Eurosoft, wie weiter?

Europa verschuldet sich, gezwungen, unfreiwillig, durch seine eigenen Verträge, die nur dann gelten, wenn sie erwünscht sind, seitens der Mitglieder, gewisser Mitglieder, so, wie man sie gerade braucht, oder nicht, die so gesehen hinfällig sind. Griechenland ist dafür teilweise, aber nicht nur, der Auslöser. Die Kanzlerin und andere Polemiker fordern nun in bester „Bildpropaganda“, Kriterienverletzer in der Zukunft hart zu bestrafen, die anderen natürlich, wäre man selbst betroffen, müssten die Verträge eben angepasst oder wieder gebrochen werden, je nachdem, wer betroffen ist, Deutschland würde es weniger treffen, versteht sich, es ist ja quasi Deutschlands Machwerk, das EU-Monster. Jedenfalls agiert Deutschland in ihm nach Gutdünken.Nötigenfalls solle es zum Ausschluß kommen.

Ein durchsichtiges Spielchen, denn welcher der Staaten erfüllt denn schon noch die Kriterien, legt man das ursprüngliche Machwerk zugrunde? So gut wie keines, sie hätte sich inzwischen selbst auflösen müssen, die EU. Diese „Kapital für deutsche und französische Unternehmen“ Gelddruckmaschinerie. Nichts anderes ist sie nämlich, diese EU.

In der EU spielt das richtige Leben, das Abbild quasi, man könnte fast sagen, „die Wirtschaftslindenstrasse“, die Kleinen hängt man, die Großen lässt man laufen. Je nach Staat wurden jeweils Konditionen angepasst, verwässert, galten nicht, wurden aufgeweicht, verwässert, im Monopoly der Staaten. Europa ist das lächerliche Abbild deutscher Politik, der Schatten sozusagen. Ackermanns Victoryzeichen wurde hier Wirklichkeit, derweil der Kunde erpresst wird, gedemütigt, ausgebeutet, dies ist die reelle EU der deutschen Wirtschaft, ihr ureigenes Spielbrett. Die anderen Staaten, ihre Menschen, sie sind die Schachfiguren, die nach Belieben aufgestellt, entsorgt, ausgetauscht werden, die man hin- und herschiebt, wenn der Arbeitsmarkt, die Wirtschaft und die Banken mit ihren Konten es so wollen.

So, wie Frau Merkel die Krise nutzt, um unbemerkt deutschen Automobilkonzernen Vorteile im Elektrorun zu verpassen, so passiert das auch jeweils, wenn Deutschland in Europa kriselt. Es gibt keine Sanktionen oder nur lächerliche.

Ach, Entschuldigung, von dem, was sie, die Wirtschaftsmutti, der Automobilindustrie leise zuschustert, haben Sie nichts mitbekommen? Nun, dafür stirbt wieder einmal der Umweltschutz ein Stück. Das nette Antiumweltpaket heißt schlicht „Supercredits„, das ist mehrfache Anrechnung von emissionsarmen Fahrzeugen im Flottenverbrauch, wodurch die Gesamtemissionen gedrückt werden und wodurch eine Flotte, die EU-Kriterien nicht einhalten muss, künstlich daruntergebufft wird. Besser, 140 Gramm CO2 je Kilometer, das leisten Autokonzerne wie Daimler momentan im Bestfall, durch den Trick landen sie weit darunter und sind eben deutsch-politisch gewollt umweltfreundlich und liegen damit weit unter den 140 Gramm CO2 je Kilometer, welche die Europäische Union als durchschnittliches Emissionsziel je Fahrzeug festgeschrieben hat. Verstanden? Fördermittel fliessen, nur eben anders. Das Wirtschaftsmerkel handelt. Die nächste Parteienspende ist gesichert.

Insofern haben die Nachbarn natürlich Recht, die ja auch das künstliche Lohndumping immer wieder anprangern, wo in Deutschland dann der Steuerzahler Niedrigstlöhne aufstockt. Genau das ist das schändliche Handeln gegen die Nachbarn, um als „Bester“ im Dauerrampenlicht der Expoteure zu profitieren. Fair ist das nicht, zumal dann, wenn man anschließend gegen Griechenland die Keule schwingt, man hat es ja nahezu in den Ruin getrieben. Kein Land der Welt kann gegen eine Neu-DDR mithalten, die ihre Arbeiter aus Steuern unterhält, damit die eigene Wirtschaft, sozialistisch entlastet, profitiert,, mithalten kann.

Wer der EU beitritt, dem wird zu spät klar, hier dominieren Frankreich und Deutschland, diktieren, und haben ein Konstrukt erschaffen, dass zwar diesen beiden Teilnehmern aber kaum einem anderen dient, im Gegenteil, die Verbreitung des Raubtierkapitalismus wird beschleunigt, Wirtschaft wird zur Absurdität, nur um sich selbst Profite zu sichern, die eigenen Waren besser absetzen zu können.

Vermehrt werden Dweutschlands Unternehmen vor Gerichten verklagt, intern wie extern , wegen seiner sittenwidrigen Dumpinglöhne hier und wegen unwürdigster Arbeitsbedingungen selbst in Niedrigsthungerlohnländern. Und weil Deutschlands Unternehmen für Maximalprofite tausende von Existenzen zerstören.

Und so hat Merkel auch bei der Griechenlandstütze geeiert, um bei Darlehensrückzahlung Griechenlands den Profit der eigenen Banken zu erhöhen, ein durchsichtiges Spielchen. Selbst die EZB ist inzwischen völlig verseucht von deutscher Wirtschaftspolitik ala schwarz-gelb, und wird zur Europäischen Bad Bank, da sie nun Schrottpapiere gegen Eurosofts dealt.

Jeder mitgehangene Staat muss nun dem EU-Betrüger Griechenland helfen. Eine beispiellose Unverfrorenheit, denn natürlich gehen die Bereicherten aus Großkapital, Banken und Wirtschaft, wie so üblich, straffrei aus. Niemand muss für die Bikanzfälschungen seinen Kopf hinhalten ausser der KleinstverdienerGriechenlands, die reihenweise ihr Erspartes, ihre Altersvorsorge ect verlieren, jene, die um eine Lebensleistung betrogen wurden. Auch daran ist Deutschland beteiligt.

Deutschland, der EU- Profiteur – Ein Staat, der seine eigenen Bürger von Finanzämtern bis aufs Hemd sich ausziehen und bis zum letzten Cent wie eine Zitrone ausquetschen lässt, der seine Kleinsteuersünder bis ins Grab verfolgt und Erben für Elternschulden in Haftung nimmt, dieses Deutschland lädt jeden ungeprüft und unbesehen in die EU um des eigenen Profites Willen, koste es seine Steuerzahler, was es wolle.

Zynisch ist es, was nun, in der Krise, passiert. Jeder zahlt nun nach seiner Leistung. Auch Staaten, die selbst schwer angeschlagen sind, wie Irland. Nur damit Merkel sofort losprügeln und in Bildmanier warnen kann: Durchgreifen, abstrafen, aussortieren, wie es der Spiegel so schön beschreibt. Wie viele Staaten werden jetzt daran zerbrechen? Das kämpfende Irland? Droht Merkel bereits ihm? Erst retten, dann raus, weil danach das Defizit zu hoch ist?

Übrigens, wer bestimmt eigentlich, wann Deutschland zu hoch verschuldet ist? Die Ratingagentur Deutsche Bank beim Dinner mit Ackermann im Kanzleramt? Hätte man sich an die eigenen Regeln gehalten, wären es nicht quasi fast „deutschdominierte“ Regeln gewesen, wäre Deutschlands Einfluss nicht so hoch, die EU nicht deutsches Kunstprodukt, Deutschland wäre längst geschasst worden.

Riesenbrummis brettern übrigens demnächst auch über unsere Autobahnen, wenn es denn nur der Wirtschaft dient, dient auch die Kanzlerin. Und um die Atomlobby der FDP zu bedienen werden ratzfatz, ganz unbemerkt in der Griechenlandkrise, die Förderprogramm für Ökoenergie infrage gestellt.

Frau Merkel aber muß ihr Volk beruhigen, damit die eigene Wirtschaft und Banken am Griechenland Deasaster bestmöglich verdienen können. Sie sagt nicht, dass neue Lohndumpingrunden in Deutschland drohen, wenn Griechenland seine Löhne senken muss. Und so versucht sie es mit Polemik und einem Fernsehinterviewmarathon. Sie sagt auch nicht, dass der Euro als Währung nur vorrübergehend etwas an Härte gewonnen hat, solange nämlich, bis die Welt den miesen eben abgeschlossenen Deal zugunsten einer einzigen Wirtschaft, nämlich der deutschen durchschaut. Und ob sich das China und der Dollar, amerikanische Ratingagenturen und Banken gefallen lassen, diese geballte, künstlich gestützte Wirtschaftsmacht, das steht auf einam anderen Blatt Papier. Vorstellbar jedenfalls ist es nicht. Der Untergang des Euro, sein Aufweichen, es wurde nur etwas verzögert. Die Grenzen haben sich längst in Richtung China verschoben, und der Drache wartet nur ab, bis er dieser selbstherrlichen EU mit einem gewaltigen Ausatmen einen kräftigen Feuersturm aus Kapitalkraft und Wirtschaftspower entgegenblasen wird.

Wer zu spät kommt, den bestraft das Leben, und den Zug der Erneuerung von Technologie, den hat Deutschland, den hat die EU lange verpasst, weil sie nach der Wende, die nicht an ihren Grenzen stoppte, zu sehr sich selbst die Eier geschaukelt hat. Die DM im Euro zu verstecken mag vorrübergehend vom Bürokratenwahn sowohl der EU als auch Deutschlands abgelenkt haben, aber nun erstickt dieser Wahn seine Mitglieder und Bürger, und die Ablösung durch andere Wirtschaftsmächte und auch der einstmals harten Währung ist unaufhaltsam.

Für das Kapital und die Börsen, dafür ist eine Vielleichtkanzlerin viel zu unbedeutend, jetzt werden die Fehl- und Nichtentwicklungen, Fehl- und Nichtinvestitionen in Zukunftstechnologien und Bildung schwer abgestraft. Zeit wurde es.

Wirtschaftsdienkanzlerin eben, aber auch das wird bestraft, denn Märkte reagieren voraussehend und verständnislos bei Tricksereien und nicht erst dann, wenn das Haus bereits lichterloh brennt, und das tut es, EU-weit. Nachhaltigkeit, auch in das menschliche Kapital, das ist es, was sich auszeichnet, nur das können wirtschaftshörige Politiker und deutsche Wirtschaftler eben nicht erkennen, die nur auf kurzzeitige Gewinne setzen. …

©denise-a. langner-urso

Foto-Pixelio: Rainer Sturm

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