Die FDP knabbert an der 5% Hürde in Niedersachsen und Brüderle tut sein Bestes, um das Erreichen dieses Zieles zu verhindern. Was reitet diesen Mann?
Politisches Feingefühl ist es nicht, soviel ist sicher. Eigentlich sollte eine Partei zumindest während des Wahlkampfes doch wie eine 1 geschlossen hinter ihrem Vorsitzenden stehen, um nicht noch deutlich die Zerrissenheit nach aussen zu tragen. Das beste Beispiel dafür zeigt ja gerade die SPD. Da hat man einen Kandidaten, der so eine Art Elefant im Porzellanladen ist und der von einem Fattnäpfchen in das nächste stapft und doch, die Partei hält geschlossen zu ihm.
Brüderle hingegen beschädigt die FDP derzeit mehr als unnötig, denn seine Rücktrittsforderung in Richtung Rösler wäre nach verlorener Niedersachsenwahl für jeden Bürger nachvollziehbar gewesen. So kurz vor einem Wahltag aber schüttelt man verwundert den Kopf darüber, dass Brüderle jetzt so laut polternd äussert.
Eigentlich verspielt so jemand jede Berechtigung auf die Nachfolge, darüber sollte die FDP sich im Klaren sein. So sägt man nicht am Stuhl und sei man noch so scharf auf die Nachfolge. Man kann der Partei in dieser Sache nur wünschen, dass sie genau hinschaut, wer da derzeit Schaden anrichtet, denn die Wähler honorieren ein solches Verhalten ganz bestimmt nicht.
Sollte also am Wahltag das eine oder andere Prozent fehlen, so muss sich Brüderle die Frage gefallen lassen, ob es nicht sein Poltern war, dass den Wiedereinzug ins Parlament gekostet hat.
Das Projekt sollte ja wohl urspünglich lauten, die FDP weiter mit der CDU regieren zu lassen, was durch die Rücktrittsforderung Brüderles so kurz vor dem Wahltag geradezu konterkariert wird. Und da die Partei ja so modern sein möchte, sollte sie sich demnächst vielleicht bei Profis erkundigen, wie man Aufgaben besser bewältigt. Empfehlenswert dazu ist Projektmanagement online, da werden Sie geholfen, wie man so schön sagt. Denn es ist nicht alleine die Schuld Röslers, wenn diese Wahl verloren geht, nein, es sind Schuld auch alle die, die nicht einmal während der Endphase eines Wahlkampfes dazu bereit sind, vorübergehend Burgfrieden zu bewahren! Auch der Partner CDU muss doch entsetzt sein, über solch Handeln.
Die Diskussionen werden natürlich ausbrechen, ob Rösler seinen Posten behalten kann, Brüderles Ambitionen aber sind so gewaltig, die Attacke jetzt so hinterhältig, dass er, sofern die FDP etwas Grips und Verstand hat, die Nachfolge unter gar keinen Umständen sollte erlangen können, denn er hat der Partei im Endspurt der Niedersachsenwahl vermutlich mehr geschadet als genutzt.
Das eigentlich ist ein Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringen muss, die FDP hat schließlich auch noch andere Weinkenner ausser Brüderle, die sich für Röslers Posten anbieten würden, da mag der alte Herr noch so gut als Nachfolger ausschauen …
Als vernünftiger Mensch rauft man sich nur noch die Haare über solche Zerstrittenheit, solchen Egoismus und solche Machtgier, wie Brüderle sie jetzt an den Tag legt. Da tut einem sogar der kleine Herr Rösler leid, auch wenn man kein Fan der FDP ist. Das ist ohne jeden Anstand der Partei gegenüber.
©denise-a. langner-urso