zur Gema der Wirtschaft und Banken geworden und ganz besonders deutlich wird das am Beispiel Deutschlands.

Ständig predigt man den Menschen eine christliche Wertegesellschaft und soziale Marktwirtschaft und doch, Deutschland und Europa haben sich von diesen Werten längst entfernt. Nur die beamtenhörigen Europäer lassen sich wieder und wieder von der Politik hinters Licht führen, weil die Menschen zu beeinflussbar sind, wie die Kriege des letzten Jahrhunderts und die dafür verantwortlichen Führer der Staaten bewiesen haben.

Die Wirtschaft treibt die Politik vor sich her, was dazu führt, dass sämtliche Politiker mit ihrem Aufgabenbereich überfordert sind, da sie alle bereichsfremd sind, keine Wirtschaftswissenschaftler oder Manager, und genau so will die Wirtschaft, wollen Konzerne Politiker auch haben. Die Bevölkerungen hingegen lässt man im Dunkeln sitzen, würde man das wahre Ziel nämlich offenbaren, dass alleine Wachstum heisst, es käme zum Aufschrei. Und kommt der Wirtschaft auch die mangelnde Bildung gerade recht, denn nur dann kann sie ihr eigentliches Ziel weiter so verfolgen, wie bisher.

Treue Politiker belohnt man anschließend und auch während ihrer politischen Laufbahn bereits mit hochdotierten Vorträgen, anschließend beruft man sie in die Konzerne, beste Beispiele dafür sind Schröder und Fischer. Aber es gibt auch andere Wege, man befördert sie dorthin, wo sie dem Wachstumsziel am unbemerktesten dienen, in die behörden der EU, wo sie am dienlichsten sind.

Politik muss endlich ehrlich werden

Längst sind jene Werte wie christliche oder gar soziale dem Wachstum europäischer Wirtschaften geopfert worden und sowohl das C der christlichen Parteien Europas, wie auch das S der sozialen Parteien wurde zur Farce, die Parteien könnten diese Buchstaben streichen, das haben die Bürger längst durchschaut, nur will das niemand offen sagen, belügt man sich doch gerne selbst, weil man noch immer lieber an Vergangenes glauben möchte, als an eine Gesellschaft, die sich alleine den Märkten und dem Wachstum unterzuordnen hat.

Politiker hingegen haben das längst erkannt, die Werte der gesellschaft sind heute in EU-Gesetze gegossen, in moderne Gesetzestexte, die anschließend in den nicht mehr existierenden nationalstaaten Anwendung finden. Der Europäer ist ein Mischgebilde geworden, ein Schmelztigel der Kulturen, zwangsweise. Die Bürger, sie wurden nicht gefragt, sonst hätten die großen Parteien längst jedwede Zustimmung verloren. Jetzt aber zeigt es sich, welchen Fehler die Politik ob ihrer Unehrlichkeit beging, denn immer schneller wenden sich die Wähler von diesen Parteien ab, wählen entweder gar nicht oder neue Parteien, von denen sie noch immer hoffen, diese könnten das Rad der Zeit zurückdrehen.

Aus diesem Selbstbetrug heraus kam es auch dazu, dass man in Deutschland vielstimmig den Freiheitsprediger Gauck ins Amt beförderte, und erneut fiel eine Gesellschaft dem Selbstbetrug zum Opfer. Jene Freiheit, die zukünftig nämlich opportun ist, und die auch Gauck meinte, wenn er von Freiheit redete, die alleine und zu offensichtlich die FDP vertritt, welche der Wähler immer mehr abstraft, obwohl sie die einzige Partei ist, die darüber nicht log, über das, was liberal ist, sie wird für ihre Ehrlichkeit abgestraft, so wie auch die Ernüchterung über Herrn Gauck sich immer mehr ausbreitet. Und doch waren es genau diese Agitatoren, die das Volk nicht belogen, wenn es genau hinhörte, was gemeint war.

 

Wirtschaftswachstum gibt die Ziele vor

 

Durch die Verschleierung der wahren Ziele und durch das Predigen angeblicher sozialer und christlicher Werte hingegen hielten Parteien zu lange mit der Wahrheit hinter dem Berg, und die beamtenhörigen Gesellschaften der EU und Deutschlands belogen sich zu gerne selbst, glaubten zu gerne an Heim und Herd in einem sozialen Wohlstand, wie er in der Anfangszeit der Republik beschworen wurde.

Fatal ist es aber, dass Politik die Wähler nicht aufklärte. Eine wachstumsorientierte Gesellschaft ist es, die gefordert und gefördert wurde wobei man dem Wähler zu lange soziale Sicherheit und merkwürdiger Weise zuzüglich christliche Ziele verkaufte. Die heutige Gesellschaft ist aber allenfalls so christlich, wie es in modernen Gesetzestexten steht und so sozial, wie es die wirtschaftliche Lage des Staates erlaubt, denn längst haben Politiker es aufgegeben, den Spagat zwischen Wollen und Können aufrecht zu erhalten. Man hat Aufgaben und Verantwortung abgegeben an die EU, was der Bürger jetzt erkennt, was die junge Generation erkannt haben sollte, was sie aber aufgrund ihrer Erziehung nicht anerkennen kann und wissen will.

Gauck predigt Freiheit und meint damit die Übernahme von Verantwortung, auch in der Politik. Längst aber wurde der Bürger überrollt, kann und will diese Verantwortung auch nicht übernehmen, wie man an schwindenden Mitgliederzahlen der Parteien sieht. Man gründet also lieber neue Parteien, wo die Strukturen nicht gefestigt sind, statt die verkrusteten Parteien mit neuen Mitgliedern zu überschwemmen, deren Strukturen aufzubrechen. Auch das ein merkmal von bequemlichkeit. Der heutige Bürger, er ist nach wie vor kein Kämpfer, er glaubt noch immer an leicht zu erringenden Wohlstand, an leichte Karrieren, haben ihnen doch das während ihrer Erziehung Parteien, Eltern und Großeltern versprochen.

 

Wenn Martwirtschaft Hass erzeugt

 

Das Konzept der Parteien, der EU hingegen musste so scheitern, denn man hatte den Bürger über die wahren Ziele zu lange getäuscht, ihm nicht gesagt, dass die EU nichts sei, als eine Verteilergesellschaft, die stetiges Wachstum zum Wohl weniger zu generieren hat. Die EU, die Wirtschaftszone ist nur so stark, wie ihre Banken und Konzerne, deren Wachstum nur zu garantieren durch immer günstigere Produktion und gleichzeitigem massivem Konsum. Immer schneller kam es daher zur Aufnahme neuer Staaten, zur verlagerung von Produktion, da die Neustaaten billiger waren, gute Konsumenten zugleich.

Immer aber setzte auch in diesen Staaten und bei deren Bürgern kurze Zeit später die Ernüchterung ein, immer dann, wenn sie bemerkten, dass verantwortung abgeschoben wurde, dass Märkte eben den zeitgeist, die Löhne, die soziale Sicherung bestimmen, nicht Politiker. Immer schneller kam es zu Neuwahlen, immer öfter wurden die Menschen enttäuscht.

Jetzt aber hatte man eine brisante Konstellation geschaffen. In Zeiten, in denen die Märkte brummten, hatte man Menschen anderer Kulturen in den Staaten beschäftig, mit Aussichten auf ein besseres Leben, Freiheiten anderer Art gelockt, das sie vorerst auch fanden, und weshalb sie schließlich blieben.

In Zeiten von Krisen aber, und speziell dann, wenn man sowohl die eigene Bevölkerung als auch die Migranten im Unklaren über die eigentlichen Ziele lässt, ist es leicht, die Gruppen gegeneinander auszuspielen, speziell dann, wenn beide Gruppen erkennen müssen, dass ihr erarbeitetes Kapital nicht zu ihrem Wohl eingesetzt wird, sondern wie eigentlich zum Wohle des Wachstums vorgesehen, eben der Wirtschaft zur Verfügung zu stehen hat, denn dem ist sich unterzuordnen, dem Wachstumsziel.

Rechte Gruppen, Nationalstaatsgedanken und Kirchen haben jetzt ein leichtes Spiel. Sie müssen nur mit im jeweiligen Wirtschaftsraum in Vorzeiten gültigen Werten winken, und die Gruppen reagieren entsprechend, entwickeln Hass auf die jeweiligen Migranten. Man verkauft quasi den Verlust an den geltenden christlichen und sozialen Werten als Schuld der Migranten, nicht als Schuld der wirtschaftlichen Entwicklung, und schon gar nicht als Schuld der von der Wirtschaft getriebenen Parteien, der Politiker, ohne darauf hinzuweisen, dass diese Werte nicht gewollt sind, weil sie Wachstum verhindern, denn würde man selbst streng nach ihnen leben, dann würden EU weit ständig neue Kirchen gebaut, würde in soziale Einrichtungen investiert, in Bildung und Schulen.

Dem ist aber nicht so, wären es nämlich christliche Werte, auf die es hier im Wirtschaftsraum der EU ankäme, dann würde kein Politiker sich für verlängerte Öffnungszeiten einsetzen, für Gentechnik und so weiter, dann wäre die EU nicht da wo sie heute steht, hätte längst ihren Sinn verloren, dann würde die Wirtschaft abwandern, was sie nicht macht, solange Politiker genau das durchsetzen, jetzt eben unter Abschiebung eigener Verantwortung in die EU.

 

Freiheit: Der Bürger muss die Zukunft der Wirtschaftspolitik gestalten wollen

 

Und solange der Bürger sich nicht dazu bequemt, sich die Freiheit zu nehmen, sich selbst zu engagieren, das zu ändern, was ihn stört, solange er nur lamentiert anstatt zu agieren, selbst politisch tätig zu werden, wird sich daran auch nichts ändern, da können neue Parteinen aus dem Nichts aufkreuzen soviele, bis jeder sein eigener Parteichef ist. Freiheit bedeutet heute, die Freiheit zu haben, etwas ändern zu wollen, aber davon sind die bürger Europas weit entfernt, weil es ihnen doch eigentlich in ihrem Selbstmitleid noch immer sehr gut geht.

Und wer dann auf Schlagworte wie Massenzuwanderung und Grenzschließungen panisch reagiert, wer dem zustimmt, der hat noch immer nichts begriffen, der hat nicht erkannt, dass Politik ob mangelnder Zustimmung und Massenabwendung einfach nur Kurzschlußpanik ob drohenden Machtverlustes bekommt, dass Politik damit zum Rattenfänger wird, dass aber an Systemveränderungen, gar an christliche oder soziale Werte dabei überhaupt nicht gedacht wird. Da zählt nur die Angst vor dem Verlust des plattgesessenen Sessels, mehr nicht, und schon gar nicht der Bürgerwille oder die Verantwortung für den Bürger, zukünftige Generationen, soziales Gewissen oder gar angeblich christliche Werte.

Ändern kann das nur der Bürger selbst, eben durch die Freiheit, die Gauck meint, und sonst niemand. Aber noch immer lässt man sich eben lieber Sand in die Augen streuen, statt selbst aktiv zu werden, sonst bleibt die EU eine Verwertungsgesellschaft für das Kapital, das die Menschen zum Wohle der Wirtschaftskräfte erarbeiten und wird nie eine Wertegesellschaft darstellen, denn die Werte, die der Bürger meint, existieren nicht, sie gilt es erst noch zu schaffen, und deshalb macht Hass auch überhaupt keinen Sinn, jedenfalls nicht der der menschen untereinander, höchstens der darauf, selbst unfähig und behäbig zu sein, und das zu ändern, liegt an den Bürgern, nicht an der Politik, und an der Wirtschaft schon gar nicht, die ausschließlich dem Gott der Gewinn – Maximierung dient.

Nur welchem Gott die Gesellschaft, die Menschen der EU dienen, das haben sie noch immer nicht definiert. Und wenn es der Gott des „Billiger“ und ständig „Neu“ ist, dann hat der Gott der Maximierung den Kampf schon gewonnen, dann muss auch niemand lamentieren, muss sich niemand engagieren, dann möge er für immer schweigen.

So einfach ist das.

 

©denise-a. langner-urso