F1 – die über „Leichen“ fahren sollen

Bahrain, neu angesetzt als vorletzte Rennstrecke, und die Kritik an diesem F1-Rennen kommt derweil auch aus der Politik. Nicht, dass die Politik Gehör fände, wenn es um skrupellosen Profit ginge, aber wenigstens verschafft sie sich zögerlich Gehör. Und anständig wäre es, wenn auch die Rechteinhaber an Übertragungen endlich die Klappe aufmachen würden, dieses Rennen boykottieren und abschalten täten.

Es kann und darf nicht sein, dass der Gewinn einzelner mehr zählt, als Menschenleben, auch wenn es nur ein einziges sei. Solchen Staaten gehört nicht Aufmerksamkeit geschenkt, es muss ganz selbstverständlich sein, dass der Sport, der ja Menschen über Kontinente hinweg verbinden soll, der Brücken bauen soll, ein Land wie die Pest meidet, das seine Bevölkerung ermordet, wenn diese ganz natürliche Freiheiten, Menschenrechte und Demokratie einfordert.

Koste es, was es wolle, auch die Fahrer müssen darauf hinwirken, dass dieses Rennen nicht stattfindet, denn wer will schon mit Blut an den Rädern einen Sieg einfahren, damit gewissenlose Herrschaften und Herrscher noch reicher werden, als sie es ohnehin schon sind?

Und wer kann es überhaupt mit seinem Gewissen vereinbaren, wenn er zwischen Panzern fahren muss, die aus vollen Rohren vielleicht gleichzeitig auf Demonstranten feuern? Wer kann seinen Kindern gegenüber es verantworten, wenn während seiner Siegerehrung vielleicht Kinder im Maschinengewehrhagel verbluten?

Die Welt befindet sich im Wandel, und wenn die Besitzer der FOM,die Slec Holdings, deren Geschäftsführer Bernie Ecclestone ist, der etwa der 25% der Firmenanteile besitzt, das nicht sehen wollen, so müssen sie dafür abgestraft werden, notfalls auch durch Rückzug der Teams aus der F1.

Man kann auch anders gegeneinander fahren, als in einem solch menschenverachtenden Verband. Und auch die BayernLB wird damit zur „Banka Non Grata“, von Lehman Brothers und JPMorgan Chase kann man ohnehin nichts anderes als den Gang über Leichen erwarten.

©denise-a. langner-urso

Lesenswert auch- NZZ-Online- Kopfschütteln im Formel-1-Fahrerlager – Auszug aus dem Artikel:

Zuvor hatte der Präsident des Zentrums für Menschenrechte in Bahrain, Nabeel Rajab, vor Aufruhr gewarnt. «Die Menschen sind erschüttert und haben am Renntag zum Tag des Zorns aufgerufen, um in jeder Stadt Bahrains ihren Ärger über die Regierung darüber kundzutun, wie sie mit ihrem eigenen Volk umgeht», sagte Rajab.

 

 

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